Jawohl, Nintendo hat sich mal was getraut. Metroid: Other M verlässt die vertrauten Pfade der höchst erfolgreichen Prime-Trilogie und versucht sich an einem erfrischenden, wenn auch nicht immer reibungslosen Genremix. Die 2D-ähnlichen Passagen spielen sich flott und reibungslos, Kämpfe gehen meist leicht von der Hand, ohne anspruchslos zu sein – auch wenn die automatische Zielfunktion manchmal danebenliegt. Der Wechsel in die Egoansicht scheint in Anbetracht der limitierten Steuerungsmöglichkeiten gut umgesetzt, auch wenn hier die eingeschränkte Bewegungsfreiheit stört. Dafür erzählt Nintendo in Samus‘ neuestem Abenteuer endlich mal eine richtige Geschichte! Die ist zwar lange nicht auf dem Niveau eines Metal Gear Solid oder Mass Effect, unterhält aber trotzdem bis zum Finale. Zudem macht sie die Figur Samus Aran zum ersten Mal greifbar und menschlich. Das Experiment ist also weitestgehend geglückt. Metroid: Other M ist kein Metroid Prime und will es auch gar nicht sein. Und sicher ist es auch noch nicht perfekt. Aber dennoch bekommen Actionfans hier ein gutes Spiel, ohne den faden Beigeschmack einer Fortsetzung. Ähnlichen Mut dürfte Nintendo ruhig auch beim nächsten Zelda beweisen. Dann aber bitte mit Nunchuk.