Testbericht: Der Bauernhof
Mit Der Bauernhof bringt astragon die Umsetzung des bereits vor zwei Jahren auf PC und letztes Jahr auf dem DS veröffentlichten Landwirtschaftssimulation nun auch auf die Wii. Ob ein Spiel, das mit dem Feature eines Tutorials auf der Verpackung wirbt und grafisch bereits auf dem PC eher ins letzte Jahrtausend gehörte, wirklich auf die Wii gehört, haben wir unter Aufbietung all unserer Kräfte für euch herausgefunden.
Rette den Bauernhof … oder dich selbst
Die Aufgabe des Spielers in Der Bauernhof ist recht simpel: Genug Geld verdienen um den eigenen Hof weiter auszubauen. Dafür müssen kleine und große Felder bestellt und diverse Tiere versorgt werden. Wirklich viel muss der Spieler hierfür aber nicht tun. Lediglich auf den entsprechenden, kleinen Feldern den Gegenstand für die gewünschte Aktion (Spaten, Saat, Dünger oder Gießkanne mit Wasser) auf eure Spielfigur ziehen und schon legt diese von alleine los. Lediglich durch immer mal wieder eingeblendete Bewegungsbefehle von Wii Remote und Nunchuk könnt ihr Einfluss auf die Geschwindigkeit des Bauern nehmen. Selbiges gilt auch für das Versorgen der Tiere. Sobald ihr einen Eimer mit Wasser oder der jeweiligen Nahrung gefüllt habt, braucht ihr diesen im Gehege des Tieres nur noch auf den Bauern zu ziehen und schon führt dieser die Gewünschte Aktion aus. Lediglich die größeren Felder bringen hier etwas Abwechslung ins Geschehen. Dort müsst ihr – nachdem ihr eine etwas längere Wartezeit in Kauf genommen habt – erst einmal in die Scheune und das Feld mit eurem Fahrzeug pflügen. Das Spiel überlässt euch die Wahl, ob ihr selbst fahren wollt oder dies automatisch geschehen soll. Bereits nach dem ersten Versuch selbst zu fahren greifen wir aber auf die Automatik zurück, da die Steuerung und die Kamera ein zielgenaues lenken unmöglich machen. Nervig ist an dieser Stelle, dass wir uns die komplette automatisierte Fahrt anschauen müssen ohne irgendeinen Einfluss darauf zu haben. Da zu einem komplett bestellten Feld neben dem Pflügen auch die Aussaat, das Bewässern, Düngen und Unkraut entfernen gehört, kann das ganze locker über zehn Minuten dauern.
Sobald ein Feld geerntet werden kann, Futter oder Wasser knapp wird oder eines der tierischen Erzeugnisse abgeholt werden, kann erscheint eine kurze Mitteilung. Die Erzeugnisse wiederum können in der Stadt verkauft werden, allerdings muss dort dann auch neue Nahrung, Saat und dergleichen besorgt werden. Zusätzlich könnt ihr auch Gehilfen für den Hof einstellen oder Tiere kaufen und verkaufen. Letzteres bietet sich gerade bei Schweinen an. Sobald aus einem kleinen Schwein ein gut gefüttertes geworden ist, lässt sich dieses mit einigem Gewinn wieder veräußern.
Grafik, Sound und Steuerung
Wird spielerisch schon nicht viel geboten, weist die Technik noch wesentlich größere Mankos auf. Die Texturen sind matschig, die Charaktermodelle kantig und die Bewegungsanimationen wirken hölzern und teilweise lächerlich. Dazu kommen eigentlich immer vorhandene Clipping- und andere Grafikfehler, eine Steuerung die zwar insgesamt akzeptabel ist, aber an bestimmten Stellen – Fahrzeuge – versagt. Besonders lästig ist es wenn die Spielfigur an einem einfachen Grasbüschel hängen bleibt und nur schwer von diesem zu befreien ist, da er sich sehr seltsam dreht. Zu diesen bereits schwachen Leistungen kommt noch die nervige Hintergrundmusik und die unterirdische Sprachausgabe. Aus technischer Sicht hat man sich hier also alles andere als mit Ruhm bekleckert.
Fazit
Dieser ganze Test hätte auch wesentlich kürzer ausfallen können. Bereits ein Satz würde genügen: „Finger weg, ganz großer Mist!“. Mehr braucht ihr über das Spiel nicht zu wissen. Spielspaß will einfach nicht aufkommen, die Grafik ist eine Frechheit, der Sound einfach nur nervig. Nicht einmal Freunde der Landwirtschaft sollten sich dieses Spiel kaufen. Zumindest das hässliche Cover könnte einige uninformierte Käufer davon abhalten doch zuzuschlagen. Aber das ist auch der einzige positive Aspekt an diesem Spiel.
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