Testbericht: Monster 4×4 World Circuit
Mit Monster 4×4 World Circuit bringt Ubisoft zum Wii-Launch gleich den zweiten Renntitel neben GT Pro Series (unsere Wertung: 4/10) auf den Markt. Ganz im Stile eines klassischen Arcade-Racers geht es mit monstermäßigen PS-Boliden an den Start: 3, 2, 1 – los!
Start your Engine!
Zu Beginn des Spiels macht ein kleiner detailarmer Introfilm klar – hier gewinnt nur der Stärkere! In drei unterschiedlichen Spielmodi steht man nun vor der Wahl. Hinter Welt-Rennen verbirgt sich eine ganze Meisterschaft bestehend aus 20 Rennen, ein Schnellstart ohne Meisterschaftsbindung kann unter Rennen abgehalten werden und Multiplayer sorgt für Benzin im Blut bei bis zu vier Spielern.
Die weiteren Menüpunkte geben Einblicke in die gefahrenen Rundenrekorde, das Setup des aktuellen Fahrzeugs, ein paar Einstellungsoptionen für Sound und Steuerung, das Laden bzw. Speichern eines Profils und die Ansicht der mitwirkenden Entwickler des Titels.
So wird gefahren.
Zu erst Spielernamen eintippen und dann ein Fahrzeug auswählen. Zu Beginn stehen eine handvoll Monster Trucks zur Auswahl, die je nach Rennergebnis auf 14 aufgestockt werden können. Nicht nur „normale“ Autos sind darunter zu finden, auch extravagante Trucks wie z.B. ein alter US-amerikanischer Schulbus, umgebaut zum Monster Truck natürlich. Diese Renner können sogar noch ein wenig in den Farben angepasst werden. Auch Aufkleber stehen zur Verfügung, sobald man diese in den Rennen frei gefahren hat.
Im Meisterschaftsmodus winken insgesamt 20 Rennen mit der Start-Ziel-Flagge. Diese sind in chronologischer Reihenfolge zu absolvieren, wobei natürlich je nach Platzierung Punkte für die Meisterschaft gesammelt werden. Wie schon zu Beginn erwähnt, handelt es sich um einen Arcade-Racer, d.h. der Grad an Realismus ist nicht allzu hoch. Ein Schadensmodell z.B. sucht man vergebens. Auf den Strecken befinden sich diverse Items, die es einzusammeln gilt: Turbo (das Fahrezug erhält direkt einen kräftigen Geschwindigkeitsschub), Nitro (erhöht die Ladung für den manuellen Turbo), Schild (schützt vor Feuer auf der Strecke), diverse Fässer (werden den gegnerischen Fahrzeugen hinterher geschossen und verlangsamen sie bei Treffern). Durch diese Items können die Rennverläufe natürlich massiv beeinflusst werden. Ebenso rennentscheidend können einige Hindernisse auf den Strecken werden. Öl oder Eis bringt den Truck enorm ins Schleudern, Feuer hingegen setzt das Fahrzeug in Flammen und verlangsamt dieses enorm für einige Sekunden, sodass die gegnerischen Trucks vorbeiziehen können. Ebenfalls oft auf den Strecken zu finden sind die Rampen. Man kann einfach hinüberfahren oder aber versucht sich an einigen waghalsigen Stunts. Diese sind jedoch nicht einfach, z.B. für einen Überschlag muss die Wii-Remote 360° um die eigene Achse gedreht werden und das in sehr kurzer Zeit. Wird ein solcher Stunt allerdings erfolgreich absolviert, erfreut man sich einer kleinen Nitro-Ladung, um anschließend den Turbo ausführen zu können.
Die Steuerung
Die Wii-Remote wird quer gehalten, sodass das Steuerkreuz links ist. Der mitgelieferte Lenkradaufsatz bietet dabei zusätzlichen Haltekomfort, ist aber nicht zwingend erforderlich. Mit dem 2-Knopf wird Gas gegeben, mit 1 gebremst. Wird das Steuerkreuz nach unten gedrückt, zieht sich die Handbremse an. Gelenkt wird mit einer lenkradähnlichen Bewegung der Wii-Remote, also eine Linksneigung lenkt den Truck nach links und eine Rechtsneigung entsprechend nach rechts. Um einen Turbo auszulösen muss die Remote ruckartig vom Körper weg bewegt werden.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit lassen sich die Monster Trucks sehr gut steuern. Allerdings ist diese Art und Weise der Steuerung, vor allem mit Lenkradaufsatz, nach mehreren Rennen hintereinander recht anstrengend.
Grafik und Sound
Die Optik des Titels ist noch gerade im akzeptablen Bereich. Das Strecken-Design ist leider alles andere als monstermäßig. Zwar gibt es verschiedene Themen, wie z.B. Wüste, Winterlandschaft, Freizeitpark oder Baustelle, aber diese sind kaum im Detail ausgearbeitet. Zudem wiederholen sich viele Passagen in den themenverwandten Rennstrecken.
Der Sound ist zweckmäßig, die Musik kommt sehr rockig daher und passt zum Spiel. Ein paar Tracks mehr hätten dem Spiel aber sicher auch nicht geschadet.
Spielspaß
Kurzzeitig kann der Titel wirklich ein wenig motivieren, auch wenn die Präsentation und die Technik des Titels nicht ganz State-of-the-Art sind. Aber mit den schweren Trucks ein paar Rennrunden durch den Dreck zu heizen und die Gegner von der Piste zu hauen macht Spaß, vor allem mit der einzigartigen Wii-Steuerungsmöglichkeit. Zu dauerhaftem Adrenalin im Cockpit kann der Titel jedoch leider nicht verhelfen. Die Rennen sind sich zu ähnlich und die Auswahl der Fahrzeuge zu unspektakulär.
Multiplayer
Im Mehrspielermodus stehen verschiedene Modi zur Auswahl: wie in jedem Rennspiel können natürlich ganz normale Rennen gegen die menschlichen Bleifüssler gefahren werden, aber darüber hinaus bietet Monster 4×4 noch den Monsterfußball, die Monsterschlacht sowie den Autoball.
Im Monsterfußball müssen per Monster Truck Tore erzielt werden. Das Ganze findet in 2er Teams statt und dauert drei Min.
Bei Monsterschlacht geht es darum, die gegnerischen Fahrzeuge mit Items zu bombardieren. Hier fährt jeder Spieler für sich und muss innerhalb von drei Minuten so viele Gegner wie möglich erwischen.
Bei Autoball kommt das Runde wieder ins Spiel. So viele Bälle wie nur möglich müssen innerhalb von drei Minuten in die gegnerische Hälfte befördert werden. Auch hier wird nicht im Team gekämpft, Einzelleistung ist gefragt.
Die wohl spaßigste Spielidee ist dabei der Monsterfußball. Hier kann man mit den Freunden ein paar nette Runden absolvieren. Monsterschlacht und Autoball sind nicht allzu kurzweilig, zumal der Frustfaktor zum Teil recht hoch sein kann. Auch eher negativ ist die Tatsache, dass pro Multiplayer-Spiel ein und die selbe Strecke auszuwählen ist. Für Abwechslung wurde leider nicht gesorgt.
Fazit
Monster 4×4 World Circuit ist sicherlich die deutlich bessere Alternative zu GT Pro Series. Dennoch gilt auch hier, dieser Titel ist sicher nur etwas für eingefleischte Motorsportfreunde, die zu viel Geld übrig haben und unbedingt die Sammlung erweitern möchten. Wer ein komplettes, umfangreiches und optisch ansprechendes Rennspiel sucht, wartet jedoch lieber auf kommende Titel.
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