Testbericht: Naruto: Clash of Ninja Revolution 2
Bereits zum zweiten Mal verschlägt es nun die Anima-Truppe rund um Naruto auf Nintendos Bewegungskonsole. „Naruto: Clash of Ninja Revolution 2“ steht in den Regalen und wartet dort auf seine Käufer. Ob man nicht nur als Neueinsteiger sondern vielleicht auch als Besitzer des Vorgängers bedenkenlos zugreifen kann, verraten euch die folgenden Zeilen.
Ready to go!
Eine zweite Runde Naruto auf der Wii wird eingeläutet – und Besitzer des Vorgängers werden sich schnell heimisch fühlen. Doch auch wer zum ersten Mal in den Ring tritt, braucht keine großartige Einarbeitungszeit. Ein schnell geschnittenes Intro mit einer Vorstellung einiger Charaktere aus dem Anime erfreut den Fan und lässt schon einmal die entsprechende Atmosphäre aufkommen. Danach ist dann im Titelbildschirm die Qual der Wahl groß. Sakura begrüßt euch zur Wahl der Spielmodi und gibt ihre Kommentare und Erklärungen zu jedem der Modi ab. Der Storymodus präsentiert die Naruto-Charaktere in einer komplett neuen Storyline, die ohne zu viel zu verraten mit einer Verschwörung sowie den Anbu Ninjas zu tun hat. Ihr schlüpft dabei in die Haut von verschiedenen Charakteren und müsst auch teils unter anderen Bedingungen den Sieg erringen. Nicht immer gewinnt ihr, indem ihr eurem Opponenten die Kraftleiste ins Nirwana prügelt. Teils gilt die Herausforderung nur dann als geschafft, wenn ihr mit einem geheimen Jutsu-Move den Sieg einfahren könnt. Dezent steigt der Schwierigkeitsgrad an und Teamkämpfe stehen dabei ebenso auf dem Plan wie Einzelmatches. Belohnt werdet ihr für euren Sieg mit freischaltbaren Extras. Wer zwischendurch verliert und keine Lust mehr hat weiterzuspielen, darf an späterer Stelle aber jederzeit dank Speicherpunkt den Storymodus weiterführen.
Im Gegnermodus müsst ihr euch erst einmal entscheiden, wie viele Spieler am Geschehen teilnehmen wollen. Dem Einzelspieler stehen dann verschiedene Missionen, CPU-Kämpfe, ein Punkteangriff, ein Zeitangriff und noch weitere, ebenfalls freischaltbare Modi zur Auswahl. Mit zwei Spielern darf unter anderem auch der Punktekampf gespielt werden, während es mit drei oder gar vier Spielern eher um das direkte Duell miteinander geht. Insgesamt stehen euch 35 Charaktere aus der Welt des Animes zur Verfügung, wobei nicht alle Recken gleich von Beginn an zur Verfügung stehen. 16 Fighter wollen nämlich erst nach und nach freigeschaltet werden, was für eine gewisse Motivation sorgt. Motiviert dürften vor allem die Fans des Animes sein, denn zu den Extras zählen neben den neuen Kämpfern auch zahlreiche Clips, Musikstücke sowie Voice Samples aus dem Spiel. Im entsprechenden Menüpunkt „Extras“ sind zudem noch Boni wie die Ranglisten der einzelnen Charaktere sowie eine Übersicht über die insgesamt 72 freischaltbaren Extras vorhanden.
Wer für den Kampf ordentlich gerüstet sein will, sollte generell zuerst einen Blick in den Trainingsmodus werfen. Hier wird euch das Gameplay näher gebracht, wobei ihr noch einmal eine Auswahl aus einem grundsätzlichen Tutorial und dem Einzel- sowie dem Gruppentraining treffen könnt. Gruppentraining? Richtig, denn erstmals – und das ist eine der wenigen Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger – dürft ihr auch in Zweiergruppen antreten. Was andere Prügelspiele also bereits seit Jahren anbieten, ist in Naruto : Clash of Ninja Revolution nun ebenfalls möglich: Spielt mit zwei Charakteren und wechselt während des Kampfes die Protagonisten. Abgesehen davon hat sich im Vergleich zum ersten Teil kaum etwas am Gameplay geändert. Noch immer ist das Game ein eher flotter Anime-Prügler, der vor allem dann mit leichter Brawl-Atmosphäre daher kommt, wenn mehrere Kämpfer in das Match verwickelt sind. Die Combos gehen recht flüssig von der Hand, Würfe und Ausweichmanöver gehören ebenso zum Repertoire der Recken wie die speziellen Jutsu-Moves, die bei gefüllter Chakra-Anzeige ausfgeführt werden können. Doch nicht nur die Jutsus, auch der Wechsel mit dem Teampartner, der Einsatz von Papierbomben sowie Kombo-Abbrüche zehren an eurem Chakra. Auffüllen könnt ihr dies durch gelungene Treffer sowie spezielle Handzeichen, bei denen die Gestiken der Wiimote zum Einsatz kommen. Zusammen mit den Papierbomben sowie den geheimen Jutsu-Kombinationen mit Teamkollegen haben wir hier eine der wenigen Änderungen im Vergleich zum Vorgänger zu vermelden. Denn selbst der geschickt inszenierte „Szenenwechsel“ in eine andere Ebene einer Stage samt der Möglichkeit zusätzlicher Treffer ist mittlerweile nicht mehr neu.
Jutsu!
Erneut gilt hier den Punkt: Wer den Vorgänger kennt, kommt eigentlich nahezu blind mit Naruto: Clash of Ninja Revolution 2 zurecht. An der recht kompakten Steuerung wurde kaum etwas geändert, und das ist auch gut so. Euch wird die Wahl gelassen, ob ihr euch nur mit der Wiimote, mit der Kombination aus Wiimote und Nunchuk, mit dem Classic oder gar dem Gamecube Controller ins Kampfgeschehen stürzen wollt. Die beiden Steuerungsvarianten mit der Wii Remote greifen dabei auf die Gestiken und Bewegungen zurück, die zwar den Einstieg erleichtern, mitunter aber doch etwas ermüdend und unpräzise sein können. Perfektionisten und Prügelfanatiker werden deswegen eher auf die klassische Pad-Steuerung zurückgreifen, wobei ich dem Classic Controller aufgrund seiner besseren Anordnung der Buttons klar den Vorzug gegenüber dem Gamecube-Controller gebe. Je nach eigenen Vorlieben wird man allerdings sicherlich mindestens eine Variante finden, mit der man gut zurechtkommt. Mit etwas Übung gelingen bald schon Comboreihen, Combo-Abbrüche und die geheimen Jutsus der Teampartner, die es dafür aber erst einmal herauszufinden gilt. Die in der Regel gut reagierende Steuerung trägt jedenfalls ihren Teil dazu bei, dass der flotte Anime-Prügler nicht nur alleine, sondern vor allem mit mehreren Freunden vor der Konsole jede Menge Laune macht.
Wie im Comic
Rein optisch hat sich beim zweiten Teil des Anime-Spektakels ebenfalls nur wenig getan. Naruto: Clash of Ninja Revolution 2 wirkt sauber und wird vor allem Fans der Serie gefallen. Die Charaktere sehen dank Cel Shading-Technik in der Tat aus wie aus dem Anime entsprungen, das stimmungsvolle Intro und die insgesamt gut gemachte Präsentation lassen die passende Atmosphäre aufkommen. Der Titel überzeugt deswegen nicht nur mit den schön modellierten Figuren, sondern vor allem mit deren gelungenen Animationen. Die Bewegungsabläufe sind allesamt flüssig und mitunter furios animiert worden. Teils gekonnt eingesetzte Effekt wie Lichtblitze und Farbwischer während der starken Justu-Attacken erfreuen ebenfalls das Auge. Ebenso gelungen sind die Szenenwechsel zwischen den Kampfschauplätzen mit ihren schnellen Schnitten im Comic-Stil. Nicht verbessert hat man leider auch einen Kritikpunkt des Vorgängers, denn auf einen ordentlichen 16:9-Modus sowie einen HDTV-Support muss man ein weiteres Mal verzichten.
Nicht verzichten muss man auf eine stimmungsvolle Musik, die gut zum Flair des Titels passt, größtenteils rockig gehalten ist und damit die Kämpfe passend untermalt. Die Soundeffekte sind abwechslungsreich und authentisch, so dass sie sich perfekt in das Spielgeschehen einfügen. Ein zweischneidiges Schwert wird erneut die Sprachausgabe sein. An sich ist diese in der Tat gelungen, denn jedem Recken wurden etliche Sprüche auf die Lippen gelegt und vor allem im Storymodus selbst gibt es viele Unterhaltungen. Allerdings ist die Sprachausgabe komplett auf Englisch gehalten, dazu gibt es deutsche Untertitel. wer den Anime bei uns gerne sieht, wird sich also an andere Stimmen gewöhnt haben oder hätte sich eventuell lieber die Stimmen aus dem japanischen Original gewünscht. Rein technisch gib es an der Sprachausgabe allerdings nichts zu bemängeln, sie ist einfach Geschmackssache.
Fazit
Hat Naruto: Clash of Ninja Revolution 2 also das Zeug zum Thronanwärter? Mitunter ja, mitunter nein. Wer bereits den Vorgänger besitzt, findet im zweiten Teil einfach zu wenige Neuerungen, um einen erneuten Kauf zu rechtfertigen. Ob das erweiterte Kämpferfeld und die wenigen Änderungen im Kampfablauf den Vollpreis wert sind, muss dabei jeder für sich entscheiden. Fans werden sicherlich zugreifen und erhalten einen flotten und technisch bis auf wenige Kleinigkeiten einwandfreien Prügler, der nicht nur Einzelspieler lange unterhält, sondern auch mit mehreren Mitspielern Spaß macht. Doch nicht zuletzt ein Onlinemodus und ein paar andere Innovationen hätten der Serie gut zu Gesicht gestanden. Neueinsteiger greifen deswegen lieber zum mittlerweile günstigeren Vorgänger.
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