Hach, was für ein Wechselbad der Gefühle. Hätte ich Red Steel 2 nach den ersten drei Stunden ein Fazit geben müssen, wäre der Titel mit Sicherheit nicht über die sechseinhalb Punkte hinausgekommen. Was ihn allerdings in den übrigen zehn Stunden noch rettet, sind die absolut spaßigen Kämpfe, für die man im späteren Spielverlauf einfach in Kauf nimmt, dass das drum herum nicht wirklich von Belang ist. Acht Punkte vergebe ich trotzdem mit Zähneknirschen, denn Ubisoft hat es definitiv verpasst, um seine spaßige Spielmechanik auch ein gut designtes Spiel zu kreieren. Viele Missionen klappert man einfach ab, es fehlen bemerkenswerte Besonderheiten, die das Szenario definitiv hergegeben hätte und die ich von einem vermeintlichen Toptitel einfach erwarte. Wenn mir schon diese komischen Begleiter auf die Backe gedrückt werden, warum können sie dann nicht wenigstens eine angemessene Rolle spielen? Gerade die Nebenmissionen wären doch perfekt dazu geeignet gewesen, kleine Geschichten zu erzählen, ohne dass sie das Spiel ausbremsen. Und warum muss ich mir die Aufträge immer wie in einem generischen Baukastenspiel an einem schwarzen Brett abholen, wenn doch ohnehin stets eine nach der anderen spielt und man keinen Einfluss auf die Abfolge hat. Hätte man die Level nicht sinnvoll in der Handlung miteinander verknüpfen können? Somit hatte ich nicht das Gefühl, einen Rachefeldzug zu spielen, sondern eher ein Söldner, ein Lakai für die Bedürfnisse anderer zu sein. Trotz dieser harten Worte gibt es aber immer noch zwei Punkte, die definitiv für das Spiel sprechen. Erstens: Der Held hat ein Schwert. Zweitens: Mit dem Schwert kann man Sachen hauen. Und das macht ganz einfach Spaß!