Testbericht: Guitar Hero: Aerosmith

„Guitar Hero“ wird immer beliebter und auch die großen Rockstars versuchen eines ihrer Lieder in dem wohl bekanntesten Musikspiel der letzten Jahre unter zu bringen. Den Musikern von Aerosmith war ein Lied in „Guitar Hero III“ nicht genug und so entstand gleich ein ganzen Spiel der Band – „Guitar Hero: Aerosmith“. Was die spezielle Version zu bieten hat, haben wir natürlich getestet und wollen Euch unsere Erkenntnisse nicht vorenthalten!

Walk this Way!

Aerosmith ist wohl jedem ein Begriff, der sich schon mal mit Rockmusik auseinander gesetzt hat und nun hält die, nach eigener Aussage wohl beste Rockband Amerikas, Einzug in die Welt der Videospiele. Wer bei dem Namen Aerosmith eher an einen Schlagbohrer denkt als an Rockmusik, der sollte mal die Lesebrille anziehen und nun unserer kleinen Reise in die Welt der Band aufmerksam folgen.

Aerosmith finden ihren Ursprung im Jahre 1970, nach Adam Riese und Eva Zwerg besteht die Band nun seit 38 Jahren. In dieser verdammt langen Zeit für eine Band, man denke mal ein unsere heutigen One-Hit-Wonder, landeten die fünf Herren einen Erfolg nach dem anderen und machten sich somit zu dem, was sie heute sind. Wenn wir von fünf Herren reden, dann meinen wir natürlich niemand anderen als folgende Großmeister des Rocks …

Fangen wir an mit Frontmann Steven Tyler. Mr. Tyler fällt vor allem durch sein monströses Mundwerk auf, und damit meinen wir nicht seinen Wortschatz, sondern eher die tatsächliche Größe. Ein sehr markantes Stück Gesicht, welches sicherlich jedem bekannt sein sollte. Steven ist der Sänger der Band und seit den ersten Stunden der Band dabei. Weiter in der Runde und hin zu Joe Perry, dem ersten Gitarristen der Band. Joe ist auch solo erfolgreich gewesen und hat es tatsächlich geschafft einige seiner Lieder, als Bonus-Tracks, im Spiel unter zu bringen. Joe stellt auch gleichzeitig den für uns spielbaren „Guitar Hero“ dar und rockt somit im Spiel besonders fleißig das Haus. Wo es einen ersten Gitarristen gibt, da gibt es meist auch einen Zweiten. Dieser heißt Brad Whitford und ist als Bonus-Gitarrist im Shop zu erwerben, jedoch muss man hierzu erst die nötigen Moneten erspielen. Gitarre, Gitarre … richtig, Bass! Tom Hamilton nennt sich der Bassist und ebenso wie Mr. Whitford, lässt auch er sich für die eigene Band erwerben, jedoch auch erst für eine ordentliche Ablösesumme. Immer als Letzter genannt zu werden ist Joey Kramer als Drummer wohl gewohnt und dass man hier nicht viel mehr erzählen kann ist wohl anhand der Tatsache, der wohl fehlenden Gitarre in seinen Händen, zu klären.

Nun haben wir aber genug über die Band gesagt und wollen uns dem Spiel als solches widmen, also weiterlesen!

Von der Nipmuc High in die Rock&Roll Hall of Fame!

Rein spielerisch bietet Guitar Hero: Aerosmith nichts Neues und weist auch keine Neuerungen gegenüber dem Vorgängers auf. Immer noch heißt es im richtigen Moment, die richtige Taste zu drücken und den Anschlagschalter zu betätigen. Wer mit diesem Fachchinesisch nichts anfangen kann, hier eine kurze Erklärung.
Gespielt wird das Spiel mit der Guitar Hero-Gitarre, welche am Gitarrenhals fünf farbige Tasten hat. Grün, Rot, Gelb, Blau und Orange. Diese Tasten sind sozusagen die Saiten am Griffbrett und müssen gedrückt werden, während man mit der anderen Hand den Anschlagschalter, welcher die Saiten darstellt, angeschlagen wird. Natürlich verläuft das alles nach einem vorgegebenen Muster, welches durch farbige Punkte auf dem Bildschirm dargestellt wird. Vergreift man sich oder schlägt im falschen Moment an, so kassiert man einen schiefen Ton und nicht gerade die Gunst des Publikums. Das ist auch schon die ganze Zauberei, die hinter diesem doch sehr erfolgreichen Prinzip steckt. Die einzigen Änderungen findet man im Auftreten der Menüs, welche ein Aerosmith taugliches Erscheinungsbild bekommen haben, ebenso die Gitarristen, die schon seit der ersten Stunde von Guitar Hero als Charaktere zur Verfügung stehen. Wieso wieder diese Gurken, ich will Aerosmith als Band!? Ja diese Frage stellt man sich berechtigt, wenn man den Titel des Spiels mal ins Auge nimmt. Im Spiel übernimmt man immer zuerst die Rolle der, wir nennen sie mal Guitar Hero-Band, welche als Vorgruppe fungiert und pro Karriereabschnitt von Aerosmith zwei Lieder spielt, bevor die eigentliche Band auf die Bühne kommt und ihre Show abliefert.

Das war das beste Konzert meines Lebens!

Sobald Aerosmith die Bühne betreten beginnt etwas, was man aus Guitar Hero so noch nicht kannte. Man selbst hat keinerlei Einfluss auf die Aktionen des Gitarristen, was bedeutet, dass er trotz aktivierter Starpower keine sonderbaren Aktionen vollführt. Wieso? Ganz einfach! Zu jedem Lied von Aerosmith haben sich die Entwickler etwas besonderes, und in unseren Augen schon längst überfälliges, einfallen lassen – die Band agiert passend zum Lied. Also macht Steven typische Bewegungen, die zum Lied passen, wirbelt mit seinem Mikrofonständer umher und singt zusammen mit Joe einige Zeilen. Joe selbst lässt sich wie gesagt von Starpower nicht beirren und zieht seine Show perfekt passend zum Lied durch, was auch um Längen besser wirkt, als das übliche Rumgewackel der Guitar Hero-Band.

Wenn wir nun schon bei der Show sind, dann wollen wir auch gleich das Thema Grafik abhandeln. Grafisch hat sich nämlich schon einiges geändert. Man merkt als alter Hase sofort, dass an den Grafiken geschraubt wurde. Mehr Lichteffekte und glattere Texturen soweit das Auge reicht, jedoch leidet darunter der Grafikprozessor. Dies merkt man besonders bei den Animationen der Guitar Hero-Band, welche sich im Gegensatz zum Vorgänger etwas schleppender bewegt, dafür aber besser aussieht. Bei den Animationen von Aerosmith bemerkt man diese Trägheit jedoch nicht, was sicherlich an dem strickten Ablauf liegt und somit einfach sozusagen wie ein Film abgespielt wird.

Um die Palette nun zu vervollständigen noch ein Blick auf den wohl wichtigsten Punkt eines Musikspiels – der Sound. Alle, die Guitar Hero III gespielt haben, kennen den fiesen Mono-Bug. Dieser wurde zum Glück bereits bei den neuen Versionen behoben und hielt somit auch keinen Einzug in die Aerosmith-Version. Satte Instrumente und tolle Stimmen, besonders die eingesungene von Steven Tyler, erklingen aus den Lautsprechern und erfreuen somit jeden Plastikgitarren-Rocker.

Steven, mach den Mund zu! Es zieht!

Was bietet das Spiel sonst, außer den genannten Dingen? All das, was Guitar Hero III auch schon geboten hat. Einen leicht verkorksten Onlinemodus, welcher 1:1 übernommen wurde, einen Koop-Modus, der in Anbetracht der Tatsache, dass es hier gleich drei Gitarrenrocker in der Band gibt wirklich Sinn macht, die Möglichkeit Songs einfach so zu spielen ohne dafür extra in der Karriere zu sein und natürlich den bekannten Übungsmodus. Also im Grunde nichts Neues aus dem Reich der Gitarren. Erwähnenswert sind nur noch die tollen Videos, die die Band aufgenommen hat, in denen die Herren über sich und das Spiel erzählen. Aus Mangel an weiteren Extras setzen wir hier einen Punkt und marschieren weiter zum Fazit.

Fazit

Wie lange habe ich auf diesen Titel gewartet und wurde im Endeffekt doch etwas enttäuscht. Wieso zum Geier bekommen die detuschen Xbox 360- und PS3-Spieler eine extra Gitarre spendiert und wir Wii-User schauen (zumindest bisher) dumm aus der Wäsche? Dieses verdammt geniale Aerosmith-Cover auf der Gitarre hätte auch mir sehr gut gefallen, liebe Menschen bei Activision! Nun aber genug genörgelt. Das Spiel als solches ist gelungen und bietet Fans der Band auf alle Fälle viele Stunden Spaß, Fans der Serie werden auch ihr Vergnügen haben, jedoch denke ich mal, dass der Schwierigkeitsgrad etwas zu lasch ausgefallen ist und die Songs teilweise einfach zu unbekannt sind für die heutige Generation. Das Wichtigste ist und bleibt jedoch, dass es wieder ein neues Guitar Hero gibt, welches zumindest mich abermals lange Zeit an die Gitarre fesseln wird. An den Vorgänger kommt es nicht ganz ran, aber es ist auf dem richtigen Weg und somit kann man nur hoffen, dass Guitar Hero: Metallica hoffentlich mindestens genau so gut wird.

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Packshot Guitar Hero: Aerosmith

Guitar Hero: Aerosmith

Release: 26.06.2006
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Entwickler:
Anzahl Spieler: 2
USK: