Testbericht: SimAnimals
Die Sims gönnen sich eine Pause und überlassen das Rampenlicht ihren tierischen Freunden. Der Spieler hat die Tiere wortwörtlich in der Hand, denn er muss dafür sorgen, dass in seinem Wald alles mit rechten Dingen zu und her geht. Bei so vielen verschiedenen Tierarten ist das allerdings nicht immer ganz einfach. Was euch im Wald der Sims alles so erwartet, lest ihr in den nachfolgenden Zeilen.
Der Wald lebt
Das Spiel startet mit einem kleinen Tutorial im ersten Waldgebiet. Zu Beginn stehen euch nicht gleich alle Tierarten zur Verfügung, den Anfang macht nämlich lediglich ein kleines Eichhörnchen. Doch bei Tieren ist es natürlich üblich, dass diese meistens scheu sind und man das Vertrauen erst gewinnen muss. So ist das auch in SimAnimals. Damit sich die Tiere bei euch wohl fühlen, müsst ihr sie füttern. Doch keine Angst, ihr müsst nicht gleich ins nächste Einkaufszentrum rennen um Frolic zu kaufen, denn Tiere ernähren sich von der Natur im Wald. Macht euch deshalb auf die Suche nach Nüssen, Beeren, Blumen, Karotten und was Tiere sonst noch so essen. Damit man auch weiß, welches Tier was essen möchte, gibt es für jede Tierart eine Informationsanzeige. Dort erfährt man neben den Lieblingsspeisen auch wo so ein Tier lebt, mit welchen Tieren, beziehungsweise ob es mit euch befreundet ist oder wie das Tier gelaunt ist.
Am Anfang findet euch jedes Tier unsympathisch. Sobald ihr es aber zwei, drei Mal gefüttert habt, steigt die Liebe des Tiers zu euch und es beginnt euch aus der Hand zu fressen. Und wenn es ganz gut läuft, dürft ihr es dann sogar noch streicheln und anschließend in euren Rucksack einpacken. Ihr habt in eurem Rucksack Platz für eine begrenzte Anzahl an Tieren, Pflanzen und Nahrungsmittel. Außerdem könnt ihr einen Eimer voll Wasser mitnehmen, den ihr mit Hilfe von einem See oder einem Fluss füllen könnt. So ist es euch möglich, Pflanzen oder Bäume zu begießen sowie trockene Wiesen aufblühen zu lassen. Bei großem Wasserverbrauch auf demselben Wiesenflecken wird der Rasen allerdings zu Matsch. Es gibt jedoch Pflanzenarten, die sich im Matsch am wohlsten fühlen. Damit ihr auch über Pflanzen- und Baumbedürfnisse bestens Bescheid wisst, gibt es auch für diese Lebewesen jeweils eine Informationsanzeige.
Mutter Natur braucht deine Hilfe
Tagtäglich wird uns in den Nachrichten berichtet, dass es in der Welt Anschläge auf Menschen gibt, dass Krieg herrscht oder dass die Klimaerwärmung ihre Konsequenzen mit sich bringen wird. Wenn ihr was ändern könntet, wie würdet ihr das machen? Nun, wir wollen einen Gang zurückschalten und begeben uns wieder in den Wald zu unseren SimAnimals. Doch auch dort herrscht nicht nur Frieden. Zwar mag das am Anfang mit dem kleinen Eichhörnchen noch danach aussehen, doch es dauert nicht lange, da kommt eine Meise dahergeflogen, die wiederum eine Katze anzieht. Doch Vorsicht, rettet den Vogel vor der Katze! Allerdings solltet ihr auch zu der Katze immer stets nett bleiben, denn auch sie soll euch mögen.
Ihr seht, so kommen bereits im ersten Waldabschnitt die ersten Probleme auf. Doch von Abschnitt zu Abschnitt werden es immer mehr Tiere, die sich gegeneinander an die Gurgel gehen. Neben dem Kleinvieh kommen bald auch Hirsche, Füchse oder Bären. Zum Glück steuert ihr in SimAnimals keinen Menschen, sondern lediglich eine weiße Hand, mit der ihr jedes Tier, jede Pflanze und jeden Baum versetzen könnt. Die Hand steuert sich bequem mit der Pointerfunktion.
Damit man immer weiß, was es zu tun gilt, gibt es in jedem Waldabschnitt diverse Aufgaben – und davon gibt es viele verschiedene. Am einfachsten ist es, wenn ihr ein Tier dazu bringen müsst, euch zu mögen. Mit etwas Nahrung habt ihr eine solche Aufgabe schnell erledigt. Dann gibt es aber auch Spezialaufgaben, bei denen ihr einem Biber helfen sollt, einen Damm zu bauen. Dazu müsst ihr Bäume fällen und dem faulen Biber das Kleinholz bringen. Nach ein paar Holzlieferungen habt ihr zusammen mit dem Biber aus dem Fluss einen Stausee gemacht. Danach kommt dann aber die Aufgabe, fünf Bäume großzuziehen. Schüttelt dazu einen Baum, um zum Beispiel aus einem Tannenzapfen die Samen zu gewinnen, mit denen ihr euch dann euren Baum pflanzt. Doch Vorsicht, denn sobald die Bäume noch jung sind kommt der Biber und nagt mit seinen großen Zähnen an den Bäumen. Haltet also den Biber davon ab, sich an den Bäumen zu vergreifen.
Außerdem gibt es auch Aufgaben, bei denen ihr zwei Tiere – zum Teil verschiedener Art – dazu bringen müsst, sich miteinander zu befreunden. Eine ähnliche Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass sich zwei Tiere paaren und somit ein Junges zur Welt bringen. Das geht schneller als man denkt und alles jugendfrei. Obwohl es so viele verschiedene Aufgaben gibt, ist man leider trotzdem meistens lediglich mit dem Füttern der Tiere beschäftigt, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Damit man jetzt auch weiß, wie gut man den Job als Helfer von Mutter Natur ausübt, gibt es eine Zufriedenheitsanzeige. Dies ist ein Balken, der gefüllt wird, wenn Tiere oder Pflanzen zufrieden sind und sich am Leben erfreuen. Allerdings wird er geleert, wenn sich ein Lebewesen nicht so sehr wohl fühlt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Tier ein anderes auffrisst. Aber auch du kannst ein Tier ärgern wenn du es beispielsweise in den See wirfst. Sobald diese Anzeige zu ungefähr 75 Prozent voll ist, öffnet sich ein neues Waldgebiet.
Grafik / Sound
Wenn man sich richtige Tiere anschauen möchte, sollte man anstatt SimAnimals zu spielen wohl doch besser in den Zoo gehen. Für Wii-Verhältnisse sieht das Spiel zwar akzeptabel aus, allerdings wäre mit Sicherheit noch deutlich mehr machbar gewesen – wie so oft. Trotzdem wurde ich eher positiv überrascht, denn man hat mit der Zeit doch ziemlich viele Tiere zusammen in einem Waldgebiet, die sich auch sehr Artgerecht bewegen und verhalten. Man bekommt richtig das Gefühl, dass dieser Wald lebt. Überall schleichen die verschiedensten Tiere umher und es gibt immer etwas zu tun.
Dass dieser Wald lebt hat auch mit dem Sound zu tun. Es ist zwar ein insgesamt eher ruhiges Spiel, allerdings erwarte ich von einer Simulation die im Wald spielt nichts anderes. Einige Tiere klingen zwar ein bisschen fremdartig, aber das stört das Waldleben nicht großartig.
Fazit
SimAnimals ist eine gute Tier-Simulation, die vor allem die jüngere Generation an den Bildschirm fesseln wird. Tiere sind für Kinder einfach meistens sehr interessant, und wenn man in diesem Wald so viele Tiere zu sehen bekommt und diese auch virtuell anfassen, füttern und ihnen zusehen darf, dann werden diese Kinder bestimmt ihre Freude daran haben. Zudem kann man das Spiel mit bis zu vier Händen – beziehungsweise vier Spielern – spielen, was Kindern sicherlich auch entgegenkommt. Allerdings ist der Titel alleine wesentlich angenehmer und nicht so hektisch zu spielen, da bei mehreren virtuellen Händen auf dem Bildschirm immer ein anderer Spieler dazwischenfunken muss.
Anders sieht es natürlich bei der älteren Generation aus. Das Spiel bietet durch das viele Füttern und der allgemeinen Aufsicht auf virtuelle Tiere und Pflanzen einfach keine Action. Deshalb gilt folgendes: Wer nicht mehr mit Puppen spielt, sollte das Spiel höchstens als absoluter Tierfreund einmal Probespielen, für tierliebe Kinder ist SimAnimals allerdings genau das Richtige.
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