Zubehörtest: WiFi MAX
Die Wii muss ans Netz, so viel ist klar. Ob Onlinespiele, Internet- und andere Kanäle, Virtual Console und das nächstes Jahr erscheinende Wii Ware – wer die Wii offline hält, verpasst so einiges (Freundescodes hin, fehlender Voice Chat her). Falls die Wii aufgrund eines nicht vorhandenen WLAN bisher nicht online gehen kann, man aber einen PC mit Windows und Internetverbindung besitzt, erhält man mit dem WiFi MAX von BigBen Interactive eine mögliche Lösung.
Wer’s braucht
Kabellose Netzwerke haben sich mittlerweile als Standard durchgesetzt. WLAN-Router und -Karten sind in den letzten Jahren derart erschwinglich geworden, dass es sich fast schon nicht mehr lohnt, die Wohnung zu verkabeln. Doch kabelgebundene LANs haben auch ihre Vorteile, beispielsweise den meist konstanteren Datendurchsatz, weniger Elektrosmog und niemand kann vom Nachbarhaus auf solche Netzwerke zugreifen.
Manche werden, wie auch ich, einfach nicht das bereits durch diverse Zwischenwände gelegte Kabel auf den Müll werfen wollen. Was also tun?
Bisher gab es drei Möglichkeiten: entweder, man hängt einen WLAN-Router mit ans Netz oder man besorgt sich den LAN-Adapter von Nintendo, oder man schafft sich den WiFi Connector von Nintendo an. Dieser ist zwar laut Verpackung für den Nintendo DS ausgelegt, funktioniert aber genau so mit der Wii.
Eine Alternative bietet nun BigBen Interactive mit dem WiFi MAX. Dieser funktioniert prinzipiell wie der WiFi Connector, mit ein paar entscheidenen Unterschieden, auf die wir im Folgenden eingehen werden.
Ausstattung
In der Packung befindet sich neben dem eigentlichen WiFi MAX, welcher an einen USB-Port angeschlossen werden muss, ein Docking-Port als optionale Verlängerung für das WiFi MAX, eine Installations-CD, eine mehrsprachige Anleitung und ein farbiger Zettel, der in englischer Sprache die Einrichtung des Netzwerks auf der Wii erläutert.
Der Docking-Port, der als Verlängerung dienen kann, besitzt zwar kein wirklich langes Kabel (ca. 1,1 Meter); es ist aber mehr als doppelt so lang wie die Verlängerung, die dem WiFi Connector beiliegt. Sollte die Kabellänge nicht ausreichen (was aber auf einen Versuch ankommt – bei mir hat das WiFi MAX kein Problem, durch eine Wand zu funken, die allerdings auch nicht besonders solide ist), kann alternativ eine beliebige USB-Verlängerung verwendet werden.
Obwohl die Packung auch in Deutsch beschriftet ist, fehlt ein deutscher Teil in der vorliegenden Anleitung. Wer Englisch, Französisch oder Spanisch beherrscht, wird das verschmerzen können. Allen anderen sei gesagt, dass die Installation denkbar einfach ist, und nicht viel falsch gemacht werden kann.
Installation und Einstellung
Die Installation am PC geht leicht von der Hand: CD rein, Installation starten, fertig. Im Gegensatz zum WiFi Connector muss das Gerät nicht nach beziehungsweise während der Installation angeschlossen werden – irgendwann, nachdem die Installation abgeschlossen ist, reicht aus.
Der WiFi MAX stellt einen normalen Access-Point her, weshalb man an der Wii einen solchen suchen muss (standardmäßig heißt die Quelle „WIFI_MAX“). Dies ist vermutlich die gängigste Fehlerquelle bei Leuten, bei denen der WiFi MAX nicht funktioniert, also Vorsicht.
Standardmäßig ist der nun eingerichtete Access-Point nicht geschützt. Dies kann an der PC-Software geändert werden. Wer allerdings keine bandbreitenstehlenden Nachbarn hat, kann hierauf auch verzichten. Des Weiteren können andere Kanäle eingestellt werden, falls der voreingestellte Kanal Probleme bereitet – oder man aktiviert die automatische Konfiguration. Im Test auf zwei verschiedenen Rechnern funktionierte der WiFi MAX einmal von Anfang an mit der Wii, und einmal nach automatischer Konfiguration.
Damit die Wii über den WiFi MAX online gehen kann, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein: Man muss einen PC mit Internetanschluss und Windows XP sein Eigen nennen. Dies bedeutet natürlich auch, dass der PC eingeschaltet und mit dem Internet verbunden sein muss, damit die Wii die Verbindung mit benutzen kann.
Ob die Programme mit Windows 98 oder Vista funktionieren, ist nicht klar. Die Website von BigBen Interactive schweigt sich zu diesem Thema aus. Leute mit diesen Betriebssystem sollten also Vorsicht walten lassen. Treiber für andere Systeme (Mac oder Linux) scheinen nicht zu existieren.
Persönliches
Mein Festrechner macht ab und an Probleme, wenn es um die Installation neuer Hardware geht. Dem WiFi Connector hat er auch glatt den Dienst verweigert, weshalb ich auf einen Laptop ausweichen musste, wann immer ich mit der Wii online gehen wollte. Nicht so WiFi MAX. Dieser ließ sich ohne Federlesen am Festrechner anschließen, der Laptop kann also in der Tasche bleiben.
Auch wenn ich dies nicht durch harte Fakten belegen kann, scheint WiFi MAX eine schnellere Verbindung zu bieten als der WiFi Connector. Dies macht sich jedoch bei Spielen (Versuchsobjekte: Mario Strikers Charged Football, Guitar Hero 3) nicht bemerkbar, nur das Surfen über den Internetkanal scheint etwas zügiger zu gehen. Besonders deutlich fiel dies beim Betrachten von YouTube-Videos auf.
Die weiter oben angesprochene Trennwand durchdringt das WiFi MAX auch leichter als der WiFi Connector – bei diesem musste der Laptop in Türnähe platziert werden, damit das Signal mit voller Leistung im Nebenraum ankam. Mein Festrechner mit WiFi MAX steht jedoch ein, zwei Meter von der Tür entfernt, doch die Verbindung ist trotzdem auf maximaler Leistung.
Fazit
Man sollte entweder Englisch können oder eine allgemeine Ahnung von den Vorgängen am PC haben, wenn man sich WiFi MAX zulegen möchte. PC-Anfänger ohne englische Sprachkenntnis sollten Vorsicht walten lassen, und sich bei Bedarf frühzeitig um Hilfe bemühen. Vom sprachlichen Defizit einmal abgesehen macht der WiFi MAX alles, was der WiFi Connector auch macht, nur besser: einfachere und problemlosere Installation, Herstellung eines allgemeinen Access Point (nicht nur für Wii und DS, sondern auch andere Konsolen oder PCs und PDAs), und möglicherweise eine leistungsfähigere Verbindung. Und preiswerter ist er zudem, ist er doch normalerweise für unter €40 zu haben, während der WiFi Connector über €40 kostet. Wer also vor der Wahl zwischen diesen beiden Optionen steht, greife auf jeden Fall zum WiFi MAX. Wer jedoch plant, in Kürze auf WLAN umzusteigen, kann sich auch diese Kosten sparen. Und wer einen Router in Wii-Nähe stehen hat, kann auch zum LAN-Adapter von Nintendo greifen, wird aber vermutlich um die Anschaffung einer Verlängerung nicht umhin kommen. Allen Einschränkungen zum Trotz: der WiFi MAX ist ein gut gemachtes und funktionales Accessoire.
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