Testbericht: MySims Racing
Seitdem es „Mario Kart“ gibt, gibt es auch die fiesen Klone. Manch ein Klon versagt schon auf den ersten Blick, andere schaffen es doch tatsächlich bis in unser Testlabor. „MySims Racing“ ist ein solcher Klon und wir haben ihn für euch auf Herz und Nieren getestet. Also ab in den Rennanzug, Helm auf und los geht‘s. Ob „MySims Racing“ nur die Rücklichter von „Mario Kart“ zu sehen bekommt, oder ob es ein ehrwürdiger Gegner ist wollen wir euch in unserem Review zum Spiel sagen.
Schumi-City oder wie!?
MySims scheint sich zu einer eierlegenden Wollmilchsau entwickelt zu haben, denn egal in welches Segment man schaut, MySims hat sicherlich einen eigenen Ableger. EA merkte, dass noch ein Rennspiel in der Serie fehlte und so haute man MySims Racing in die Regale. Schon nach wenigen Minuten im Rennen wird einem erfahrenen Fahrer sofort klar, hier handelt es sich um einen Klon des Rennhits schlecht hin, Mario Kart. Jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied! MySims Racing trumpft mit einem Story-Modus auf. Die Story ist auch schnell erzählt. Man kommt mit seinem Fahrer in eine kleine Stadt, die früher mal von Rennen lebte und in der alle namenhaften Rennfahrer ihr Zuhause hatten. Nun sind die großen Rennsternchen abgezogen und die Stadt verkommt wie eine Blume ohne Wasser. Hier kommt man selbst ins Spiel, denn die Stadt soll wieder zu ihrem alten Glanz geführt werden. Kleine Missionen, bei denen man sich alle nötigen Teile verdient, die zum Ausbauen der eigenen Karre benötigt werden warten auf Euch.
Wie ein Ei dem Anderen!
Außerhalb des Story-Modus bietet MySims Racing jedoch so ziemlich alles, was auch Mario Kart Wii bietet. Lediglich der Online-Modus fällt flach, was aber im Anbetracht des ganzen Spiels nicht weiter tragisch ist. Beschleunigungsfelder, Items und alle anderen Spielereien, die von einem Fun-Racer erwartet werden begegnen uns im Spiel. Hinzu kommt die knuffige Grafik, die man von MySims gewohnt ist, ein ebenso knuffiger Sound und eine Sprachausgabe in Simlish, der Sprache der Sims. Eine Komponente begeisterte uns aber doch ziemlich. In der Werkstadt kann man sich sein Kart nämlich selbst zusammen stellen. Nicht nur das Aussehen kann dabei verändert werden, nein im Laufe der Story sammelt man verschiedene Teile für sein Auto auf, die hier gekauft werden können. Tuning vom feinsten, egal ob man das ganze Fahrgestell wechselt, einen neuen Motor einsetzt oder etwas für die Windschnittigkeit tut. Wer hier richtig kombiniert kann jedes Rennen für sich entscheiden, Strategie ist also genau so gefragt wie Können.
Reifendruck? Check! Kühlflüssigkeit? Check!
Die Zielgruppe bei MySims ist ja eher bei den jüngeren Gamern angesiedelt, als bei uns alten Hasen. Deswegen kann man sich bei den Titeln der Serie getrost zurücklehnen, wenn es darum geht wie die Grafik den ausschauen soll. Es ist eben alles knuffig, quietschig und bunt, aber irgendwie passt das Gesamtbild doch sehr gut zusammen. Klar, es handelt sich hier sicher nicht um eine Grafikbombe, aber der Zweck wird erfüllt. Der Sound ist, für unsere Ohren, etwas zu quietschig und bunt, jedoch im Anbetracht der Tatsache, dass Kinder damit angesprochen werden sollen, ausreichend. Das Paket der audiovisuellen Eindrücke wird von Kindern sicherlich mit großen, quadratischen, Augen aufgenommen, ältere Gamer werden aber auch ihren Spaß damit haben. Die Steuerung bietet jedoch jede erdenkliche Möglichkeit. Wiimote, Wiimote und Nunchuk, Classic Controller, GameCube Controller oder Wii Wheel, wer die Wahl hat, der hat auch die Qual! Wiimote und Wii Wheel reagieren etwas ungenau, deswegen raten wir zu einer der drei anderen Möglichkeiten. Spielerisch ist das Game jedoch ganz ordentlich. Im Multiplayer macht es noch mehr Spaß, ein Onlinemodus nach Mario Kart Wii hätte die Sache zwar noch etwas abgerundet aber hier wurde etwas gespart.
Fazit
Operation geglückt, Patient lebt. MySims Racing bekommt von uns keinen Podestplatz, darf sich aber in die Riege der Renngrößen auf der Wii einordnen. Es reicht einfach nicht ein erfolgreiches Konzept zu kopieren und dann den Erfolg einzuheimsen. Fun-Racer sollen in erster Linie Spaß machen und Spaß hat man hier definitiv, wenn auch nicht so lange wie bei Mario Kart Wii. Der fehlende Onlinemodus verkürzt die Langzeitmotivation ziemlich, denn schon nach wenigen Rennen hat man die Strategien der Gegner durchschaut und kann ohne große Anstrengung die Ziellinie als Erster überqueren.
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