Testbericht: Littlest Pet Shop
Die kleinen Spielzeugtierchen der Marke Hasbro besiedeln nicht mehr nur die reale Welt der Kinderzimmer unserer lieben Kleinen sondern verschaffen sich nun auch Zutritt zu neuen virtuellen Spielplätzen auf Nintendos Spielkonsole – mit freundlicher Unterstützung des Publishers Electronic Arts. Wir haben die Pets dabei beobachtet und erstatten euch in diesem Test Bericht.
Liebe Kinder, aufgepasst!
Auf den ersten Blick wird klar, dass es sich bei diesem Titel eindeutig um ein Spiel für Kinder handelt und bestimmt keinem Erwachsenen Spaß macht oder gar eine Herausforderung bietet. Deshalb ist dieses Review vermutlich eher interessant für Eltern, die ihren Kindern eine Freude machen möchten.
Nach Erstellung eines neuen Profils geht es auch schon los und ihr könnt im ersten Menüpunkt „Jetzt spielen“ sofort loslegen. Zu Beginn des Spiels, welches übrigens keine richtige Storyline vorweisen kann, werden ein paar spielende Tiere im Tierheim gezeigt, welche später gerne in euren Littlest Pet Shop einziehen möchten. Zum Start kommen direkt drei Tierchen aus dem Tierheim mit dem Zug in eure neue Welt. Die Tiere sind vorgegeben und können nicht ausgewählt werden. Ihr bekommt also, ob ihr wollt oder nicht, zu allererst eine Katze, einen Hasen und einen Hund.
Tiere suchen ein Zuhause
Ziel des Spiels ist es, alle Tiere aus dem Tierheim zu adoptieren und somit den größten und besten Littlest Pet Shop zu erschaffen. Dreh- und Angelpunkt eurer Welt ist der Pet Plaza. Hier kommen die neuen Tierchen an, es können in der Pfötchen Boutique Spielzeug, Accessoires oder Zugtickets, die benötigt werden um die Tierchen aus dem Tierheim zu holen, gekauft werden und es gibt einen Salon in dem die Tiere herausgeputzt werden können. Bald reicht der Plaza allerdings nicht mehr aus, um alle Tiere zu beherbergen und so werden nach und nach drei zusätzliche Welten eröffnet. Zum Pet Plaza kommen ein Garten, eine Winter- und eine Dschungelwelt hinzu, welche bereits größere Spielattraktionen, wie z.B eine Seilbahn in der Winterwelt oder eine Achterbahn in der Dschungelwelt, bereit halten. Alle zusätzlichen Spielgeräte müssen in der Pfötchen-Boutique gekauft werden.
Von Anfang an werden alle Spielschritte in Aufträgen klar vorgegeben und jeder neue Zielpunkt mit Pfeilen gekennzeichnet, sodass keine Möglichkeit besteht nicht weiterzukommen oder ein richtiges Rätsel lösen zu können. Schritt für Schritt werden die Arbeitsanweisungen abgearbeitet. Auf dem Spielbildschirm befindet sich unten rechts ein Briefkasten, der alle Aufgaben nacheinander anzeigt und das Spiel vorantreibt. Darunter platziert befindet sich eine Anzeige über den Zustand des gerade ausgewählten Tieres und die Information über den Geldbestand der zur Verfügung steht.
Zusätzlich zu den Aufgaben können über die links angeordneten Buttons in Form einer Denkblase und eines Megafons Minispiele gestartet werden. Die Denkblase betrifft immer das gerade ausgewählte Tier, mit dem ihr euch auch in den Welten zu Zeit bewegt, während das Megafon die Spiel-Wünsche aller anderen Tiere, die auch erfüllt werden wollen, anzeigt. Zum Wechsel zwischen den Tieren muss A und B gleichzeitig gedrückt werden, was auch flüssig funktioniert.
Unten links befindet sich zur besseren Orientierung eine Übersichtskarte des Gebietes auf dem auch alle sich gerade darin aufhaltenden Tiere angezeigt werden. Insgesamt gibt es 32 Tiere, die alle in den Pet Shop einziehen möchten und auch jedes einzelne einen eigenen Namen erhalten muss. Hier ist also Kreativität gefragt.
Die Tiere lassen sich in sieben Kategorien einteilen. Es gibt die Kuscheligen, die Stylischen, die Kleinen, die Chaotischen, die Sportsfreude und die Frostigen. In dieser Unterteilung können alle bereits gesammelten Tiere in einem Häuschen auf dem Pet Plaza dargestellt in einer Galerie angeschaut werden.
Die Hauptaufgabe des Spiels besteht nun darin die Tiere mit Mini-Spielen zu beschäftigen und natürlich auch ein bisschen auf den Zustand zu achten, denn Hunger haben die virtuellen Haustiere auch noch. Hierfür gibt es die schon angesprochene Zustandsanzeige am unteren Bildrand rechts. Ein rosa Hasengesicht verrät ob das Tier sich wohl fühlt oder nicht. Hängen die Mundwinkel nach unten, sollte etwas unternommen werden. Hierzu gelangt ihr durch Drücken des A-Knopfes und Zeigen auf die Anzeige in eine Nahansicht des ausgewählten Tierchens. Nun kann es gekrault, gefüttert oder bespaßt werden, sodass sich die zwei rosa Balken, der eine für die Stimmung und der andere für die Energie, langsam wieder auffüllen. Bei vielen Tieren kann das auch schnell in Arbeit ausarten, wobei die Tiere insgesamt sehr zufrieden zu sein scheinen und auch nicht besonders viel fressen.
In dieser Nahansicht kann das Tier aber auch direkt im Salon neu dekoriert werden oder auch in eine der anderen Welten abkommandiert werden, wobei wir als Haustierbesitzer in der vorher gewählten Welt bleiben und automatisch auf ein anderes Tier, welches gerade verfügbar ist, wechseln. Um mit dem Tier zwischen den Welten hin und her zu wechseln steht in jeder Welt ein Wegweiser bereit, der die freigespielten Auswahlmöglichkeiten vorschlägt.
Zusätzlich wollen alle Tiere möglichst viele Mini-Spiele absolvieren, die auf dem Pet Plaza in einem Pilzförmigen Häuschen zu jeder Zeit ständig gestartet werden können. Diese reichen von einfachen Balance-Spielen, wobei die Fernbedienung quer gehalten werden muss, über Einsammel-, Ziel- und Suchspielen bis hin zu Musikspielen, wobei im Takt Kopfkombinationen auf dem Steuerkreuz gedrückt werden müssen. Alle Spielchen können in drei Schwierigkeitsstufen gemeistert werden. Bei den meisten Minigames werden die Eigenheiten der Remote, wie z.B. das Schütteln, ausgenutzt. In den Minispielen können Punkte gesammelt werden, die als Rekord ständig angezeigt werden. Bei guter Absolvierung des Spielchens werden ab einer bestimmten Punktzahl Abzeichen vergeben. Je mehr Punkte verdient werden, desto mehr Geld springt auch dabei rum.
Geld regiert die Tierwelt!
Ohne Geld ist auch bei diesem Spiel nichts zu erreichen. Tiere müssen über Zugtickets angeschafft werden und Spielzeug muss auch hin und wieder erworben werden um das Spiel voranzutreiben. Glücklicherweise waren die Entwickler hier sehr großzügig, sodass sogar in den Welten die Geldstücke auf den Wegen einfach herumliegen und nur darauf warten aufgesammelt zu werden. Am schnellsten lässt sich allerdings das Geld mit den Mini-Spielen verdienen. Desto mehr Punkte erreicht werden und desto höher die Schwierigkeitsstufe eingestellt wird, umso mehr Geld wird ausgezahlt.
Auch durch die Benutzung von Spielanlagen in den einzelnen Welten gibt es zur Belohnung Münzen, die allerdings erst eingesammelt werden müssen. Zudem gibt es in jeder Welt ein Häuschen, welches vollgestopft ist mit Münzen und in einem bestimmten Zeitlimit ausgeräumt werden können. Diese stehen danach allerdings für eine bestimmte Zeit nicht mehr zur Verfügung um das Raus- und Reinlaufen nacheinander zu vermeiden.
Neben dem „Jetzt Spielen“-Modus, kann auch der Arkade-Modus gewählt werden, in dem alle Minispiele ohne Pet Shop einzeln ausgewählt und immer wieder gespielt werden können.
Die Steuerung
Damit das Spiel vor allem für Kinder gut spielbar ist, wurde die Steuerung sehr einfach gehalten und kommt oft nur mit der Pointer-Funktion und dem A-Knopf aus. Auf den Nunchuk wird hier komplett verzichtete, sodass die einfache Bewegung der Spielfigur durch die Welten über das Steuerkreuz der Remote funktioniert. Durch das Drücken des A- und B-Knopfes gleichzeitig können die Tiere der Reihe nach „durchgeklickt“ und anschließend ausgewählt werden. Zum Betreten der Gebäude oder Spielzeuge wird keine besondere Steuerung benötigt, denn es reicht aus, die Spielfigur über einen Tatzenabdruck zu lenken. Mit dem Plus-Knopf wird das Pausenmenü geöffnet, womit das Spiel auch gleichzeitig beendet werden kann. Ebenso das Speichern erfolgt automatisch – also alles so einfach wie möglich.
In den Minispielen oder auch beim Spielen mit den Tierspielzeugen wird gerne auf die Bewegungssensorik der Fernbedienung zurückgegriffen. Hier muss die Remote des Öfteren gekippt, geschüttelt oder gedreht werden.
Grafik und Sound
Aus grafischer Sicht kann Littlest Pet Shop leider überhaupt nicht überzeugen. Das Gebotene erinnert stark an mittelprächtige Titel der letzten Konsolengeneration. Da ist es auch verwunderlich, dass die Zugreisen der Tiere als vorgerenderte Filmsequenzen umgesetzt wurden – das Leistungsvermögen der Wii kann hier keine Rolle spielen. Zugute halten kann man dem Spiel aber den individuellen Stil der Tiere, der Welt und den Menüs. Alles wirkt zumindest wie aus einem Guss – bunt und kindgerecht. Die kleinen Tierchen sind durch ihre riesigen Augen und großen Köpfe ebenfalls niedlich anzuschauen.
Die akustische Untermalung des Spiels kann da schon deutlich mehr punkten. Die Musikstücke sind in einer sauberen Qualität und passen sehr gut ins Gesamtbild. Die übrigens Soundeffekte sind solide und ebenfalls passend, wenn auch nicht überwältigend.
Fazit
Kinder, bzw. junge Mädchen sowie Littlest Pet Shop-Fans kann das Spiel sicherlich einige Stunden vor die Konsole fesseln durch die diversen Minispiele sowie dem Ziel, möglichst alle Tiere aus dem Tierheim in die eigene Welt herüberzuführen. Stören wird diese Klientel die schwache technische Präsentation des Titels vermutlich nicht. Ältere und anspruchsvollere Spieler werden hingegen mit Sicherheit keinerlei Gefallen finden können, stellen aber natürlich auch nicht die Zielgruppe des Titels dar. Erwähnt sei noch, dass obwohl das Spiel offensichtlich für Kinder entwickelt wurde, es keinerlei pädagogisch wertvollen Inhalt bieten kann.
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