Testbericht: Summer Athletics
Vor Kurzem haben die Olympischen Sommerspiele in Peking begonnen und sogar auf den Konsolen toben sich die Athleten in Scharen. Mit „Summer Athletics“ schickt nun auch die dtp entertaiment AG ein Spiel ins Rennen um die begehrte Goldmedaille. Ob das Spiel auch ohne die offizielle olympische Lizenz eine gute Figur an den Tag legt, wollen wir Euch nun in unserer Review vermitteln.
Mögen die Spiele beginnen!
Man nehme 25 Disziplinen, packe diese in das Gewand sommerlicher Sportwettkämpfe, vertreibe es als Spiel zur Zeit der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking und man müsste eigentlich einen ordentlichen Absatz erzielen. So oder so ähnlich müssen die Entwickler von Summer Athletics gedacht haben. Ob sich nun die Planung gelohnt hat und man wirklich ein gutes Spiel entwickelt hat ist eine Frage, die wir uns auch gestellt haben und uns sofort voller olympischen Eifers an das Spiel gesetzt haben. Um erst einmal einen Überblick über die gebotenen Disziplinen zu erhalten, hier eine schnelle Aufzählung für alle sportbegeisterten Leser:
Schwimmen: Brustschwimmen, Rückenschwimmen, Schmetterling, Freistil und Lagenstaffel
Laufen: Sprint (100m, 200m, 400m, 110m Hürden und Staffel) und Mittelstrecke (800m und 1500m)
Turmspringen
Springen: Stabhochsprung, Weitsprung, Dreisprung und Hochsprung
Werfen: Kugelstoßen, Diskus, Hammer und Speer
Bogenschießen: 50m und 70m
Radrennen: Einzel- und Teamrennen
Auf die Plätze, fertig, looooooooos!
Da wir nun wissen, was uns alles erwartet können wir uns direkt in den hautengen Turnanzug zwängen und uns schon einmal warm machen. Natürlich brauchen wir noch eine Spielfigur, für die wir uns gleich abstrampeln werden. Wem die vorgefertigten Figuren nicht gefallen, der kann sich im Designer richtig austoben. Bis auf das kleinste Detail lassen sich die Charaktere gestallten und wenn man sich wirklich Mühe gibt, so bekommt man ohne Probleme ein passendes virtuelles Abbild auf den Schirm gezaubert. Nun nur noch für ein Land entscheiden und schon können wir uns den Sommerspielen widmen.
Ob man nun einfach lediglich die einzelnen Disziplinen in beliebiger Reihenfolge spielen möchte oder ob man sich doch lieber sofort einem Wettkampf stellt, bleibt dem Spieler selbst überlassen, wobei wir zu Anfang dazu raten sich erst einmal mit den einzelnen Disziplinen vertraut zu machen, denn sonst merkt man ganz schnell wie kalt das Wasser ist, in das man gerade geworfen wurde. Wer jedoch schon etwas Übung hat, der stürzt sich am besten direkt in die Wettkämpfe, welche von Zehnkampf bis hin zur ultimativen Prüfung in allen Disziplinen gehen. Wer lieber etwas langwieriger unterwegs ist, der fängt eine Karriere als Profisportler an. Mit dem eigenen Charakter bewaffnet gilt es hier der beste Sportler der Sommerspiele zu werden. Zu Beginn müssen die Skills festgelegt werden, welche nach jeder Disziplin erweitert werden können. So muss man die ideale Mischung aus Geschwindigkeit, Technik, Kraft, Ausdauer und Sprungkraft finden, damit man bei den einzelnen Disziplinen nicht nur die Staubwolken seiner Konkurrenten sehen möchte. So warten in einer Karriere drei verschiedene Wettkämpfe auf den Spieler und am Ende steht der „Summer Sports Championship“.
Schütteln, drehen, schlagen … AUA!
Das Besondere an Summer Athletics ist die Steuerung. Jede Disziplin wird entweder mit Nunchuk und Wii-Remote gesteuert oder nur mit Remote, wobei man dann den Nunchuk jedoch nicht abstecken muss. Im Grunde funktioniert die Steuerung relativ gut, jedoch war uns zunächst bei manchen Disziplinen unklar, wo unser Fehler liegt. So muss man bei allen Lauf-Disziplinen Nunchuk und Remote abwechselnd nach unten schlagen. Da wir dies schon von anderen Spielen wie z.B. Mario & Sonic kennen, schüttelten wir fröhlich vor uns hin. Jedoch mussten wir bemerken, dass unser Athlet nur sehr langsam vom Fleck kommt und wir wohl etwas falsch machen. Unseren Fehler haben wir gefunden, denn hier geht es nicht um die Geschwindigkeit beim Schlagen, sondern um die Kraft und den Takt. So hat jede der Steuerungen ihre Besonderheiten, die man sich am besten nacheinander aneignet, da man sonst lange auf eine Medaille warten wird. Vorsicht muss man auch walten lassen, da gerade bei den recht starken Schlagbewegungen beim Laufen gerne mal ein Nunchuk die Hand verlässt und sich seinen Weg zum Knie oder im schlimmsten Fall zwischen die Beine sucht! Wenn man diese Zwischenfälle unter Kontrolle bringt, so beweist sich die Steuerung jedoch als sehr zuverlässig und mit etwas Übung erzielt man nach und nach bessere Ergebnisse und bricht vielleicht den ein oder anderen Rekord.
Grafik, Sound und der Multiplayer-Modus
Was soll man erwarten von einem Spiel, welches ganz klar in Richtung Olympia geht? Nun zum Einen eine gute Grafik und zum Anderen ein Geräuschkulisse, die Stadionatmosphäre erzeugt. Grafisch hat man hier zwar nicht alles genutzt, was die Wii in petto hat, jedoch kann sich das Spiel durchaus sehen lassen. Die Sportler bewegen sich recht natürlich und die Bewegungsabläufe sehen auch nicht etwa abgehackt aus, obwohl man oft in einer Zeitlupe spielt, damit man Absprungwinkel und Co. einstellen kann. Da es unseren Augen gut geht wollen wir mal sehen wie es um unsere Ohren gegeben ist. Auch hier kann man nicht motzen. Deutsche Sprachausgabe, Klatschen und Jubel – mehr braucht ein Sportspiel wie Summer Athletics nicht, um eine gute Stimmung im Wohnzimmer zu verbreiten. Jedoch muss man hier anmerken, dass der Kommentator nicht während der Übungen zu hören ist, sondern immer nur vor und nach dem Geschehen das Wort ergreift und dann auch selten viel zu sagen hat, außer den Namen oder die Rekordzeit.
Was wäre ein Sportspiel ohne Multiplayer-Modus? Richtig! Kein richtiges Sportspiel. So hat man natürlich auch hier einen solchen Modus spendiert. Dieser ist zwar nicht als extra Menüpunkt anzuwählen, jedoch kann man bei den einzelnen Disziplinen entscheiden, wie viele Spieler teilnehmen. Mit vier Spielern entsteht richtiges Wettkampffeeling und jeder versucht besser zu sein als seine Kontrahenten. Eine durchaus motivierende und spaßige Angelegenheit
Fazit
Olympia liegt in der Luft und alle lassen sich davon anstecken. Die deutschen Athleten sind im Goldrausch und auch auf den heimischen Konsolen soll der Kampf um die Edelmetalle nicht zu kurz kommen. Da das offizielle Spiel zur Olympiade leider nur für Konkurrenzkonsolen erhältlich ist, kann man als Wii-Spieler ohne schlechtes Gewissen zu Summer Athletics greifen. Zwar bietet das Spiel nicht den Umfang wie der genannte Lizenztitel, jedoch machen die 25 Disziplinen wirklich Spaß und nach kurzen Übungsrunden lassen sich auch richtig gute Ergebnisse erzielen. Im Grunde ein guter Zeitvertreib während sich die Deutschen in Peking von Edelmetall zu Edelmetall kämpfen. Zwar haben wir es in der Gesamtheit betrachtet nicht mit einem Spitzenklasse-Titel zu tun, aber ich würde das Spiel dennoch nicht zuletzt aufgrund der vielen Disziplinen und des Karrieremodus in der guten Mittelklasse ansiedeln. Hiermit spreche ich an dieser Stelle für alle Sportspiel-Freunde eine Kaufempfehlung aus.
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