Testbericht: Magnetis
Mittlerweile ist eine ganze Reihe an Puzzlespielen für Nintendos WiiWare-Service erschienen. Trotz dieser Vielzahl wird der Puzzlefreak nicht immer glücklich werden, befinden sich doch etliche leider nur mittelmäßige Titel im Portfolio. In welchen Wertungsbereich sich „Magnetis“ aus dem Hause Yullaby einordnen lässt? Wir haben für euch gepuzzelt und das herausgefunden.
Aus alt mach neu?
Das Konzept der fallenden Blöcke, mit denen man zu puzzeln hat, ist nicht gerade neu. Bereits Tetris konnte damit vor über zwei Dekaden die Spieler vor die Bildschirme fesseln und schafft das heute noch. Nachdem man seitens der Programmierer von Yullaby mit dem WiiWare-Debüt Magnetis einen ähnlichen Weg verfolgt, musste man sich aber dennoch ein paar Neuigkeiten einfallen lassen. Aus diesem Grund fallen, wie es der Name schon vermuten lässt, magnetische Blöcke von der Decke, die der Spieler auf einer Art Förderband platzieren muss. Es gibt dabei insgesamt drei verschiedene Arten von Blöcken: Rechte Magnete, linke Magnete und die entsprechenden Verbindungsstücke. Ziel des Spiels ist es nun, jeweils einen rechten und linken Magnet zu verbinden, damit diese sich auflösen und der Spieler dafür Punkte erhält. Je größer dabei der Magnet durch dazwischen liegende Verbindungsstücke geworden ist, desto mehr Punkte gibt es dafür. Wer geschickt stapelt, kann ebenfalls Kettenreaktionen auslösen und so das Punktekonto in die Höhe schnellen lassen. Damit es nicht zu leicht wird, gibt es die Magneten allerdings in verschiedenen Farben. Nur Magnete derselben Farbe reagieren aufeinander und lösen sich auf. Zudem ist zu beachten, dass auch die Verbindungsblöcke nicht ewig halten und sich mitunter auflösen können.
Die Blöcke fallen dabei in Zweierkombinationen vom oberen Bildschirmrand und können bei quer gehaltener Wiimote im NES-Style mittels der 1- und 2-Buttons getauscht werden. Mit dem Steuerkreuz lasst ihr die Blöcke schneller nach unten fallen und bewegt das Förderband am Bildschirmrand nach rechts und links, um die Magneten an der gewünschten Position anzuordnen. Da die fallenden Doppelblöcke nicht fest miteinander verbunden sind, fallen sie parallel zu den Tetris-Steinen teilweise noch nach unten, sofern nur einer von ihnen auf einem anderen Block landet. Ein weiteres interessantes Element des Spiels ist die Tatsache, dass man dank des Förderbands keine seitliche Begrenzung hat, sondern das Förderband quasi einen Kreislauf bildet und zu weit nach links geschobene Steine auf der rechten Seite wieder auftauchen. Wer genug Magneten auflöst, steigt in den nächsten Level auf, wo die Blöcke nun etwas schneller von der Decke fallen – man kennt das Spiel ja.
Neben dem üblichen Endlos-Modus für den Einzelspieler stehen noch einige weitere Spielmodi zur Verfügung. Der „Score Attack“ wird dabei einmal zeitlich limitiert, ein anderes Mal was die Anzahl der zur Verfügung stehenden Blöcke betrifft. Unter beiden Gegebenheiten gilt es für den Spieler eine möglichst hohe Punktzahl zu erzielen. Ebenfalls viel Abwechslung wird im Mehrspieler-Modus geboten. Hier dürft ihr euch entweder im üblichen Battle-Modus austoben oder den durchaus innovativen Coop-Modus auf Herz und Nieren testen. Hierbei treten bis zu vier Spieler vor der Konsole zusammen an und versuchen abwechselnd die Blöcke möglichst effektiv auf dem Förderband zu positionieren. Da jeder Spieler dabei immer nur einen Block lenkt und danach zum nächsten Spieler gewechselt wird, ist nicht nur eine gewisse Absprache, sondern auch eine gehörige Portion Aufmerksamkeit notwendig. Sonst kommt es vor allem in den späteren Stages vor, dass man die Übersicht verliert, nicht mehr weiß wessen Zug es gerade ist und schneller den „Game Over“-Bildschirm sieht als einem lieb ist.
Rein optisch gesehen darf man von einem Puzzler eigentlich nicht viel erwarten. Yullaby haben aber gemessen an den limitierten Möglichkeiten eine tolle Arbeit geleistet und Magnetis eine ziemlich polierte Optik gegeben, die den Touch einer Fabrik mit ihren Förderbändern mit einem gewissen Comic-Look verbindet. Alles wirkt sehr sauber, stilvoll und aufgeräumt, wobei das Verbinden der Magneten sowie deren Auflösen mit netten Effekten versehen wurden. Der Sound präsentiert sich ebenfalls in einem schicken Gewand und überzeugt mit seiner glasklaren Note. Passende Soundeffekte wie das Klirren von Metall untermalen zusammen mit dem schwungvollen Soundtrack das Geschehen. Die Steuerung mittels Wiimote wurde simpel und zweckmäßig gehalten, erfüllt aber in jedem Fall ihren Zweck.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem klassisch orientierten Puzzler im Stile von Tetris ist und sich nicht daran stört, dass das Spielprinzip im weiteren Verlauf keine Neuigkeiten oder Extras bietet, ist mit Magnetis gut bedient. Die verschiedenen Spielmodi sorgen trotz fehlender Online-Ranglisten für längerfristigen Spielspaß. Die exakt reagierende Steuerung sowie die saubere technische Präsentation tragen zudem zum guten Gesamteindruck des Titels bei.
Schreibe einen Kommentar