Testbericht: Das Zauberkarussell
„Das Zauberkarussell“ ist eine sehr erfolgreiche Kinderserie, welche seinen Charme vor allem den verrückten Figuren zu verdanken hat. Neben einer äußerst schräg singenden rosa Kuh und einer zaubernden Sprungfeder mit Schnurrbart kann die Serie auch mit einem Hund aufwarten, der, aufgrund seiner strengen Diät, nichts anderes als Süßspeisen zu sich nimmt. Eben diese Rolle übernehmt ihr in Deep Silvers neuestem Streich. Ein tierisches Vergnügen?
Um was geht’s?
Pollux, so heißt die Hauptfigur mit der kalten Hundeschnauze, feiert den Tag der Freundschaft. Diesen Feiertag hat der Magier Zebulon selbst erfunden. Und da dieser sich nicht lumpen lässt, vergibt er einen Preis an denjenigen, der den meisten Menschen, Tieren und natürlich auch sprechenden Zügen hilft: Ein magisches Füllhorn! Besitzt man es, zaubert es unendlich viel von dem herbei, was man sich wünscht. Das bedeutet für Pollux: Unendlich viel Würfelzucker!
Ein Lizenzspiel! Gut umgesetzt?
Der erste Eindruck des Spiels ist durchaus positiv. Die Grafik ist schön anzuschauen in seiner prallen Buntheit, auch wenn die gelegentlichen Ruckler und das Kantenflimmern den Gesamteindruck etwas trüben.
Auch die Steuerung per Pointer, welche der von etwa Zack & Wiki und Baphomets Fluch ähnelt, weiß zu gefallen. Kann man mit etwas interagieren, so verwandelt sich der Zeiger in eine Lupe oder einen Mund. Erscheint das Mundsymbol, so hat man die Möglichkeit ein wenig zu plaudern. Mit der Lupe hingegen kann man beispielsweise Büsche, Blumen oder Sandsäcke nach versteckten Gegenständen durchsuchen. Dazu muss man erst auf den A-Knopf drücken und dann die Fernbedienung schütteln.
Die Sprachausgabe ist lobend hervorzuheben. Die Sprecher passen perfekt zu den Figuren. Zu schade, dass man diese kaum verstehen kann: Die Hintergrundmusik ist viel zu laut und lässt sich nicht leiser drehen! Da es keine Möglichkeit gibt Untertitel einzustellen, sollte man also ganz genau hinhören, sonst verpasst man womöglich jede Menge ironische Kommentare.
Was macht man denn nun genau im Spiel?
Auf einer jederzeit aufrufbaren Karte ist eingezeichnet, welcher eurer Freunde gerade eine helfende Pfote benötigt. Deren Probleme werden gelöst, indem ihr ein Minispiel erfolgreich beendet. Insgesamt werden euch 16 Aufgaben gestellt, die sich leider viel zu oft ähneln. Meist muss man Blasrohr-Schießen, Sachen in der Umgebung durchsuchen, oder sich eine bestimmte Reihenfolge merken. Das ist auf Dauer zu eintönig. Nur wenige Minispiele, wie beispielsweise ein lustiger Dance Dance Revolution-Klon, bilden hier eine spaßige Ausnahme. Hinzu kommt, dass Minispiele auch als verloren gewertet werden, wenn man knapp im Zeitlimit gewinnt. Dies dürfte gerade bei Kindern schnell für Frustmomente sorgen.
Minispiele sind aber natürlich nicht das Einzige, was euch bei der Stange halten soll. So hat man, wie oben schon erwähnt, die Möglichkeit in der Umgebung nach versteckten Gegenständen zu suchen. Dadurch, dass sich die Kameraperspektive nicht ändern lässt, übersieht man leider viel zu oft wichtige Gegenstände und muss alle Orte mehrfach untersuchen. Das macht leider mit den größten Frustfaktor des Spiels aus. Nach dem Durchspielen ist jedoch ein weiterer Spielmodus verfügbar. Auch in diesem durchsucht man – oh Freude! – die Umgebung.
Fazit
Leider vermiesen die vielen Kleinigkeiten ein im Grunde ganz brauchbares Spiel. Wären die Minispiele etwas abwechslungsreicher und gäbe es keine Tonprobleme, hätte das ein oder andere kleine Balg und auch mancher Erwachsene seinen Spaß mit Das Zauberkarussel. Ein Multiplayer-Modus würde das Spiel zusätzlich aufwerten, dieser fehlt leider komplett. So aber sollten nur die (unter unseren Lesern sicher zahlreich vorhandenen) Hardcore-Fans der Serie einen Blick riskieren. Alle anderen lassen lieber ihre Pfoten weg.
Schreibe einen Kommentar