Testbericht: Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls

Tak begibt sich in seinem neusten Abenteuer auf der Wii mal wieder in Schwierigkeiten, weshalb er auf eure Hilfe zählt. Die Frage ist nur, ob ihm überhaupt noch zu helfen ist? Wir haben es für euch in unserem Testbericht herausgefunden!

Der Zauberlehrling mit der Feder

Tak kennt man bereits aus den GameCube-Zeiten. Der Zauberlehrling möchte nun aber den Schritt in die Welt der Innovation wagen und steht jetzt mit seinem neusten Abenteuer Tak: Das Geheimnis des glühendem Kristalls in den Regalen.
Als Lehrling kann man natürlich nicht gleich mit dem Zaubern loslegen, sondern muss zuerst wie jeder andere Azubi sauber machen. Mit dem Besen in der Hand macht sich Tak also auf, um den Tempel auf Hochglanz zu fegen. Doch ehe er sich versieht, zerstört er einen großen Kristall. Damit ist noch nicht genug: Durch dieses Missgeschick befreit der Lehrling vier riesige Monster, die nun wieder auf freiem Fuß sind. Tak denkt nicht lange nach und macht sich gleich auf den Weg, um die Kristallsplitter wieder zu finden und die vier Monster wieder einzufangen.

Als Zauberlehrling hat man natürlich auch Zauberkräfte. Wenn Tak genügend Energie gesammelt hat, kann er auf Knopfdruck alle Gegner um ihn herum zerstören. Sieht zwar klasse aus, allerdings ist es ziemlich überflüssig, da die Gegner meistens sehr einfach zu besiegen sind. Wenn Tak jedoch von mehreren Gegnern gleichzeitig attackiert wird, spart einem dieses Feature viel Stress mit dem Besiegen eintöniger Gegner.
Für die Steuerung gibt es jeweils eine Anzeige als Untertitel an der entsprechenden Stelle, bei der man z.B. einen Sprung ausführen muss. Zu Beginn ist dies vor allem wegen der Bewegungssteuerung, die an vereinzelten Stellen zum Tragen kommt, von großem Nutzen. Allerdings hatten die Entwickler anscheinend das Gefühl, dass sich vor dem Fernseher Casual-Steinzeitmenschen befinden. Nicht einmal ich als Schweizer brauche zweimal die gleiche Angabe, dass ich vor einer Schlucht für einen Sprung den A-Button betätigen muss. Diese Anweisungen sind nett gemeint, kommen jedoch viel zu oft und machen das Spiel noch einfacher, als es ohnehin schon ist. Die Zielgruppe sind selbstverständlich Kinder, allerdings verfügen selbst diese über ein Gehirn mit internem Speicher. Außerdem kann man das Spiel ohnehin nicht verlieren. Wenn man in eine Schlucht fällt, wird Tak direkt wieder vor die Schlucht gestellt. Somit kann man die genau gleiche Stelle so oft hintereinander versuchen, bis es gelingt.

Hat man den ersten Level durch den Wald geschafft, kommt das erste Monster. Nun beginnt das wirklich Coole an diesem Spiel – jedes Monster ist ein eigener Level. So muss sich Tak also in bzw. an jedem der vier Monster durchkämpfen, um dieses zu besiegen. Die vier Monster sind abwechslungsreich gestaltet und enthalten je eine eigene Juju-Kraft, die Tak anwenden kann. Nur Mithilfe der jeweiligen Kräfte ist es möglich, die (einfachen) Rätsel zu lösen und ans Ziel zu gelangen. Leider sind es lediglich vier Monster, weshalb das Spiel nach ungefähr fünf bis maximal sechs Stunden bereits zum Abspann führt. Auch die Minispiele zwischen den Levels helfen da nicht weiter.

Das Auge isst mit

Auch wenn für Viele die Grafik nicht maßgebend ist: Es ist und bleibt ein Spaßfaktor, vor allem bei einem Spiel wie Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls. Spiele wie zum Beispiel Super Paper Mario oder Wario Land: The Shake Dimension glänzen nicht mit einer technisch anspruchsvollen Grafik, aber trotzdem kann diese überzeugen weil es etwas Einzigartiges ist, das zum Spiel passt. Bei Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls wäre die Grafik in Ordnung, wenn auf der Konsole ein Nintendo 64-Logo wäre. Auf der Wii ist eine solche Darbietung jedoch eine Frechheit. Die Texturen sind verwaschen, die Charaktermodelle eckig und die Zwischensequenzen sehen sogar noch schlimmer aus. Der Mund bewegt sich als ob die Charaktere einen Krampf im Gesicht hätten. Kein einziges Wort der Synchronisation passt auf den jeweiligen Charakter überein. Dafür sind die Synchronsprecher selber positiv ausgefallen. Die Stimmen passen gut ins Spiel und sind komplett in Deutsch. Leider fehlte es den Entwicklern einmal mehr an Kreativität, da die gesprochenen Sätze von Tak während des Spiels einfach nur nerven. Meistens kommen diese viel zu spät und passen deshalb nicht mehr auf die ausgeführte Aktion. Hinzu kommt, dass man jeden Satz etwa zehn Mal zu Ohren bekommt. Ansonsten können sich selbige nicht beklagen, da die Musik im Hintergrund zu den Levels passt und für die entsprechende Stimmung sorgen kann.

Fazit

Auch wenn Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls ein Spiel für die jüngere Generation ist, wirkt der Titel so uninspirierend und verstaubt, da man alles so oder so ähnlich schon woanders gespielt hat. Ab und zu taucht zwar die ein oder andere interessante Idee der Entwickler auf, die jedoch leider schnell wieder im öden Gameplay untergeht. Zudem hat man das Spiel auch noch so schnell durchgespielt, dass es danach durch den nicht vorhandenen Wiederspielwert schnell wieder im Schrank verschwinden wird.
Schade eigentlich, denn Tak hat so viel Potenzial, welches nicht genutzt wurde. Zu GameCube-Zeiten stand der Zauberlehrling jedenfalls viel besser da als in seinem aktuellen Abenteuer auf der Wii.

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Packshot Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls

Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls

Release: 31.10.2008
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 2
USK: 6