Testbericht: Tiger Woods PGA Tour 07
Nintendo hat es mit Wii Sports vorgemacht – Golf ist auf Wii eine neue Erfahrung, die vom Spieler ganzen Körpereinsatz fordert. Nun versucht Electronic Arts dies mit Tiger Woods PGA Tour 07, nicht nur in grafischer Hinsicht, zu toppen.
Wecke den Tiger in Dir!
Wer bereits bei Wii Sports Golf den Schläger geschwungen und seinen Spaß am Golfsport entdeckt hat, wird sicher die Lust verspürt haben, dass Ganze auch mal in einer aufgepeppten und erweiterten Form zu erleben. Passend zu dieser Begierde bringt nun EA das Golfspiel Tiger Woods PGA Tour 07 für eben diese Spieler auf die Wii und versucht diese zu befriedigen.
Electronic Arts lässt sich dabei keinesfalls lumpen. Neben der Möglichkeit, sein digitales Alter Ego zu erstellen, kann man auf insgesamt 18 Kursen gegen 35 Golf-Profis antreten. Auch Mehrspieler-Modi sind hier keinesfalls ein Fremdwort: Mit bis zu vier Golfern kann man auch mit nur einer Wii-Remote gegeneinander antreten.
Die Steuerung
Die Wii-Remote ist ein nahezu perfektes Werkzeug und hat spätestens seit Wii Sports Golf ihr Können unter Beweis gestellt. Leider scheinen die Entwickler von EA vor Beginn der Produktion, nie mit der Spielesammlung von Nintendo gespielt zu haben. Auch wenn die Steuerung weiter geht als die minimalistische Kontrolle von Wii Sports Golf, kann sie dennoch nicht mit der 1:1-Übertragung des eben genannten mithalten.
Die Steuerung der PGA Tour ist, was die Sensibilität anbelangt eher absolut. Denn sobald man die Wii-Remote etwas zu weit nach hinten bewegt, zieht der Golfer den Schläger komplett durch. Hier ist viel Gefühl gefragt, je langsamer man in Schlagposition geht, desto langsamer führt der Golfer seinen Schwung aus, so dass man die Möglichkeit hat zu schlagen, bevor der Golfer die Endposition des Schlägers erreicht.
Noch unverständlicher wird das Ganze durch die vorhandene Möglichkeit absolut präzise und analoge Schwünge über den Analogstick des Nunchuks durchzuführen. Der Rest der Steuerung funktioniert nahezu perfekt und vorbildlich. Sogar die Haltung des Handgelenks beim Abschlag wird erkannt und umgesetzt.
Die Grafik
Wenn man Tiger Woods PGA Tour 07 in grafischer Hinsicht mit Wii Sport Golf vergleichen würde, legt das Spiel eine wahrhaft grandiose Grafikpracht zu Tage. Jedoch ist so ein Vergleich auch eher abwegig. Für ein realistisches Golfspiel aus der Schmiede EAs, wäre mit Tiger Woods sicherlich mehr möglich gewesen. Die Spieler und Kulissen bewegen sich doch eher auf PS2- als auf New-Gen-Niveau. Die Richtung ist schon nicht verkehrt, jedoch wäre hier sicherlich einiges mehr möglich gewesen.
Der Sound
Was den Sound im Spiel anbelangt, so kann man diesen wohl nur als unspektakulär aber passend bezeichnen. Die Kommentatoren und Zuschauer sorgen hierbei erfolgreich für die nötige Atmosphäre. Wirklich erwähnenswert ist jedoch das Abschlagsgeräusch aus dem in die Wii-Remote integrierten Lautsprecher. Dieser sorgt für den nötigen „aus dem Fernseher ins Wohnzimmer Effekt“ und begeistert selbst nach der langwierigsten Partie.
Fazit
Mit Tiger Woods PGA Tour 07 bringt EA ein Golfspiel auf die Wii, welches diejenigen begeistern wird, denen Wii Sports Golf nicht ausreichend erschien. Jedoch wurde die erstklassige und vorzeigefähige 1:1-Umsetzung der Ausholbewegung von Nintendo hierbei links liegen gelassen. Hier hat EA wohl das Potenzial der Wii-Remote verkannt. Allerdings kann man nach anfänglichem Unverständnis und der sonst gelungenen Funktionen, über diesen Patzer hinwegblicken. Auch die eher mäßig ausgefallene Grafik, wird vom Umfang aus 35 Golfern, 18 Kursen und genügend Modi für bis zu vier Spieler ausgeglichen.
Schreibe einen Kommentar