Testbericht: Planet 51
Passend zum Jahresende beschert uns SEGA einen neuen Titel der ganz besonderen Art. Ein Action-Adventure mit offener Welt, banalen Missionen und zahlreichen freispielbaren Vehikeln. SEGA will den Spielern nun mehr beweisen, dass „Planet 51“ keine gewöhnliche Lizenzgurke ist, sondern viel mehr ein Titel, der unbedingt gespielt werden möchte. Ob dies gelungen ist und wir tatsächlich ein Spiel von einem anderen Stern erwarten dürfen? Lest mehr in unserem nachfolgenden Testbericht.
Die Vorstadt ruft
Zu Beginn startet man in einer kleinen, fast schon vorbildlichen Kleinstadt, die flüchtig betrachtet wie aus den USA der 50er Jahre entsprungen zu sein scheint. Überall jedoch Roboter, Aliens und futuristische Fahrzeuge, die mit ihren Düsenantrieb über die Straße zischen. Die Stadt ist nämlich alles andere als gewöhnlich, denn hier leben Außerirdische statt Menschen. Auffällig die Tatsache, dass man als Spieler, der zuvor den Film nicht gesehen hat, einen schweren Einstieg in die Story haben dürfte – fehlt diese anfänglich nämlich gänzlich. Dabei weist der Kinostreifen auf interessante Ansätze von Vorurteilen gegenüber Außerirdischen humorvoll hin. Ohne also nun die Verhältnisse zu klären, beginnt ihr mit euren Missionen, die euch nach „GTA“-Prinzip gestellt werden. Dabei wird man immer mehr in die Welt von Lems‘ idyllischer Vorstadtgemeinde geworfen. Einfache Missionen, kleine Aufgaben und Wettrennen sind zu Anfang die meisten Taten des Spielers.
Viele Hol- und Bringdienste umfasst das Spiel. Diese können mit dem Auto oder aber auch zu Fuß erledigt werden. Die Rennen und Verfolgungsfahrten sind wohl eine kleine Abwechslung, fordern aber nach kurzer Zeit niemanden mehr so wirklich heraus. Nach recht langer Reise zurück zum Auftraggeber fragt man sich schon oft über den Zeitnutzaufwand für die einzelnen Missionen. Aber der sportliche Gedanke zählt bekanntlich und so versucht man die maximale Punktzahl immer wieder zu erreichen.
Mit insgesamt 40 Missionen und Minispielen wird das Spiel „anspruchsvoll“ aufgewertet. Hingegen bringen die Wettbewerbe größtenteils meist nur durchschnittlichen Spielspaß. Letztlich muss aber fairerweise gesagt werden, dass dieses Spiel sich nur an den Film „dranhängt“, denn die Story wird hier nicht nachgespielt. Vielmehr handelt sich, außer bei den Missionen, fast ausschließlich um neue Inhalte. Sofern ihr euch nun aber durch die Story von Planet 51 durchspielt habt, könnt ihr euch in den Multiplayer-Modus begeben. Dabei gibt es drei Modi zur Auswahl, beginnend beim Autorennen bis zur Explosionsgefahr, bei der man Gegner mit selbiger beschenkt. Auf einen Onlinemodus hat man seitens SEGA leider komplett verzichtet.
Die Steuerung – Oder: wie lerne ich das Fahrradfahren
Die Steuerung erfolgt alleinig durch die Remote. Diese wird waagerecht gehalten. Ist man zu Fuß unterwegs, so wird ganz klassisch über das Steuerkreuz und den beiden Tasten 1 und 2 gesteuert. Schwieriger wird es beim Fahren von Fahrzeugen wie beispielsweise dem Fahrrad. Mit einer Auf- und Ab-Bewegung der horizontalen Remote wird das Vehikel nach links und rechts bewegt. Nachkorrekturen finden über das Steuerkreuz statt. Man braucht hier jedoch schon einige Eingewöhnungszeit, um sich damit zu Recht zu finden. Hier wäre eine intuitivere Variante wünschenswert gewesen.
Grafik und Sound
Was bei Planet 51 auffällt, ist die durchaus sauber gestaltete Welt. Hin und wieder ein Auto auf der Straße und sehr oft weit und breit Leute, die die Straßen bevölkern. Das Städtchen ist insgesamt recht putzig, hätte jedoch noch durchaus ein wenig mehr Details vertragen können. Dennoch, hinsichtlich der grafischen Engine für einen derartigen Lizenztitel gibt es verhältnismäßig nicht allzu viel zu meckern. Die 360-Grad-Optik und die freie Steuerung in der offenen Welt sind erwähnenswert.
Zur Sprachausgabe ist zu sagen, dass alle Videosequenzen in Deutsch synchronisiert wurden. Wer aber möchte, der kann auch auf Englisch umschalten. Verdammt nervig ist hingegen die schlechte Lippensynchronität der Sprecher. Selbst in der englischen Sprachversion gibt es hier leider einige Mängel. Immerhin ist zu erwähnen, dass im Grunde jede Zwischensequenz vertont wurde, was wir durchaus positiv aufgefasst haben.
Fazit
Zu empfehlen ist Planet 51 wohl vorranging für die jüngeren Spieler unter uns, die gern ein paar Stunden lockeren Spielspaß in einer bunten Welt erleben wollen. Für anspruchsvollere Spieler empfiehlt sich das Spiel hingegen weniger, da bereits nach wenigen Stunden durch die gleichfolgenden Spielprinzipien und der daraus resultierenden geringen Abwechslungen schnell Langeweile aufkommt. Wer sich daran jedoch weniger stört und ohnehin Fan des Films ist, der darf hingegen gerne einen Blick riskieren.
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