Testbericht: SEGA Bass Fishing
Angelfreunde aufgepasst! SEGA schlägt wieder zu und bringt mit „SEGA Bass Fishing“ eine der wohl bekanntesten Angel-Simulationen auf die Wii. Ob es sich nur um ein „Wiimake“ der Dreamcast-Version handelt oder ob wir hier auf eine wirklich gelungene Angeltour geschickt werden erfahrt ihr in unserem Testbericht zum Spiel.
Petriheil!
Bereits seit Anbeginn der Wii stoßen wir auf das Thema Angeln. Egal ob bei Wii Play als Minigame oder bei The Legend of Zelda als amüsanter Zeitvertreib. Für uns ist nun der Tag gekommen, an dem wir uns gänzlich dem virtuellen Angelsport widmen. Ob Angeln letztlich nun ein Sport ist oder nicht, wollen wir hier nicht weiter diskutieren – dafür packen wir nun die Angelruten ein und fahren auf den See.
Bereits im Hauptmenü kommt die Arcade-Hallen-Stimmung wieder ans Tageslicht. Die Hintergrund-Musik ist dabei aus der Kollektion „nervtötendes Monster“ entsprungen, deswegen schauen wir uns schnell um und entscheiden uns für einen der gebotenen vier Modi.
Wem es nach einer kurzen Angelrunde ist, der sollte sich im Arcademodus versuchen. Hier wird nach den originalen Regeln der Dreamcast-Version gespielt. Erziele in der vorgegebenen Zeit die vorgegebenen Punkte oder mehr um in die nächste Runde zu kommen. Wie bereits gesagt ist dies der Modus, den man für zwischendurch nutzen kann.
Wen das Angelfieber gepackt hat, der ist im Turniermodus genau richtig. Um Angel-Champ zu werden heißt es verschiedene Wettbewerbe gewinnen und sich so langsam aber sicher an die Spitze der Wettangler zu kämpfen. Wer die Zeit aufbringen möchte, der sollte gute Sitzmuskeln oder starke Standbeine mitbringen, denn wie es nun mal beim Angeln ist … gut Ding will Weile haben.
Wem der Trubel um den Fisch, die Musik im Hintergrund oder der ständige Zeitdruck zu viel ist, der wird sich im Naturmodus heimisch fühlen. Hier kann man ganz frei wählen, wo, wann und vor allem wie lange man angeln möchte. Dem Sessel-Angler sind jegliche Einstellungen von Wetter bis hin zur Tageszeit freigestellt. Sogar die Zeit fließt hier realistisch vor sich hin und somit ist dem Tagesausflug nichts mehr im Weg.
Ich hab mal einen gefangen, der war sooooooooooo groß!
Wem nicht nach Angeln sondern eher nach Umstellen zu Mute ist, der wird in den Optionen fündig. Wer nochmals sehen möchte, was ihm bereits an den Haken gegangen ist, der sollte sich bei den Fängen umsehen. Hier gibt es die Gesamtstatistik aus Arcade- und Turniermodus.
Da Fische ja bekanntlich nicht freiwillig an den Haken springen, braucht jeder Angler eine gute Ausrüstung. Mit einer Rute ist es da noch lange nicht getan, denn die Köder machen die Musik und entscheiden über Erfolg oder Misserfolg am See. Im Spinnerkasten kann man sich all seine Spinner (so nennt der Angler seine Köder) ansehen. Im Laufe des Spiels schaltet man neue Spinner frei oder kann sich diese vom erzielten Wettkampfgeld kaufen.
Wer gerne in Erinnerungen schwelgt, der wird sich seine Pokale immer wieder gerne ansehen und sich an die damit verknüpften Erfolge erinnern. Wem die erzielten Pokale nicht genug sind, der kann sich in der Rangliste ansehen auf welchem Platz er sich momentan befindet und wie viele Punkte ihm noch fehlen um die Nummer Eins zu werden.
Im Setup kann man sich in den Einstellungen austoben und somit alles passend auf sich einstellen um wirklich die idealen Bedingungen zum Profiangler zu haben.
Schwing die Rute!
Wie schaut es denn aus mit der Steuerung? Zu Anfang dachten wir: „Intuition ist alles. Lass die Bedienungsanleitung in der Hülle und lass uns beginnen!“ Nach 20 Minuten kramten wir die Anleitung jedoch wieder aus und studierten die Steuerung. Wider Erwarten hat man sich bei SEGA Bass Fishing nicht für die doch sehr gelungene Steuerung der Zelda-Angelpartie entschlossen, sondern hat diese etwas abgeändert. Mit großen Ausholbewegungen erreich man hier nämlich nichts und wundert sich, warum der Angler stur auf das Wasser schaut. SEGA dachte sich wohl „Weniger ist Mehr!“ und so reicht hier ein kleiner Schlenker mit dem Handgelenk und die Angel wird ausgeworfen. Zum Einholen verwendet man den Nunchuk und ahmt mit diesem die Kurbelbewegung nach, was erstaunlich präzise ist und leicht von der Hand geht. Wer das Spiel lieber ohne Nunchuk spielt kann auch über den A- und B-Knopf die Leine einholen. Hierbei zieht man mit A die Leine langsam ein, mit B in einer mittleren Geschwindigkeit und mit A+B im Schnelldurchlauf. Natürlich kann man die Angel auch bewegen und dies macht man selbstverständlich mit der Wii-Remote, die unsere virtuelle Angelrute darstellt.
Ich bin nicht leicht zu beeindrucken … SCHAU MAL EIN FISCH!!!
Was bietet SEGA Bass Fishing denn nun grafisch? Ist es eine Portierung der Dreamcast-Version auf die Wii oder hat man sich doch nochmals an das Grafikpult gesetzt?
Ehrlich gesagt können wir dies nicht zu 100% beantworten, da wir nie das Original gespielt haben, jedoch können wir mit enormer Sicherheit sagen, dass SEGA Bass Fishing grafisch gesehen ein Mittelklasse-Titel ist. Das Drumherum stimmt, die Unterwasserszenen sind gut gelungen und die Fische sehen aus wie die in der Pfanne. Der Angler scheint zwar steif, jedoch spielt er auch nur eine Nebenrolle, denn die meiste Zeit schaut man eh den Fischen zu.
Kommen wir zum Sound. Hier kommt Arcade-Hallenfeeling rüber, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist – und was sucht Musik in einem Angelspiel? Jeder Fischfreund weiß natürlich, dass Fische sensibel auf laute Töne reagieren und somit bleibt das Kofferradio selbstverständlich aus. SEGA hätte den Sound auch lieber weggelassen und durch bessere Naturgeräusche ersetzt, um das Simulation-Feeling zu steigern.
Fazit
Ich selber bin kein Angler und sehe darin auch keinen wirklichen Sport, wenn es sich jedoch virtuell abspielt kann ich mich relativ gut damit anfreunden. Zwar konnte mich das Spiel nicht wirklich überzeugen, jedoch gestehe ich, dass es nach einigen Versuchen anfängt spaßig zu werden und man will am Schluss doch den größten Barsch aus dem Wasser ziehen. Da ich grundsätzlich ein Fan von Simulationen jeglicher Art bin, freue ich mich nun doch ein wenig darüber, dieses Spiel in meiner Sammlung begrüßen zu können.
Letzten Endes lässt sich sagen: Angelfreunde werden sicherlich ihren Spaß mit dem Titel haben, alle anderen sollten sich zuvor ein Probespielen gönnen – vielleicht entdeckt der ein oder andere ja doch den Angler in sich.
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