Testbericht: Let’s Party

Wer als stolzer Besitzer einer Wii noch keine Party mit ein paar Wii-Games im Discschacht gespielt hat, hat definitiv etwas verpasst. Doch die Flut der Partyspiele reißt nicht ab und so überschwemmen immer mehr minderwertige Titel den Markt. Laut dem Aufdruck auf der Rückseite macht „Let’s Party“ damit Schluss, denn soviel Spaß wie mit diesem Spiel hat man noch nie auf einer Party gehabt. Selbst eine Warnung vor dem übermäßigen Spaß wird ausgesprochen. Ganz schön große Worte, die hier geschwungen werden! Wir haben für euch die Getränke kalt gestellt, die Chips serviert und getestet, wie viel Spaß „Let’s Party!“ wirklich macht…

Die Party kann steigen!

Viele Spieler verdrehen ja mittlerweile schon die Augen, wenn der Begriff „Partyspiel“ fällt. Das hängt nicht nur damit zusammen, dass es bereits Unmengen an Games aus diesem Genre gibt, sondern es hat auch in der Regel mit deren meist mangelhafter Qualität zu tun. Konami möchte nun mit Let’s Party! auch noch ein Stück vom Kuchen ab haben. Da mit den Dance Dance Revolution-Teilen bisher offenbar zufrieden stellende Erfolge erzielt werden konnte, wird es nun auch mit Let’s Party! und der Dreingabe einer Tanzmatte versucht. Anstatt wie in anderen Partyspielen also wild mit der Wiimote zu fuchteln, müsst ihr euch bei Let’s Party! in der Tat aktiv bewegen. Der Family Trainer von Namco Bandai brachte bereits im letzten Jahr ebenfalls eine Matte mit, diesmal soll die Sache aber mehr in Richtung Party- und Unterhaltungsspiele gehen.

Im Hauptmenü des Spiels finden sich diverse Optionen wieder. Der „Party-Modus“ lässt uns die verschiedenen Minispiele einzeln anwählen und eignet sich für alle, die mal eben das Spiel ausprobieren möchten. In der „Herausforderung“ werden bestimmte Games gegen Freunde auf der Jagd nach Highscores absolviert und der „Missions-Modus“ stellt euch vor einige Aufgaben in den Minispielen, die es zu erfüllen gilt. Nach dem Einrichten des eigenen Profils darf man übrigens seinen eigenen Charakter erstellen. Zwar ist schade, dass hier die Miis nicht zum Einsatz kommen, dafür lassen sich im weiteren Spielverlauf noch etliche weitere Kostüme, Frisuren und Gesichter im Party-Shop käuflich erwerben. Die Münzen dazu werden in den Minispielen verdient, so dass ein gewisser Anreiz zum Weiterspielen gegeben ist. 41 Spiele sind es insgesamt, die euch zur Verfügung stehen. Der Umfang von Let’s Party! ist somit ausreichend groß und es gibt auch einiges zu entdecken. Manche Spiele bieten dabei noch einen Profimodus, der sich entsprechend schwieriger gestaltet und erst im Laufe des Spiels frei geschaltet wird. Prinzipiell ist es so, dass nach jedem absolvierten Minispiel eine Abrechnung mit anschließender Bewertung erfolgt. Zudem werden hier auch die Münzen verteilt, die man im Party-Shop wieder ausgeben darf.

Die Minispiele selbst sind recht einfallsreich sowie abwechslungsreich gestaltet. Bahnbrechende Neuigkeiten sucht man zwar vergebens, dennoch machen die Minispiele eine gewisse Zeit lang Spaß. Alte Hüte sind zwar das Lorenrennen, auch wenn es kooperativ gespielt werden muss sowie die Jagd auf Maulwürfe, die man so bei anderen Partyspielen wohl schon über ein Dutzend Mal gespielt hat. Doch ein paar nette Ideen wie der Breakout-Klon „Blockbreaker“ oder die rasante „Flipper-Action“ können durchaus zu Partykracher avancieren. Auch im Takt der Musik das Euter einer Kuh zu melken lässt eine gewisse Kreativität bei den Entwicklern erahnen. Schön an Let’s Party! ist dabei, dass bis zu vier Spieler gleichzeitig zum Duell antreten können – genug Platz in der Wohnung mit der Tanzmatte auf dem Boden vorausgesetzt. Zur Tanzmatte selbst ist dabei zu sagen, dass sie eine gute Verarbeitung aufweisen kann die eingegebenen Befehle passend auf dem Screen umsetzt. Die Steuerung der Games für vier Spieler gleichzeitig ist dabei meist sehr simpel gehalten, da jedem der Spieler nur einer der Pfeiltasten der Tanzmatte zur Verfügung steht. Neben den normalen Minispielen sowie den Rhythmusspielen gibt es noch die „Brain“-Sektion. Hier gilt es unter Zeitdruck Zahlen in der korrekten Reihenfolge zu sortieren oder leichte Rechenaufgaben zu lösen.

Kunterbunte Party?

Technisch darf dabei nicht sonderlich viel von dem Titel erwartet werden. Die Charaktere sind bunt, aber mit nur wenigen Polygonen modelliert worden. Die einzelnen Minispiele selbst wurden ebenfalls farbenfroh umgesetzt, lassen aber jeglichen technischen Anspruch oder Spielereien und Effekte vermissen. Ein Titel dieser Art muss zwar nicht mehr bieten, aber dennoch wäre es schön gewesen zu sehen, dass sich auch die Programmierer von Partyspielen mal etwas mehr Mühe mit der Optik geben. Abgesehen davon erfüllt die Technik des Spiels vollkommen ihren Zweck, was auch die musikalische Ebene betrifft. Dudelnde und fröhliche Melodien, lustige Soundeffekte, die aber keine Bäume ausreißen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Steuerung funktioniert mit der Tanzmatte recht gut und präzise, ist aber wie bereits erwähnt auch nicht sehr anspruchsvoll. In einigen wenigen Minispielen wird noch der Einsatz der Wiimote verlangt, was aber über ein simples Schwingen in der Regel nicht hinausgeht.

Fazit

Ob man somit Let’s Party! haben muss, bleibt jedem selbst überlassen. Wer gerne Wii-Partys mit seinen Freunden feiert und nach neuem Futter sucht, ist mit dem Game aus dem Hause Konami sicherlich gut bedient. Der Umfang stimmt, es haben einige witzige Minispiele den Weg ins Spiel gefunden und die Steuerung über die Tanzmatte macht vor allem mit vier Spielern vor dem Screen richtig Spaß. Wer dagegen noch nie auf Partyspiele abgefahren ist, wird auch Let’s Party! nichts abgewinnen können.

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Packshot Let’s Party

Let’s Party

Release: 03.12.2009
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 4
USK: