Testbericht: NERF N-Strike

Das Genre der Railshooter scheint immer mehr an Bedeutung auf der Wii zu gewinnen. Nach einigen derartigen Shootern für das erwachsenere Klientel bringt Electronic Arts nun einen völlig unblutigen Vertreter ins Rennen. In Zusammenarbeit mit Hasbro macht „NERF N-Strike“ dabei Gebrauch der NERF-Lizenz. Wie sich das Spiel bei uns im Test gemacht hat, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Blaster dir einen!

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, nutzt das Spiel die NERF-Lizenz. Wer damit gar nichts anzufangen weiß, den wollen wir gerne kurz aufklären. Die sogenannten NERF N-Strike-Blaster sind Spielzeugschusswaffen, welche mit Projektilen aus Schaumstoff gefüllt werden. Durch eine effektive Luftdrucktechnik lassen sich so die Geschosse aus den Plastik-Waffen abfeuern. Dieses Spielzeug wurde nun nicht nur einfach ins Spiel integriert, auch ein echter Blaster liegt dem Bundle bei. Dieser lässt sich im Handumdrehen als Wii-Remote-Aufsatz umrüsten, um für ein möglichst authentisches Spielgefühl zu sorgen.

Die Story des Spiels ist recht minimalistisch gehalten. In der Rolle des Jungen Shane knackt ihr in der Spielhalle am N-Strike Arcade-Automaten sämtliche Rekorde. Shanes Freunde sind davon sichtlich beeindruckt, fänden es aber natürlich viel cooler anstatt nur virtuell diese Blaster-Action auch real erleben zu dürfen. Für Shane wird dies in der folgenden Nacht real, denn der sogenannte B.O.B., N-Strike C Rekrutierungsroboter, möchte Shane unbedingt als Rekrut gewinnen – durch sein Versprechen viele neue Blaster nutzen zu dürfen, lässt sich Shane fix überzeugen. Im N-Strike Hauptquartier wird Shane in den Wettkampf mit vier anderen Rekruten geschickt. Diese muss er in jeweils fünf verschiedenen Missionen in die Schranken weisen um am Ende der N-Strike Elite zu werden.

Die angesprochenen Missionen teilen sich in unterschiedliche Spielmodi. Bei der „Blockade“ beispielsweise geht es darum verschiedene Blöcke von einer Plattform zu feuern. Am Ende heißt es den Zielblock zu treffen um noch Bonuspunkte einzuheimsen. Ein ähnlicher Modus ist „Schlagen“, hier sind ebenfalls Blöcke von der Plattform zu befördern, jedoch muss am Ende mindestens einer der Zielblöcke übrig bleiben. Der Modus „Rebellion“ lässt den Spieler durch die N-Strike Anlage laufen und diverse Roboter sowie Maschinen zur Strecke bringen. Der Modus „Angriff“ lässt eine Welle gegnerischer Maschinen auf euch zukommen, denen es stand zuhalten gilt. Eine Schild-Anzeige gibt dabei Aufschluss über den Status. Verschiedene Multiplikatoren und Power-Ups können eingesammelt werden. Taucht der große Zielblock auf, so muss dieser beschossen werden um in den nächsten Level zu gelangen. Ein weiterer Modus ist „Scharfschütze“, hierbei gilt es besonders treffsicher auch auf Entfernung zu sein. Im „Ziehen“-Modus wird ähnlich wie in einem Western-Duell gespielt, der Blaster muss nach unten zeigen – wenn er gehoben wird heißt es schnellstmöglich alle Roboter zu treffen und anschließend wieder die Wumme gen Boden richten.

Natürlich darf das Spiel auch neben dem Storymodus im freien Modus gespielt werden. Hier wird keinerlei Story geboten, lediglich die unterschiedlichen Gamemodi stehen zur freien Auswahl und können nach Belieben gespielt werden. Wer jedoch nicht gerne alleine vor der Konsole hängt, der kann sich bis zu drei Freunde einladen um gemeinsam in einem frei konfigurierbaren Wettbewerb gegeneinander anzutreten. Ein kooperatives Spielen der Story ist jedoch leider nicht möglich. Einen weiteren Anreiz zum Spielen bietet jedoch die Tatsache, dass im Verlauf über 26 Blaster freigespielt werden können. Zudem können Codes, die den echten Spielzeug-Blastern beiliegen, eingetragen werden, wodurch weitere Wummen im Spiel verfügbar sind.

Aber wie spielt sich das Ganze nun, fragt ihr euch? Dies ist genauso schnell erzählt wie die Story. Die Wii-Remote wird ohne Nunchuk verwendet und kann in den beigelegten Blaster eingelegt werden. Das Zielkreuz wird mittels Pointerfunktion bewegt und zum Abfeuern der Projektile dient der B-Knopf. Ein Nachladen erfolgt automatisch, kann jedoch auch per A-Knopf manuell ausgeführt werden. Per Plus gelangt man in das Menü. Eine Bewegung der Spielfigur ist nicht möglich. Diese bewegt sich entweder komplett von selbst, wie in einem Railshooter eben. In manch anderen Modi jedoch steht die Figur lediglich auf einer festen Stelle. Der Spieler muss also letztendlich nur eines: Zielen und Schießen. Die Steuerung funktioniert insgesamt recht ordentlich, sogar der mitgelieferte Blaster-Aufsatz kann punkten, da der Abzug sehr direkt umgesetzt wurde. Lediglich eine minimale Trägheit der Pointerfunktion hindert ein präzises Zielen und Treffen bei weit entfernten Gegnern.

Grafik und Sound

In Sachen Grafik wurde das Spiel recht bunt gestaltet, kann jedoch aus technischer Sicht kaum überzeugen. Grundsätzlich läuft zwar das Spielgeschehen flüssig und ohne Ruckler, jedoch wirkt das Dargebotene nicht zeitgemäß. Das Spiel wäre so selbst auf dem Gamecube nur im Mittelfeld anzusiedeln. Etwas merkwürdig ist zudem die Tatsache, dass das Spiel zwar im 16:9-Modus daher kommt, sämtliche Zwischensequenzen, welche übrigens im Comicstil gehalten wurden, jedoch hingegen im 4:3-Modus.

Die akustische Präsentation von NERF N-Strike beschränkt sich auf ein Musikstück, einigen passenden Soundeffekten und einer deutschen Sprachausgabe. Die jungen Sprecher machen ihren Job zwar akzeptabel, leider sind die Dialoge hingegen meist eher peinlich.

Fazit

Electronic Arts spricht mit NERF N-Strike allen voran das junge männliche Publikum zwischen 12 und 14 Jahren an – sämtliche Gewalt geht lediglich gegen Roboter und Maschinen aus. Die recht bunte grafische Präsentation lässt den Titel in einem entsprechenden Stil erscheinen. Das virtuelle Ballern macht anfangs sogar wirklich Spaß, bereits nach einer halben Stunde hingegen ist die Luft jedoch schon ziemlich raus. Eine echte Langzeitmotivation ist kaum vorhanden, jedoch ist der Titel gut für einige Multiplayer-Partien zwischendurch. Unter dem Strich aber in jedem Fall eher etwas für jüngere Semester. Ältere, anspruchsvollere Shooter-Fans werden mit NERF N-Strike kaum glücklich werden.

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Packshot NERF N-Strike

NERF N-Strike

Release: 19.03.2009
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 4
USK: 12