Kaum ein Titel hat mich in letzter Zeit so hin- und hergerissen wie The Legend of Spyro: The Eternal Night. Ich will das Spiel wirklich mögen, der kleine Drache ist sympathisch, mit Frodos Stimme gleich noch mehr. Die Kämpfe können sehr cool sein, wenn man nicht stirbt und die Musik sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Aber das Spiel macht auch soviel falsch. Der Schwierigkeitsgrad frustriert an vielen Stellen, das Gameplay außerhalb der Kämpfe ist altbacken (rhythmisch ausstoßenden Dampfstahlen ausweichen) und es fehlt jedwede Innovation oder Individualität. Ein solides Actionspiel mit nettem Helden und passablem Plot, der allerdings kaum mehr als ein Selbstzweck ist, um den Spieler von einer austauschbaren Welt in die nächste zu schicken. Ein ständiges Wechselspiel von Motivation und Frustration, welches nach acht bis zehn Stunden seinen Höhepunkt findet und jedem selbst überlässt, ob man sich den dritten Teil auch antun möchte. Coregamer der alten Schule, die noch darin geübt sind, gegnerische Angriffsmuster immer und immer wieder auswendig zu lernen und den Feind so zu besiegen, können einen Blick auf den Titel riskieren und werden dafür mit tollen, teils etwas hektischen Kämpfen belohnt. Anfänger und Genreneulinge werden sich an Spyro dafür die Zähne ausbeißen. Das Spiel ist nie durchweg schlecht, aber auch nie über längere Zeit gut. Ein dauerhaftes Hin und Her, das letztendlich – wie auch die Vorgänger – seinen Platz im Mittelmaß findet.