Testbericht: Sakura Wars: So Long, My Love
Vom Land der aufgehenden Sonne bis zu uns nach Deutschland sind es knapp 10.000km! Mit einem Flugzeug braucht man da gut 12 Stunden, als Wii-Spiel 5 Jahre! So lange hat „Sakura Wars: So Long, My Love“ gebraucht um bei uns über die Bildschirme zu flimmern. Ob sich das ewige Warten gelohnt hat sagen wir euch in unserem Review zum Game!
Tokio … New York … Roboter … Whaaaaa!
Fans der Reihe aufgepasst! Bitte erst beim Fazit weiter lesen, den hier wird es jetzt langweilig!
Sakura Wars: So Long, My Love ist der bereits fünfte Teil der Sakura Wars-Reihe und reiht sich mühelos in die Kette von Dating-Simulation-Strategie-Kampf-Spielen ein. Ja richtig gelesen: Dating-Simulation-Strategie-Kampf-Spiel. Eine irre Mischung, aber die Japaner sind ja bekannt dafür irre Sachen miteinander zu mischen. Als junger und erfolgreicher Elitekämpfer aus Tokio startet man das Spiel als „Shinjiro Taiga“ in New York der 20er-Jahre. Natürlich will man hier keinen Urlaub verbringen sondern sich der STAR-Elitetruppe anschließen. Klingt alles leichter als es ist, denn diese Truppe besteht aus sechs jungen, wilden und bildhübschen Mädels, welche „Shinjiro“ zuerst gar nicht mögen! Als Spieler habt ihr nun die Aufgabe euch bei den Mädels einen Stein im Brett zu verdienen um möglichst schnell der Leader der Einheit zu werden.
Darf ich dir den Arsch hinterher tragen, meine Liebste!?
Sicherlich sind in New York schon einige Tellerwäscher zu Millionären geworden, aber wie man hier vom Hausmeister zum Obermacker mutieren soll ist schon sehr merkwürdig! Eigentlich merkt man schon nach den ersten Minuten im Spiel, dass die Geschichte einfach nur Mittel zum Zweck ist und nicht gerade einen Oscar verdient hat. „Shinjiro“ wird zwar in der STAR-Eliteeinheit angenommen, muss aber gaaaaaaanz Unten anfangen. Als Hausmeister darf er nun schauen, dass die Mädels ihn wahrnehmen und vor allem mögen! Umso besser er sich nämlich mit einem der Girlies versteht desto brachialer werden die gemeinsamen Angriffe in einem der wenigen Kämpfe. Zwar wurde hier versucht soziale Kompetenzen mit dem kämpferischen Teil des Spiels zu verbinden, aber irgendwie scheint auch diese Lösung sehr aufgezwungen. Bis das erste Mal gekämpft werden darf müsst ihr euch durch gefühlte Stunden von Text lesen, bei Möglichkeit die richtige Antwort in den Dialogen geben um so in der Gunst der Mädels aufzusteigen.
A-Knopf, A-Knopf, B-Knopf!
Die Kämpfe an sich sind wirklich der einzige Hoffnungsschimmer in dem Spiel, denn hier kann etwas Taktik gezeigt werden und in einer gigantösen Blechbüchse gegen andere gigantöse Blechbüchsen gekämpft werden. Die Kämpfe basieren auf Runden, jede Aktion kostet eine andere Art von Punkten und wer hier nicht ordentlich nachdenkt bevor er handelt wird ebenso ordentlich auf die Mappe bekommen. Leider reichen die Kämpfe nicht um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Grafisch bekommt man hier und da mal eine Anime-Sequenz, ansonsten nur Bilder der Protagonisten vor einseitigen Hintergründen untermalt mit nervtötender Musik. Wer jetzt meint es könnte nicht mehr viel schlimmer kommen, der sollte sich mal die rein englische Text/Sprach-Ausgabe reinziehen!
Fazit
In fünf Jahren hätte man das Spiel in alle Sprachen dieser Welt übersetzen können inklusive Zulu! Aber was wird gemacht? Genau, man lässt einfach alles so wie es war, übersetzt die PS2-Grütze ins Englische und freut sich seines Lebens. Grafisch merkt man dem Game die fünf Jahre an, auch wenn die Mangabildchen sehr hübsch sind. Die Steuerung könnte ebenso gut auf dem NES funktionieren, da außer dem Pointer keine Funktion der Wiimote genutzt wird. Bis auf die Kämpfe gibt’s auch ansonsten nichts Spannendes zu entdecken. Die Japaner stehen anscheinend auf solche Dating-Simulationen … erklärt auch, wieso es von denen so viele gibt, die üben das Baggern und Graben schon als Kids an der Konsole! Finger weg sagt Wii Insider!
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