Testbericht: Metroid Prime Trilogy
„Metroid Prime 3: Corruption“ gilt als einer der besten Titel für Nintendos Wii. Auch die beiden Vorgänger, „Metroid Prime“ und „Metroid Prime 2: Echoes“, gehören zu den besten Spielen auf dem Gamecube. Mit „Metroid Prime Trilogy“ hat Nintendo nun alle drei Titel auf eine Disc vereint und bietet nun neuen Spielern als auch den alten Fans die Möglichkeit, Samus auf ihrem Kampf gegen das Phazon zu begleiten. Ob sich der erneute Ausflug in die Weiten des Alls lohnt, könnt ihr in unserem nachfolgendem Testbericht herausfinden.
In diesem Testbericht werden wir nicht genauer auf die einzelnen Spiele, da sich die Story usw. nicht verändert haben, sondern viel mehr auf die Neuerungen und Unterschiede eingehen, die den Spieler in der Trilogie erwarten werden. Wer sich unseren Testbericht zu Metroid Prime 3: Corruption durchlesen möchte, findet diesen hier.
Das Spielprinzip
Das Gameplay der Metroid-Reihe ist relativ simpel und hat sich in den 20 Jahren auch nur geringfügig verändert. Ihr steuert Samus Aran, eine Kopfgeldjägerin die gegen die bösen Weltraumpiraten kämpft. Hauptaufgabe in jedem Spiel ist es, den Planeten zu erforschen und dabei das Unheil aufzuhalten, dass den Planeten heimsucht. Dabei bekämpft ihr verschiedene Kreaturen und Gegner und scannt eure Umgebung um Daten zum Planeten und seinen Bewohnern zu sammeln. Auf eurem Weg rüstet ihr euren Anzug mit neuen Waffen und Fähigkeiten auf, die euch dann erlauben noch tiefer in die Welt einzudringen.
Die Locations sind relativ weitläufig und man kann sich auch durchaus verlaufen. Eine nützliche 3D-Karte hilft euch deswegen bei der Orientierung. Diese zeigt euch besuchte Räume in Orange, nicht besuchte Räume in blau und euren derzeitigen Standort blinkend an. Solltet ihr dennoch mal nicht weiterkommen, so hilft euch das Spiel ab einer gewissen Zeit und markiert euch das nächste Ziel auf der Karte. Im Verlaufe des Spiels könnt ihr auf viele verschiedenen Waffen und Fähigkeiten zurückgreifen, mit deren Hilfe ihr Hindernisse überwinden oder bestimmte Gegner besiegen könnt. Das „Visorsystem“ erlaubt es euch Gegenstände und Schalter zu Scannen oder auch durch Wände zu sehen um versteckte Wege oder Gegenstände zu finden. Eurer Raumschiff steht euch ebenfalls zur Verfügung und dient als Speicherplatz oder Angriffsmittel, mit dem ihr das eine oder andere Hindernis beseitigen müsst. Natürlich wird auch der Morph-Ball wieder zum Einsatz kommen. Diese Ausrüstung verwandelt Samus in einen kleinen Ball. In dieser Form könnt ihr durch enge Löcher oder Passagen rollen sowie auch Schalter aktivieren und diverse Rätsel lösen.
Die Kämpfe bieten eine nette Abwechslung zum eigentlich Gameplay. Auch hier müsst ihr eure Umgebung und Gegner erst einmal erforschen und beobachten damit ihr herausfinden könnt, wann und wo ihr zuschlagen müsst. Die großen Bosskämpfe sind sehr schön inszeniert und meistens epischen Ausmaßes. Der Schwierigkeitsgrad ist an sich nicht allzu schwer aber wiederum auch nicht zu einfach. Hier und da gibt es allerdings schon ein paar recht knifflige Stellen im Spielverlauf.
Technisches Update
Jetzt aber zum eigentlichen Spiel oder besser gesagt, zu den eigentlichen Spielen. Wie schon vorher erwähnt enthält Metroid Prime Trilogy alle drei Spiele der Prime-Serie. Während es sich bei Prime 3 lediglich um die gleiche Version handelt, die schon 2007 für die Wii erschienen ist, wurden Teil 1 und 2 nicht nur einfach portiert sondern nochmals für die Wii überarbeitet. Alle technischen Vorteile die Prime 3 hat, wurden nun auch den beiden Vorgängern spendiert. Bei allen drei Spielen erwarten euch also scharfe 480p und ein tolles 16:9 Bildformat. Dank Bloom Lightning sieht Prime 1 zudem besonders schön aus. Auch die Ladenzeiten wurden verkürzt, wodurch sich die Türen viel schneller öffnen und den Spielfluss nicht mehr stören. Leider gilt das nicht für Prime 3. Dort könnte euch die eine oder andere Tür doch kurzzeitig stoppen.
Ein weiterer, wichtiger Vorteil von Prime 3 ist die hoch gelobte Steuerung per Wii-Remote und Nunchuk. Auch das wurde den beiden Vorgängern spendiert. Ihr zielt und schaut euch mit der Remote um, während ihr Samus mit dem Nunchuk durch die Welten bewegt. Der A-Knopf dient zum Feuern und der B-Knopf lässt Samus in die Höhe springen. Mit den Plus- und Minusknöpfen wechselt ihr zwischen euren Beams und Visors hin und her, während ein Druck nach unten auf dem D-Pad eine Rakete abfeuert. Mit dem Z-Knopf visiert ihr Gegenstände und Gegner an und zentriert diese so in die Mitte des Bildschirms. Der C-Knopf verwandelt euch in den Morph-Ball und mit einem Schwung nach oben mit der Remote führt ihr als Ball einen Sprung aus, auch in den ersten beiden Teilen. Die 1- und 2-Knöpfe sind für die Karte und Datenbänke/Optionen verantwortlich. Die Steuerung geht leicht von der Hand und stellt die Gamecube-Steuerung in den Schatten. Habt ihr Metroid Prime einmal auf diese Weise gespielt, werdet ihr nie wieder mit zwei Analogsticks spielen wollen. Das alles gilt auch für den Multiplayer-Modus von Prime 2. Bis zu vier Spieler können sich lokal entweder in Deathmatches gegenseitig jagen oder in Bounty Hunter den anderen Spielern Münzen stehlen.
Die Coupons aus Prime 3 werden nun auch in den beiden anderen Teilen zu finden sein. Sowohl Prime 1 als auch Prime 2 werden eigene Coupons haben und sich gleichzeitig einen weiteren teilen. Mit den drei Coupons aus Prime 3 gibt es also insgesamt sechs verschiedene Arten von Coupons. Diese werden durch das Besiegen von bestimmten Gegnern, Sammeln von Items oder durch das Scannen von einer bestimmten Anzahl Daten. Mit diesen Coupons könnt ihr euch dann Soundtracks der Spiele freischalten und unter Extras hören oder ihr schaut euch die vielen Artworks und Storyboards an. Zusätzlich kann man kleine Goodies für sein Schiff im dritten Teil freischalten oder während dem Spielen Fotos schießen, die dann an die Wii-Pinnwand gehängt werden. Für diese spezielleren Extras braucht ihr aber wiederum Freundes-Coupons, ebenfalls bekannt aus Prime 3. Für bestimmte Meilensteine, die nicht unbedingt leicht zu finden sind, könnt ihr euch Freundes-Coupons verdienen, die ihr selber allerdings nicht nutzen könnt. Die Freundes-Coupons könnt ihr einem Freund über WiiConnect24 schicken, damit dieser dann Extras freischalten kann. Das bedeutet natürlich auch, das ihr euch ebenfalls mit Freundes-Coupons beschenken lassen müsst, um alle Extras freizuschalten. Natürlich wird es neben den Coupons auch wieder viele versteckte Items, Kreaturen und Berichte geben, die gefunden und gescannt werden möchten. Leidenschaftliche Item-Sammler und Alles-Scanner werden also genug zu tun haben.
Grafik und Sound
Grafisch spielen die Metroid Prime-Teile deutlich in der oberen Liga. Metroid Prime 3 als reinrassiges Wii-Spiel holt eine Menge aus dem weißen Kasten raus. Scharfe Texturen, detailliert gestaltete Landschaften und Objekte aber auch kleinere Details wie die Kondensationseffekte auf Samus‘ Visor, wenn diese durch Dampfausstöße geht, beglücken das Auge. Die vielen Gebiete wurden alle unterschiedlich gestaltet. Natürlich können die beiden anderen Teile nicht ganz mit Prime 3 mithalten, doch auch diese sehen besser aus als so manch anderes Wii-Spiel, besonders mit 480p-Unterstützung.
Die Soundkulisse ist ebenfalls vom Feinsten. Jede Location hat eine eigene und vor allem passende Hintergrundmusik, die sehr zur Atmosphäre des Spiels beiträgt, wobei diese zu keiner Zeit auch nur annähernd eintönig oder nervend erscheint. Nichts wirkt fehl am Platze. Geratet ihr in einen Hinterhalt ändert sich die Musik und ihr kämpft zu einem etwas actionreicherem Musikstück. Sobald alle Gegner eliminiert sind setzt das eigentliche Musikstück fort. Die Soundeffekte wie Explosionen, Schüsse oder Fluggeräusche von Samus‘ Raumgleiter wirken allesamt sehr authentisch. Noch dazu bietet Prime 3 eine gute englische Sprachausgabe.
Fazit
Die Überarbeitung der ersten beiden Teile ist perfekt gelungen, wobei die mehr als gelungene Wii-Steuerung auch heute noch ihresgleichen sucht. Die Präsentation der Spiele kann sich durchaus sehen lassen und besonders Metroid Prime 3 punktet in dem Bereich mit den sehenswerten Cutscenes und der guten Sprachausgabe. Leider wurden die ärgerlichen Ladezeiten beim Öffnen von Türen beim dritten Teil nicht behoben. Der Multiplayer bietet leider nicht sehr viel Abwechslung mit nur zwei Modi an der Zahl und auch ein Online-Modus fehlt gänzlich, der bestimmt ganz spassig gewesen wäre. Ein angehobener Schwierigkeitsgrad hätte auch nicht geschadet, da einige Bossgegner einfacher gemacht wurden oder durch die Wii-Steuerung nun leichter zu besiegen sind. Ein weiterer ganz kleiner Minuspunkt wäre noch die Tatsache, dass man seinen Spielstand von Metroid Prime 3: Corruption in der Trilogy-Version nicht nutzen kann. Neueinsteiger haben nun aber endlich die Möglichkeit die ganze Trilogie nachzuholen. Aber auch Hardcore-Zocker sollten großen Gefallen an der umfangreichen Collection finden. Daher gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung von unserer Seite aus!
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