Testbericht: Guitar Hero: Metallica
Aerosmith haben es vorgemacht, Metallica machen es nach und Van Halen stehen schon in den Startlöchern. Activison macht uns nichts vor und füttert den Goldesel „Guitar Hero“ fleißig weiter, damit dieser seinen Job gut ausrichten kann. Metallica-Fans aufgepasst, denn nun folgt die Review zum wohl härtesten „Guitar Hero“-Teil aller Zeiten!
Lass es krachen!
In letzter Zeit schwirren Unmengen von Musikspielen in die Redaktion und man wird das Gefühl nicht los, dass der Markt so langsam überschwemmt wird von Songpaketen und Plastikinstrumenten. Händler haben Platzprobleme, da die Dimensionen der Verpackungen jeden Rahmen sprengen und den besten Lageristen in den Wahnsinn treiben. Activision lässt sich von all dem aber nicht abschrecken und haut fleißig alle Nase lang einen neuen Ableger der Guitar Hero-Reihe auf den Markt. Metallica ist nun die zweite Band, die einen exklusiven Ableger bekommen, in dem man aber nicht nur Songs der Band spielen kann, sondern auch noch 21 weitere Lieder von den Lieblingsbands Metallicas. Mit Guitar Hero: Metallica bringt Activision jedoch den ersten Ableger, der alle Instrumente von Guitar Hero: World Tour nutzt. Da dies nun schon die vierte Review zu einem Guitar Hero-Spiel ist und sich am Gameplay nichts geändert hat, sind wir es langsam leid immer wieder zu erklären, wie denn nun gespielt wird, deswegen weisen wir höflich auf die bereits erschienen Reviews zu Guitar Hero III: Legends of Rock, Guitar Hero: Aerosmith und Guitar Hero: World Tour hin, in denen wir das Thema „Wie spiele ich das Game denn eigentlich!?“ im Detail besprochen haben!
Darf ich vorstellen: Metallica!
Den Meisten dürfte der Name Metallica bekannt sein, für alle, die jetzt fragend auf den Bildschirm starren ein kurzer Exkurs in die Geschichte der Band. Im Oktober 1981 gegründet, spielte sich Metallica bis heute in die Herzen aller Rock- und Metal-Fans auf der ganzen Welt. Seit Beginn dabei sind Sänger und Rhythmusgitarrist James Hetfield sowie der Schlagzeuger Lars Ullrich. Gemeinsam mit Kirk Hammett (Leadgitarre) und Robert Trujillo (E-Bass) spielten sich die kernigen Kerle 2008 mit ihrem neusten Album „Death Magnetic“ erneut an die Spitzen der Charts weltweit. Bekannt sind Metallica vor allem für die harten Klänge und temporeichen Passagen in ihren Songs, welche den Hörer packen und nicht mehr loslassen. Spätestens seit ihrem Erfolg mit der Ballade „Nothing else matters“ sind Metallica wohl jedem Musikfreund ein Begriff, da sich der Song 54 Wochen in den Charts halten konnte.
Genug zur Band und zurück zum Spiel. Wie bereits bei Aerosmith hat man sich an der Band vergriffen, diese ausgemessen und eingescannt und somit lebensechte Modelle ins Spiel gebracht. Natürlich sind nicht nur die Figuren original, nein auch alle Songs in dem Spiel sind von Metallica oder eben einer der 21 Gastbands eingesungen und eingespielt worden, somit also 100% Master, wie man es inzwischen gewohnt ist. Wie bereits erwähnt hat sich am Gameplay nichts geändert und somit eignet sich der neuste Teil nicht nur für Veteranen sondern eben auch für Anfänger.
Gibt’s auch mal was Neues!?
Ja, es gibt auch was Neues in dem altbewährten Prinzip. Sicherlich bei Rock Band abgeschaut, jedoch eine sehr nette Anzeige. Wir reden von der, unterhalb der Punkteanzeige angebrachten, Sternenanzeige, welche einem schon während des Spiels Auskunft darüber gibt, wie viele Sternchen man sich mit seinem Auftritt bereits erspielt hat. Doch nicht genug der Neuerungen. Da Metallica ja berühmt sind für ihre Stücke, in denen das Schlagzeug ein Trommelfeuer von sich gibt wie eine Kalaschnikow, hat man sich einen speziellen Schwierigkeitsgrad überlegt. „Profi+“ heißt das gute Stück, welches sich jedoch nur mit dem Schlagzeug und einem zusätzlichen Drumpedal spielen lässt. Das zusätzliche Pedal ist auch von Nöten, denn die Abfolge der Kickdrums ist dermaßen schnell, dass man nur mit zwei Füßen zurecht kommt. Nicht nur die ewigen Nörgler sind somit ruhig gestellt, denen Profi immer noch zu unrealistisch war, sondern auch Activision oder besser gesagt Peripherie-Hersteller Redoctan. Ein weiteres Drumpedal kostet nämlich immerhin rund 10 Euro.
Ansonsten lässt sich noch die neue, mit Metallica-Cover versehene Gitarre erwähnen, welche modellgleich mit der Gitarre aus Guitar Hero: World Tour ist. Guitar Hero: Metallica ist im Grunde Guitar Hero: World Tour, jedoch ohne die Spielereien wie Mii-Improvisation, Tonstudio oder dem Downloadstore. Wer sich bei den Vorgängern immer geärgert hat, dass man zuerst eine komplette Karriere spielen muss, um die einzelnen Lieder im „Schnellen Spiel“ frei zu schalten, dem sei nun ein Trost gegeben. Guitar Hero: Metallica ändert diese Regelung und bietet von der ersten Sekunde alle Lieder in diesem Modus zur Auswahl. Weiter geht’s mit den Fragen zu Grafik, Sound und Spielspaß.
And nothing else matters!?
Man könnte bei manchen Spielen wirklich denken, dass nichts mehr außer der Grafik zählt. Activision sieht das anders. Die Grafik ist identisch mit der des Vorgängers, ebenso der Sound. Hier müsste man ein „leider“ davor setzen, da die Grafik und der Sound in der Wii-Version bekanntlich ziemliche Schellte einstecken mussten und nicht nachgebessert wurde. Im Grunde wurde nur das Setting auf Metallica angepasst. Den Multiplayer-Modus, der sich auch nicht verändert hat, möchten wir hier nochmals erwähnen, nicht dass er noch in Vergessenheit gerät. So ist es immer noch möglich mit bis zu vier Personen an einer Konsole eine Band zu gründen, ein Battle gegen einen Freund zu bestreiten oder mit bis zu acht Leuten im Onlinemodus einen „Band vs. Band“-Contest zu bestreiten. Nach so viel Metal-Musik bleibt uns nichts mehr zu sagen, außer das abschließende Fazit.
Fazit
Es ist kein Geheimnis mehr, ich liebe die Guitar Hero-Spiele. Egal ob Aerosmith, World Tour oder Metallica – solange ich mich mit meiner Plastikgitarre wie ein Rock-Gott fühlen darf, ist mir jede Band recht. Die Sammlung von Metallica ist mir erstaunlicherweise richtig gut bekommen, obwohl ich außer den Hits keine Lieder der Band kenne. Ein knackiger Schwierigkeitsgrad rundet das Gesamtbild noch ab und bietet endlich mal gestandenen Veteranen eine neue Herausforderung. Wer Guitar Hero zum warm werden auf schwerer Stufe spielt, der ist mit dem Metallica-Ableger bestens bedient. Aber auch Neueinsteiger und Fans der Band sollten hier zuschlagen. Zwar wäre in meinen Augen ein Bundle mit einem zusätzlichen Drumpedal auch angebracht gewesen, jedoch denke ich, dass es nicht all zu viele Spieler auf diesem Planeten gibt, die „Profi+“ auf den Drums zocken können. Leichten Punkteabzug brachte aber der für den Preis von rund 55 Euro etwas magerem Umfang. Es hätte doch noch etwas mehr sein dürfen. Aber dennoch, Karol sagt: Kaufen! Egal ob Fan der Reihe, Fan der Band oder blutiger Anfänger – Guitar Hero: Metallica rockt ordentlich!
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