Testbericht: Wii Music
Mit „Wii Music“ ist nun das letzte bereits vor dem Launch von Nintendos neuer Konsole angekündigte Game endlich in den Regalen gelandet. Jahre lang geisterten lediglich vage Informationen über den Titel durchs Netz, bis schlussendlich auf der diesjährigen E3 eine Präsentation des Games anstand. Anstelle der erhofften Titel für Hardcore-Zocker zeigte man ein Spiel, mit dem man musizieren konnte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir haben uns mit den virtuellen Instrumenten bewaffnet und für euch ermittelt, wie viel Spaß der neueste Erguss von Shigeru Miyamoto wirklich macht.
Casual oder Hardcore?
Eigentlich sollte man es leid sein, die ewige Diskussion von „Casual oder Hardcore“ bei jedem zweiten Titel auf Nintendos Bewegungskonsole erneut führen zu müssen. Doch gerade Wii Music scheint die Gemüter der Spieler weltweit zu erregen wie kaum ein zweites Spiel. Bereits vor dem Release sahen viele in dem Titel, der unter der Federführung von Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto entstand, die Ausgeburt allen Übels aus der Casual-Hölle und wünschten Nintendo dafür die Pest an den Hals. Man könnte meinen, dass sich manche Gamer sogar von Wii Music bedroht, angegriffen oder in sonst einer Weise verletzt fühlten, so ablehnend wie die Haltung gegenüber des Spiels war, noch bevor man überhaupt einmal Hand an den Titel gelegt hatte. Mit Häme wurde die Releaseparty zum Game in den USA betrachtet, die nur wenige Schaulustige anlocken konnte. Klar, Wii Music spricht nun eben in erster Linie nicht gerade die Hardcorezocker an, die sich am Launchtag in die Schlangen vor die Geschäfte stellen, entsprechend trostlos sah die „Party“ zum Release des Games auch aus. Doch muss man sich als ernsthafter Spieler in der Tat von einem Stück Software bedroht fühlen? Oder kann man vielleicht doch völlig vorurteilsfrei an den Titel herangehen und am Ende vielleicht sogar Spaß damit haben?
Man kann es. Völlig ohne danach an Augenkrebs zu erkranken, einen Hörsturz zu erleiden und trotzdem noch genauso viel Spaß an einer Runde Zombiegeballer in Resident Evil zu haben wie vor dem Spielen von Wii Music. Wii Music ist demnach weder eine Krankheit, noch eine Seuche, die es zu meiden gilt wie der Teufel das Weihwasser. Es ist allerdings auch nicht die Offenbarung der Videospielwelt, welche „die Bedeutung von Musik grundlegend verändern könnte“, wie Mastermind Miyamoto kürzlich in einem Interview von sich gab. Nein, Wii Music ist schlicht und ergreifend eine Software mit einem etwas anderen Ansatz als herkömmliche Musikspiele und kann verdammt viel Spaß machen. Grundlegend fällt zuerst einmal auf, dass der Spieler in Wii Music frei ist von jeglicher Benotung oder Beurteilung. Wo in den Genrekollegen Guitar Hero oder Rock Band eine falsch gespielte Note den Combozähler wieder zurücksetzt und euch den Highscore versaut, ist in Wii Music eurer künstlerischen Freiheit kaum eine Grenze gesetzt. „Falsch“ im eigentlichen Sinne gespielte Töne gibt es nicht. Jeder Spieler beurteilt für sich, ob er das erzielte Ergebnis gut findet oder nicht.
Aber vielleicht sollte ich doch einmal kurz darauf eingehen, was sich nun in Wii Music genau machen lässt. Ihr werdet zunächst von einem Maestro begrüßt, der euch in einem kleinen Tutorial mit den grundlegenden Eigenheiten von Wii Music vertraut macht. Es geht um das Spielen und Erleben von Musik, um Kompositionen und Arrangements, kurz: Um Spaß an der Musik. Dabei gibt es vier verschiedene Spielweisen für die insgesamt über 60 Instrumente, die ebenfalls kurz erläutert werden. Nach den ersten kurzen Übungsstunden darf man sich entscheiden, ob man im schnellen Spiel gleich loslegen möchte oder ob man auf der „Spielwiese“ zuerst einmal alle zur Verfügung stehenden Instrumente testet. Anfangs steht dabei nur eine begrenzte Anzahl an Musikinstrumenten zur Verfügung. Die Palette reicht zwar bereits vom Piano über Geige und Trompete bis hin zu diversen Schlagzeug-Sets und der E-Gitarre, wird aber im Laufe des Spiels konstant erweitert. Möchte man die Feinheiten von Arrangements und Overdubbing vermittelt bekommen, sollte man sich für den „Unterricht“ entscheiden. Der Punkt „Clips“ bringt euch zu den gespeicherten Videos, denn jeder absolvierte Auftritt darf für die Ewigkeit festgehalten werden. Hierzu wird als kleine Spielerei eine Art CD-Hülle im Anschluss an die Aufnahme erstellt und ihr dürft eure Performance selbst bewerten. Bis zu 100 Clips dürfen gespeichert und natürlich via Wii Connect 24 auch mit euren Freunden ausgetauscht werden. Das Lustige daran: Die Clips dürfen jederzeit bearbeitet und verändert werden, so dass man quasi mit einem Wii-Freund übers Internet einen gemeinsamen Videoclip erstellen kann, ohne vor derselben Konsole zu sitzen. Das ist eine nette Spielerei, kann jedoch einen fehlenden „richtigen“ Online-Modus nicht ersetzen. In dieser Beziehung hat man definitiv Potenzial verschenkt.
Aller guten Dinge sind zwar drei, doch bietet das Hauptmenü noch einen vierten Punkt: „Spiele“. Hierbei warten drei kleine Spiele auf euch, die sich entgegen des ersten Anscheins als wahre Highlights entpuppen. In „Mii-Dirigent“ übernehmt ihr die Rolle des – wer hätte es geahnt? – Dirigenten und habt somit die Leitung über ein Orchester. Man schwingt dabei die Wii-Remote wie einen Taktstock und gibt dadurch im wahrsten Sinne des Wortes den Ton bei insgesamt fünf verschiedenen Musikstücken an, die in erster Linie aus dem Bereich der klassischen Musik (u.a. „Carmen“, „Ode an die Freude“, „Eine kleine Nachtmusik“, etc.) kommen. Man bestimmt also selbst, mit welcher Intensität das Orchester musiziert und erhält hierbei sogar eine Bewertung, denn zu ungestüm und damit für die einzelnen Musiker ermüdend darf man nicht zu Werke gehen. Mit einem zweiten Mitspieler kommt es dagegen auf die Synchronität der Bewegungen an, was ebenfalls recht lustig werden kann. Das „Glockenspiel“ lässt euch, wie es der Name verrät, an den Glocken spielen – natürlich sind damit die virtuellen Glocken in Wii Music gemeint. Leichte Parallelen zu Guitar Hero und Konsorten tun sich dabei auf, denn farbige Glocken wollen an der richtigen Stelle im Song geschüttelt werden – simpel ausgedrückt. Da dieses Game mit bis zu vier Spielern gleichzeitig gespielt werden kann, kommt hierbei auch mit mehreren Freunden vor der Konsole richtig Laune auf. Ebenfalls für vier Spieler geeignet ist die „Menschliche Stimmgabel“. In zehn verschiedenen Schwierigkeitsstufen soll dabei euer Gehör geschult werden. Mit einem Zeitlimit im Nacken sitzend müsst ihr so beispielsweise aus mehreren Instrumentalisten die beiden Musiker auswählen, die denselben Ton spielen. Andere Aufgaben verlangen das Anordnen der Musiker vom tiefsten zum höchsten Ton oder das Nachbilden eines zuvor gehörten Dreiklangs. Sind die Übungen anfangs noch kinderleicht, werden sie schon bald immer anspruchsvoller, da unter anderem dann die Töne bald schon von verschiedenen Instrumenten gespielt werden und sich oftmals nur noch um Halbtöne voneinander unterscheiden. Hier ist neben einer schnellen Reaktion auch ein gutes Gehör gefordert, um im Zeitlimit alle Aufgaben zu erfüllen und einen Highscore zu erzielen.
Das Herzstück von Wii Music ist allerdings die Spielwiese. Egal ob man mit der Band im Hintergrund übt, eine flotte Jamsession hinlegen möchte oder sich im Wunschlied die Besetzung komplett selbst aussucht, man darf sich stets entscheiden, welchen Part man übernehmen möchte. Wer also aus „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ eine Rocknummer machen möchte, tauscht einfach die Glöckchen und Schellen gegen ein Rock-Schlagzeug aus, bewaffnet sich mit Wiimote und Nunchuk und trommelt darauf los. Gefällt die Performance nicht, lässt sie sich jederzeit wiederholen. Ist man mit seiner Leistung zufrieden, darf man die nächste der insgesamt sechs Stimmen (1. Stimme, 2. Stimme, Akkorde, Bass sowie zweimal Perkussion) ändern und die Violine beispielsweise durch eine E-Gitarre ersetzen. Während des Musizierend muss man sich dabei keine Gedanken über die Noten selbst machen, da diese vom Spiel automatisch in der passenden Höhe wiedergegeben werden. Man darf allerdings zu jederzeit den Rhythmus und die Spielweise der Noten selbst bestimmen. Was also am Anfang so klingt, als könne man nur vorgegebene Songs nachspielen und verändern, ermöglicht dennoch weitreichende Möglichkeiten der Interaktion. Denn nachdem man anfangs wohl erst einmal die einzelnen Arrangements ändert und aus „Daydream Believer“ eine Reggae-Nummer macht, „Wake me up before you go-go“ klassisch interpretiert und „Material Girl“ in einer rockigen Interpretation jamt, wird man anfangen zu experimentieren. Wer sich mit der Steuerung der einzelnen Instrumente beschäftigt und diese perfektioniert, kann aus vorgegebenen Stücken nahezu vollkommen veränderte Tracks erstellen, aus denen sich das Original eigentlich kaum noch erkennen lässt. Gemeint ist hierbei übrigens nicht ein wildes Herumholzen auf den virtuellen Instrumenten, um möglichst unansehnlichen Krach zu produzieren, womit sich diverse angeblich professionelle Journalisten bereits in etlichen Videos brüsteten. Nein, vielmehr kann durch eine gekonnte Spielweise, ein gewisses musikalisches Grundverständnis und eine Portion Kreativität aus einem vorgegebenen Song ein komplett anderes Stück Musik gemacht werden.
Dennoch ist natürlich auch ein Wii Music nicht frei von Kritik. Dass beispielsweise die Songliste zu Beginn nur aus wenigen Titeln besteht und man den Großteil der Tracks noch freischalten muss, mag eine gewisse Langzeitmotivation garantieren. Warum allerdings etliche Clips gespeichert werden müssen um an neue Songs zu kommen, entzieht sich völlig meiner Logik. Man wollte offenbar sicher stellen, dass alle Funktionen in Wii Music ausführlich genutzt werden, denn auch die drei Minispiele wollen absolviert werden, um beispielsweise die Themen von Super Mario Bros. sowie The Legend of Zelda als Songs freizuschalten. Und hier sind wir beim nächsten Kritikpunkt angelangt: Die Auswahl der klassischen Stücke ist meiner Ansicht nach gelungen und dass viele traditionelle Lieder enthalten sind ist dadurch zu rechtfertigen, dass das Spiel weltweit mit einer identischen Tracklist ausgeliefert wird. Aber dass man insgesamt auf gerade einmal knapp über 50 Stücke kommt, ist nicht gerade berauschend. Aus dem Bereich der Popmusik hat sich dabei nur ein gutes Dutzend Songs eingeschlichen, die vornehmlich bereits ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Aktuelle Popsongs sucht man somit vergeblich. Besonders bitter ist für Nintendofans, dass auch die hauseigenen Songs nur in sehr geringer Anzahl vertreten sind. Neben den Themes von Mario und Zelda gibt es nur noch Musiken zu Animal Crossing, F-Zero (das „Mute City“-Theme) sowie Wii Sports und Wii Music. Gerade da man seitens Nintendo auf einen großen Fundus an tollen Videospielsongs zurückgreifen kann, ist eine derart beschränkte Auswahl absolut unverständlich.
Engstirnige Hardcoregamer werden Wii Music verfluchen und es als weiteren Schritt in Richtung „Casual-Games“ seitens Nintendo ansehen. Doch das Spiel wurde bereits kurz nach der Wii selbst angekündigt, lange bevor man den entstehenden Hype rund um die kleine weiße Konsole ahnen konnte. Dass wegen Wii Music andere Projekte vernachlässigt wurden, ist demnach völliger Blödsinn. Einzig Nintendos Einstellung zu dem Titel darf ein wenig kritisiert werden, denn während eine Action-Kracher wie Disaster: Day of Crisis ohne Werbekampagne vollkommen unterging, wird für Wii Music eifrig die Werbetrommel gerührt. Mit Erfolg, denn in nur wenigen Wochen konnten sich bereits über eine Million Einheiten verkaufen. Wer allerdings ohne Vorurteile an den Titel herangeht, kann damit durchaus seinen Spaß haben. Doch wie steuert sich Wii Music überhaupt? Das sollte vielleicht auch noch geklärt werden.
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Über 60 Instrumente lassen sich in Wii Music spielen, wobei diese im Prinzip auf vier verschiedene Arten gesteuert werden. Zum einen hätte man hier die Spielweise „Gitarre“. Man hält Wiimote und Nunchuk wie eine Gitarre und bewegt die Remote auf und ab, um die virtuellen Saiten anzuschlagen. Durch ein Drücken der Buttons (z.B. A, B, C oder Z, welcher davon ist egal) werden die Saiten abgestoppt angespielt. Im Prinzip muss man natürlich nur die Wiimote seitlich bewegen, die Haltung wie bei einer echten Gitarre verleiht dem Ganzen allerdings eine gewisse Authentizität. Auch für Linkshänder ist dies kein Problem, erfordert lediglich eine vertauschte Haltung von Remote und Nunchuk. Wird die Wii-Fernbedienung übrigens ausladender geschwungen, erklingt auch der Anschlag etwas kräftiger. Verwandte Instrumente wie die Ukulele, das Banjo, die Akustikgitarre, der Bass, etc. werden ebenfalls auf diese Art gespielt. Die zweite Spielweise ist die der „Trompete“. Hierbei soll die Wiimote wie ein Blasinstrument vor den Mund gehalten werden, wobei die Buttons 1 und 2 die Töne entlocken. Je höher man das Ende der Wiimote dabei nach oben hält, desto lauter erklingt der gespielte Ton. Hält man die Wii-Remote nahezu senkrecht nach unten, ist der gespielte Ton entsprechend leise. Natürlich genügt es im Prinzip auch hier die Buttons zu drücken und die Wiimote etwas zu neigen, was aber nun einmal nicht denselben Spaß bereitet wie die Haltung als „echtes“ Instrument. Dies gilt ebenfalls, wenn man sich für Instrumente wie das Saxophon, das Horn oder die Blockflöte entscheidet.
Die Spielweise des „Perkussion“ gilt nicht nur für die Schlag-, sondern auch für alle Tasteninstrumente. Einfach Wii-Remote und Nunchuk auf und ab bewegen, schon spielt man auf dem Piano oder dem Cembalo. Hat man sich die Marschtrommel vor den Bauch geschnallt oder hantiert mit den Kastagnetten, bzw. Rasseln, kann man durch das Drücken der Buttons die Becken einsetzen. Dies gilt auch, sobald man sich hinter ein Schlagzeug setzt und darauf spielen möchte. Je nach Rhythmus und gedrückten Buttons werden dabei Becken, Snare und Bass teils einzeln, teils in Kombination gespielt. Ein kleines Schmankerl wird hierbei für Besitzer des Balance Boards geboten, welches im „Schlagzeug-Modus“ das Fußpedal der Bass Drum ersetzen kann und somit ein etwas realistischeres Spielgefühl vermittelt. Die exotischen „Instrumente“ (oder eher gesagt: Sounds) wie Hund, Katze oder Cheerleader werden übrigens ebenfalls über die herkömmliche „Perkussion“-Methode gesteuert. Zu guter letzt hätten wir noch die Spielweise der „Violine“ zu erläutern. Auch hier werden die Steuerelemente der Wii wie beim echten Instrument gehalten. Ein Ton erklingt allerdings nur dann, wenn man einen Button gedrückt hält. Mit etwas Übung lassen sich auf der Violine recht nette Ideen zaubern, da man die Töne durch sanftes Streichen entweder lange aushalten oder durch kurzes Drücken der Buttons nur kurz Anspielen kann. Insgesamt ist die Steuerung, wie es sich für einen Inhouse-Titel von Nintendo gehört, hervorragend gelungen. Hinzu kommt, dass in den Menüs die Navigation dank der präzisen Pointerfunktion kinderleicht ist. Gerade in diesem Punkten könnten sich so manch andere Entwickler mal eine Scheibe abschneiden.
Ein Augen- und Ohrenschmaus?
Ganz anders dagegen sieht es in Sachen Technik aus. Hierzu sollte man allerdings im Hinterkopf behalten, dass Wii Music nicht in klassischer Art und Weise als Videospiel gesehen werden möchte. Die eher schlichte Präsentation erinnert nicht nur vom Menüaufbau, sondern von ihrer gesamten Art an Titel wie Big Brain Academy oder auch Wii Fit. Wer diese Spiele bereits besitzt, wird einige optische Elemente davon in Wii Music wieder erkennen. Immerhin bleibt Nintendo so dem eigenen Stil dieser Spiele treu. Die Integration der Miis ist vorbildlich, da ihr nicht nur mit euren virtuellen Avataren auf der Bühne stehen könnt, sondern die anderen Miis auf eurer Konsole auch regelmäßig im Publikum sitzen. Ansonsten überzeugt das Game mit seinen klaren und simplen Charaktermodellen, alles wirkt sauber und aufgeräumt. Auf Special Effects wurde verzichtet, was aber an der Thematik des Titels selbst liegt. Dass der 480p-Modus unterstützt wird, verdient ebenfalls eine Erwähnung.
Ein zweischneidiges Schwert ist dagegen der Sound. Seitens vieler Spieler wird dem Titel der Midi-Sound vorgeworfen. In der Tat ertönen alle Sounds in Wii Music aus der Konserve und wurden nicht real eingespielt. Aber auf der anderen Seite muss auch bedacht werden, welche unglaublichen musikalischen Freiheiten man in dem Spiel besitzt. Rein technisch gesehen sind aus diesem Grund Midi-Dateien nun einmal die einzig mögliche Lösung, da selbst eine BluRay-Scheibe nicht ausreichend Speicherkapazitäten für all diese Sounds als Original-Samples besitzen würde. Darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man sich für den Kauf von Wii Music entscheidet. Wer befürchtet von Midi-Dateien Ohrenkrebs zu bekommen, sollte die Finger von Nintendos Musikspiel lassen. Alle anderen dürfen sich an den teils durchaus gelungenen Sounds erfreuen, die vor allem bei den klassischen Stücken recht authentisch wirken. Aber ich muss zugeben, dass die Töne für Hund, Katze sowie Cheerleader wirklich grauenvoll klingen. Abgerundet wird der insgesamt trotzdem durchaus positive Gesamteindruck von der sympathischen Brabbelstimme eures Maestros sowie der Nutzung des Wii-Remote-Lautsprechers als Metronom.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem Musikspiel mit einer gewissen Leistungsbewertung und Anspruch an den Gamer selbst ist, sollte von Wii Music die Finger lassen und zur Konkurrenz greifen, denn mit Guitar Hero oder Rock Band sind diese Spieler deutlich besser bedient. Wer dagegen Spaß am Experimentieren hat, sich gerne in verschiedenen Genres ausprobiert und in stundenlanger Arbeit für sich alleine tüftelt, bastelt und immer wieder neu arrangiert, spielt und aufnimmt, ohne sich dabei an allzu strenge Vorgaben durch ein Spiel halten zu müssen, der ist bei Wii Music genau richtig. Echte Instrumente kann die Software trotz der zum allergrößten Teil sehr gelungenen Steuerung nicht ersetzen und auch technisch bewegt man sich eher im Mittelfeld. Wer allerdings vorurteilsfrei die ein oder andere Jamsession spielt, kann sich durchaus in den Bann von Wii Music ziehen lassen.
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