Testbericht: Rubik’s Puzzle Galaxy: RUSH
Puzzle-Spiele auf WiiWare sind bekanntlich keine Seltenheit. Das Entwicklerstudio Two Tribes konnte dabei bereits zu Beginn mit „Toki Tori“ einen erfolgreichen Einstieg hinlegen. Mit „Rubik’s Puzzle Galaxy: RUSH“ folgt nun ein weiterer Titel. Ob auch dieser die Herzen der Puzzle-Freunde höher schlagen lässt?
Die Würfel sind gefallen …
Der Rubik-Würfel, dessen Seiten durch Drehen der einzelnen Achsen auf die jeweils gleiche Farbe gebracht werden müssen, eroberte bereits vor vielen Jahren die Welt. Basierend darauf entwickelte Two Tribes nun die Videospiel-Umsetzung Rubik’s Puzzle Galaxy: RUSH. Das Prinzip des „altertümlichen“ Spielzeugs wurde jedoch völlig überholt und erinnert nun eher an den Dreamcast-Klassiker Chu Chu Rocket!. Im Spiel geht es nämlich darum, die erscheinenden farbigen Würfel in ein gleichfarbiges Ziel zu befördern. Die kleinen Würfel marschieren dabei immer aus ihrem Startbereich heraus in eine bestimmte, vorgegebene Richtung. Stoßen sie auf ihrem Weg gegen ein Hindernis, so drehen sie automatisch um 90° nach rechts. Landen sie hingegen in einer Sackgasse, so ändern sie die Richtung um 180°. Das Spiel ist verloren, sobald sich die einzelnen Würfelteile auf ihrem Weg berühren oder wenn sie in den Abgrund stürzen. Um die Wege der Würfel zu beeinflussen, stehen pro Level unterschiedliche „Plättchen“ zur Verfügung. Diese lassen sich auf dem Spielfeld platzieren um die darüber rollenden Würfel zu beeinflussen. Hierbei gibt es beispielsweise verschiedene Richtungswechsel, aber auch Stopp-Zeichen – wird ein solches platziert, so hält der Würfel kurz auf diesem Feld inne, bevor er seinen weiteren Weg bestreitet. Aber auch weitere Items können platziert werden, beispielsweise ein Verteiler, der die Würfel abwechselnd in andere Richtungen leitet. Der grundsätzliche Ablauf ist dabei so, dass der Spieler zu Beginn beliebig lange das Spielfeld begutachten kann und bereits die Items legen darf. Erst auf Knopfdruck fangen die Würfel an zu rollen. Sollte ein wie oben genanntes Ereignis eintreten, sprich eine Kollision o.ä., so werden automatisch die Würfel wieder zurückgesetzt und der Spieler darf seine Strategie überdenken – hat er alle Vorbereitungen getroffen, so kann er die Würfel wieder in Bewegung setzen. Dies ist unendlich oft möglich, ein echtes „Game Over“ gibt es somit nicht, außer der Spieler gibt freiwillig auf. Das Prinzip wurde somit aus dem Retail-Titel Rubik’s Puzzle World entliehen, wo es einen Unterpunkt mit genau dieser Thematik gab.
Anfänglich stehen dem Spieler recht simple Tutorial-Stages zur Auswahl, um das Spielprinzip von Rubik’s Puzzle Galaxy: RUSH zu erlernen. Hierbei gibt es meist nur einen einzigen Start- und entsprechenden Zielpunkt für die Würfel. Dabei wird der Spieler mit den einzelnen Items und deren Auswirkung auf die Würfel vertraut gemacht. Wurden die Tutorial-Puzzle gemeistert, so geht es an die erste Schwierigkeitsstufe, die ebenfalls noch einfach zu bewerkstelligen ist. Recht übersichtliche Levels werden hier in der Regel fix gemeistert. Nach und nach schalten sich so weitere Stufen frei, insgesamt stehen somit am Ende über 70 Stages zur Auswahl. Und ja, vor allem die Letzteren haben es so richtig in sich! Die Levels sind hier äußerst komplex aufgebaut, es spawnen gerne vier unterschiedliche Würfel-Farben gleichzeitig, die allesamt in das dazugehörige, gleichfarbige Ziel befördert werden wollen. Da ist eine gehörige Portion Gehirnschmalz gefragt, damit die vielen Würfel nicht herunterfallen oder sich berühren.
Soweit zum Hauptspiel, aber was wäre ein Rubik-Spiel ohne den originalen Rubik-Würfel? Denn auch dieser steht in virtueller Form zur Auswahl und kann gespielt werden. Dabei darf sogar die Größe gewählt werden und die Highscores können per Wi-Fi Connection in eine Leaderboard übertragen werden. Auch möglich ist hier das Spielen gegen einen weiteren menschlichen Spieler vor der Konsole – im Splitscreen-Modus haben beide Spieler die Möglichkeit den Rubik-Würfel in die Ausgangsform zu bringen. Der Spieler mit den geringeren Zügen gewinnt.
Steuerung, Grafik und Sound
Die Steuerung des Hauptspiels ist sehr einfach aber absolut passend umgesetzt. Per Pointerfunktion und A-Knopf lassen sich die Items auf dem Feld platzieren, mittels Analogstick des Nunchuks kann die Kamera bewegt werden. Möglich ist auch ein Spielen komplett ohne Nunchuk, dann reicht das gleichzeitige Festhalten von B und A um dann per Pointer die Kamera zu adjustieren. Ähnlich einfach funktioniert die Steuerung des klassischen Würfels – einfach per A-Knopf und Remotebewegungen die einzelnen Achsen bewegen.
Die technische Darbietung von Rubik’s Puzzle Galaxy: RUSH wirkt ein klein wenig steril. Die Stages bestehen aus weißen Würfeln, die eine Art Gelände ergeben. Die eigentlichen Spielwürfel hingegen sind entsprechend bunt gehalten. Die Hintergründe wurden dabei ähnlich simpel gestaltet und mit quadratischen Formen versehen, die teils animiert sind. Dazu passend ertönen elektronische Melodien und Beats aus den Lautsprechern, die sehr passend das Puzzle-Geschehen untermalen. Sonstige Soundeffekte der Würfel fügen sich ebenfalls dezent ins Spielgeschehen ein. Eine insgesamt simple aber durchaus stylische technische Präsentation, die wie aus einem Guss erscheint.
Fazit
Rubik’s Puzzle Galaxy: RUSH ist ein wirklich gelungener zweiter WiiWare-Titel des Studios Two Tribes. Das Puzzle-Spiel fesselt von der ersten Sekunde, fängt recht einfach an und zieht dann ordentlich im Schwierigkeitsgrad an, sodass auch Profis gegen Ende einige Stunden investieren müssen, um wirklich alle Stages zu meistern. Das grundlegende Spielprinzip als auch die technische Präsentation sind simpel aber absolut gelungen. Für gerade einmal 600 Wii Punkte kommen Puzzle-Profis als auch Gelegenheitsspieler mit mehr als 70 Levels gleichermaßen auf ihre Kosten!
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