Testbericht: Völkerball aka Dodgeball
Völkerball ist wohl eines der bekanntesten Ballspiele hierzulande. Vermutlich hat nahezu jeder Leser dieses Testberichts zumindest im Schulsport bereits den Ball auf die Gegenspieler geworfen bzw. ist diesen ausgewichen. Da liegt es eigentlich nahe, dass es dazu auch eine entsprechende Software-Umsetzung gibt. SouthPeak Games bringt mit „Völkerball aka Dodgeball“ die Sportart nun auf die Wii und wir haben uns für euch mit Bällen ausgestattet auf das Spielfeld begeben.
Achtung! Die Bälle fliegen!
Aufmerksame Leser werden sich vielleicht an einen Titel namens Pirates vs. Ninjas erinnern, welcher bereits vor längerer Zeit für Wii angekündigt wurde, jedoch nie in den hiesigen Handel gelangte. Völkerball aka Dodgeball ist eben genau dieses Spiel, scheinbar dachte man sich jedoch auf diesem Wege mit einer Namensanpassung mehr Käufer zu erreichen. Interessanterweise ziert die Spieledisc nämlich noch das Pirates vs. Ninjas-Logo. Aber genug des Vorgeplänkels, gehen wir nun rein ins Spielgeschehen.
Das Spiel dreht sich zwar um Völkerball, um jedoch ein etwas aufregenderes Setting zu schaffen, verzichtete man auf eine realistische Atmosphäre und verpasste dem Spiel stattdessen einen Comic-Look. Der Spieler darf aus insgesamt sieben Teams auswählen, als da wären Pirates, Ninjas, Zombies, Monsters, Robots, Aliens und Mushroom Men – ja, genau die Mushroom Men aus dem gleichnamigen Wii-Spiel. Zur Modi-Auswahl stehen im Einzelspielermodus der Schaukampf, die Story und die Herausforderungen. Der Schaukampf unterscheidet sich dabei in Dodge Brawl sowie Dodge Ball. Letzteres ist die eher klassische Völkerball-Variante mit zwei getrennten Spielfeldhälften. Ersteres hingegen verzichtet auf die Unterteilung, sodass alle Spieler kreuz und quer durch das Feld laufen und neben Abwerfen der Gegner mit Bällen zudem diese mittels Waffen kurzzeitig außer Gefecht setzen können. Ein Völkerball-Brawl eben.
Die Story lässt sich mit einem zuvor ausgewählten Team durchspielen. Hier trifft man nach und nach auf die anderen Teams, wobei die Spielregeln sich jeweils unterscheiden. Zwischen den Wettkämpfen gilt es zahlreichen und meist belanglosen Text durchzulesen, der nicht wirklich spannend oder mitreißend ist. Der Herausforderungs-Modus stellt diverse Aufgaben und Bedingungen an die Partien, welche es zu meistern gilt.
Steuerung, Grafik und Sound
Gesteuert werden die Spielfiguren mittels Analogstick. Per A-Knopf hüpft die Figur, mit Schütteleinlagen der Remote wird der Ball geworfen und mit dem B-Knopf lassen sich Bälle fangen. Grundsätzlich eine recht überschaubare und schnell zu erlernende Steuerung, die unter dem Strich in Ordnung geht und ihren Zweck erfüllt.
In Sachen technischer Präsentation sieht der Titel dagegen nicht wirklich überzeugend aus. Recht lieblose und detailarme Spielfelder sowie Figuren bestimmen das Bild. Hier wird sogar die Wii absolut unterfordert, kommt das Gezeigte eher einem mittelklassigen Spiel der letzten Generation gleich. Auch der Sound kann hier keinen Boden gutmachen. Unauffällige Hintergrundmusik plätschert daher, unspektakuläre Soundeffekte begleiten die Action auf dem Schirm. Fehlanzeige leider in Sachen Sprachausgabe, trotz der vielen Texte im Story-Modus.
Fazit
Völkerball aka Dodgeball ist leider ein Spiel, welches nicht einmal für eine halbe Stunde gut unterhalten kann und nach dem ersten Anspielen wieder im Regal verschwindet und dort jämmerlich verstaubt. Die Ballsportart Völkerball an sich ist im Grunde keine schlechte Basis für ein Spiel, jedoch ist die technische Präsentation unter aller Kanone und die merkwürdigen Charaktere sowie die absolut belanglose Story können definitiv nicht überzeugen. Zudem ist festzustellen, dass sich die CPU-Gegner einfach viel zu dumm anstellen und nach und nach problemlos vom Platz zu fegen sind. Kurzzeitig spaßig ist zwar der Multiplayer-Mode, allerdings ist selbst die Minispiel-Variante von Völkerball im älteren Wii-Titel EA Playground wesentlich besser ausgefallen als dieses Vollpreisspiel. Also, Finger weg und sich stattdessen auf dem Schulhof die echten Bälle um die Ohren hauen.
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