Testbericht: TrackMania
Bereits auf dem PC konnte die TrackMania-Reihe in den letzten Jahren immer wieder begeistern, nicht zuletzt durch die spaßigen Multiplayer-Duelle als auch den Streckeneditor. Focus Home Interactive bringt den Arcade-Racer nun auf die Wii. Ob uns das Rennspektakel begeistern konnte, oder ob die Konsolenumsetzung eher ein Totalschaden geworden ist, lest ihr in diesem Artikel.
Wer bremst, verliert!
TrackMania ist, wie eingangs erwähnt, ein Arcade-Rennspiel. Der Simulationsgrad ist also nur bedingt vorhanden – das merkt man spätestens auf Strecken, bei denen man mit dem Boliden einen Looping fahren muss. Das Spiel bietet jedoch eine wirklich große Anzahl an Strecken. Im Einzelspielermodus „Rennen“ gilt es auf über 200 Strecken, aufgeteilt in fünf Schwierigkeitsstufen, die vorgegebenen Bestzeiten zu knacken. Jede Strecke wartet mit Bronze-, Silber- und Gold-Zeiten auf – hierzu lassen sich die dazugehörigen Geister an- oder ausschalten. Die Ampel springt auf Grün und schon pest man in hohem Tempo über die Pisten. Diese sind in unterschiedliche Themen gegliedert: Stadium, Island, Desert, Snow, Rally und Coast. Jedes dieser Themen bietet eine entsprechende Umgebung als auch bestimmte Fahrzeugtypen. Dabei verlaufen die Rennen recht schnell. Anfangs gilt es lediglich Zeiten um die 20 Sekunden auf entsprechend kurzen Strecken zu knacken, später hingegen liegen diese fernab der Ein-Minuten-Grenze. Insgesamt kommt es beim Fahren oft auf Kleinigkeiten an, um die Zeiten zu knacken und somit neue Strecken freizuschalten. Eine enge Kurve muss möglichst sauber ohne Drift oder zu viel Bremse genommen werden, oder ein Touchieren der Straßenbegrenzung an engen Stellen zwingend vermieden werden. Besonders praktisch ist, dass unmittelbar auf Knopfdruck das Rennen sofort neugestartet wird.
Im Modus „Schnelles Rennen“ werden per Zufall aus dem vorhandenen Streckenfundus nacheinander Pisten ausgewählt, die es dann zu absolvieren gilt.
Neben dem Renn-Modus dürfen sich Einzelspieler zudem in den beiden Modi „Puzzle“ und „Plattform“ probieren. Diese müssen jedoch zunächst freigeschaltet werden und sind nicht von Beginn an auszuwählen. Im Puzzle-Modus kommt der Streckeneditor zum Einsatz: Der Start- sowie der Zielpunkt als auch Checkpoints sind bereits fest vorgegeben. Mit einer limitierten Auswahl an Blöcken gilt es nun diese so zu verbinden, dass anschließend die vorgegebenen Bestzeiten geknackt werden. Hier ist also nicht nur das fahrerische Können gefragt, sondern auch ein wenig Gehirnschmalz um letztlich eine möglichst zeiteffektive Strecke zu bauen.
Der Plattform-Modus unterscheidet sich vom Renn-Modus in einem Punkt – es geht hier nicht um die Bestzeit sondern darum, die Strecke mit möglichst wenigen Neuversuchen zu absolvieren. Auch hier gibt es Vorgaben für Bronze, Silber und Gold.
In allen Modi gilt es jedoch durch die persönlichen Leistungen die sogenannten Coppers zu verdienen. Mit dieser Spielwährung lassen sich gesperrte Strecken, neue Auto-Skins sowie neue Bauteile für den Editor kaufen.
Bob, der Baumeister
Besonders kreativ darf man sich im Streckeneditor austoben. Hier wird zunächst eine Umgebung gewählt um anschließend mit den hierzu passenden Bauteilen völlig frei eine individuelle Piste zu bauen. Manche Teile sind, wie zuvor erwähnt, nicht von Anfang an verfügbar. Nach und nach lassen sich diese jedoch freischalten um noch mehr Abwechslung in die eigenen Strecken zu bekommen. Man wählt hier einen Start- und Zielpunkt, kann Checkpoints einbauen und anschließend erst einmal die Strecke testen. Möchte man diese freigeben, so wird eure Bestzeit als Maßstab für die Medaillen verwendet. Auch möglich ist das Erstellen einer Plattform-Modus-Strecke. Selbstverständlich lässt sich die eigene Strecke jederzeit im Editor erneut aufrufen, um diese zu überarbeiten. Wer der Meinung ist, eine besonders gelungene Strecke errichtet zu haben, der kann diese sogar online anderen Spielern zum Download anbieten – und natürlich auch selbst Strecken herunterladen.
Mehrspielermodus – off- und online
Wer ungern alleine vor der Konsole sitzt, der darf bis zu drei Freunde einladen um mittels Splitscreen entweder Zeitrennen oder Runden zu absolvieren. Im Zeitrennen muss innerhalb eines Timers eine Bestzeit hingelegt werden. Im Runden-Spielmodus hingegen müssen Punkte durch das Absolvieren kompletter Runden verdient werden, ebenfalls innerhalb eines Zeitlimits.
Wer nur einen Controller zur Verfügung hat, der kann mittels Hotseat insgesamt zu acht Spielern abwechselnd an den Start gehen. Hierbei stehen die Spielmodi „Zeitrennen“ sowie „Versuche“ zur Auswahl. In beiden geht es um die Bestzeit – entweder innerhalb eines Zeitlimits oder mit einer vorgegebenen Anzahl an Versuchen.
Wer seine Konsole mit dem Internet verbunden hat, der darf auch online antreten gegen andere Spieler weltweit. Eine Freundesliste lässt sich mittels der Freundescodes anlegen, allerdings kann auch mittels „Match finden“ mit bis zu sechs Spielern online fahren, die nicht auf der Freundesliste stehen. Jeder Spieler wählt zwischen den Modi Zeitrennen und Runden sowie den Schwierigkeitsgrad als auch die Strecke. Anschließend landet jede Auswahl im „Pool“ und wird nacheinander absolviert. Durch Online-Rennen lassen sich ebenfalls Punkte sammeln und anhand dieser wird ein weltweites Ranking erstellt.
Technik und Steuerung
TrackMania für Wii sieht insgesamt wirklich sehr gut aus. Einige Umgebungen sind zwar etwas schwächer ausgefallen als andere, aber insgesamt sehen die Strecken und alles Drumherum richtig gut aus. Hinzu kommt eine enorme Geschwindigkeit, die ziemlich konstant läuft – lediglich an ein paar wenigen Stellen gibt es kurze Slowdowns festzustellen, die jedoch zu verkraften sind.
In Sachen Sound ertönen diverse Songs aus den Lautsprechern, die teilweise richtigen Ohrwurm-Charakter haben. Jedoch ist der Umfang an Liedern nicht allzu groß, hier wiederholen sich diese recht bald. Die übrigen Soundeffekte der Boliden sind passend und vermitteln ein gutes Rennfeeling.
Die Steuerung erfolgt entweder mittels quergehaltener Wii Remote, wobei hier zwischen Lenkung per Neigung oder Steuerkreuz gewählt werden kann. Mit dem 2-Knopf wird Gas gegeben, mit dem 1-Knopf gebremst. Der A-Knopf setzt das Fahrzeug an den letzten Checkpoint zurück, der Minus-Knopf startet das Rennen direkt neu. Um die Kameraperspektive zu wechseln, kommt der B-Knopf zum Einsatz.
Auch möglich ist die Steuerung mit Nunchuk und Wii Remote. Die Lenkung der Rennboliden erfolgt dann per Analogstick, mit A wird beschleunigt und mit B sowie Z gebremst. Zum Rückversetzen kommen C sowie Minus zum Einsatz.
Ganz klassisch wird es hingegen mit dem Classic Controller. Hier kann mit dem D-Pad als auch dem linken Analogstick gelenkt werden. Die Beschleunigung erfolgt mit dem A- und das Bremsen mit dem B-Knopf, die Rücksetzung erfolgt mit X- bzw. dem Y-Knopf.
Im Strecken-Editor wird ausschließlich Wii Remote und Nunchuk unterstützt – der Pointer kommt zum Einsatz um Bauteile auszuwählen und zu platzieren, mit den Knöpfen wird ausgewählt sowie die Ansicht geändert.
Insgesamt ist die Steuerung, vor allem mittels Analogstick – sei es der Nunchuk oder aber auch der Classic Controller – sehr gelungen. Zwar ist die Sensitivität recht hoch eingestellt, dies stellt aber nach kurzer Eingewöhnung überhaupt kein Problem dar.
Fazit
TrackMania für Wii ist ein richtig gelungener Arcade-Racer. Über 200 Strecken unterschiedlichster Schwierigkeit, gespickt mit Online-Inhalten, warten darauf, mit teils extrem hohen Tempo absolviert zu werden. Weitere innovative Singleplayer-Modi wie etwa „Puzzle“ als auch das Verdienen der „Coppers“ sorgen für reichlich Motivation. Wer zudem kreativ sein möchte, kann eigene Strecken erstellen. Ambitionierte Spieler haben außerdem die Gelegenheit online gegen andere Fahrer anzutreten. Kurzum: TrackMania ist ein richtiger Renner!
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