Testbericht: Carnival Games: Minigolf
Bereits vor einigen Monaten schickte 2K die Minispielsammlung „Carnival Games“ in das Rennen um die Gunst der Casualgamer auf der Wii. Nun folgt ein Ableger des durchaus erfolgreichen Spiels mit dem Titelzusatz „Minigolf“ – und der Name ist dabei natürlich Programm. Wir haben uns kurzerhand mit Schläger und Ball bewaffnet und in Richtung der abenteuerlichen Minigolfbahnen begeben. Ob wir erfolgreichen die Kugeln einlochen konnten, lest ihr in unserem folgenden Testbericht zum Spiel.
Hole in one!
Carnival Games: Minigolf lädt ein zum Minigolfen auf der Wii. Hierzu stehen insgesamt gleich neun verschiedene Themengebiete mit je drei unterschiedlichen Minigolfkursen zur Auswahl, wobei anfänglich zunächst nur drei dieser Gebiete spielbar sind. Erst nach und nach lassen sich mit guten Leistungen die übrigen Themen freischalten, welche allesamt sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Neben beispielsweise der Dinosaurier-Welt sind die Pirateninsel sowie der Bauernhof vertreten. Aber noch weitere Themen wie u.a. das Spukhaus oder Ägypten sorgen für Abwechslung im Spielverlauf.
Die bereits erwähnten drei Kurse pro Thema lassen sich in drei Kategorien unterteilen. So gibt es je ein Abenteuerloch, in welchem ein passendes Minigame versteckt ist. Absolviert man dies erfolgreich, so rollt der Ball anschließend umgehend ins Loch – da heißt es dann meist „Hole-in-one“! Auf den sogenannten Meistermatch-Löchern ist euer ganzes Können gefragt, denn hier sind die Kurse recht anspruchsvoll und bieten meist unterschiedliche Wege zum Ziel. Als dritte Kategorie integrierte man den Trick-Schlag. Auf einer meist recht kleinen Bahn muss mit maximal drei Schlägen der Ball versenkt werden, jedoch gestalten sich diese Kurse recht unkonventionell – beispielsweise müssen Sprengstoffstangen zum Explodieren gebracht werden, jedoch so zielgenau, dass der Ball durch die Explosion im Loch landet. In einem anderen Kurs dieser Art müssen unzählige Hühnereier zum Zerbrechen gebracht werden, denn unter einem dieser Eier versteckt sich das Loch. Allerdings darf das große Ei, unter welchem das Mutterhuhn sitzt, nicht zerbrochen werden – ansonsten ist das Spiel beendet.
Bevor es aber losgeht muss zunächst die Spielfigur ähnlich der Miis, die leider nicht im Spiel verwendet werden, erstellt werden. Gespielt werden die Kurse im Singleplayermodus entweder ganz alleine oder gegen einen Computergegner. Ziel ist es natürlich jedesmal die Kurse mit so wenigen Schlägen wie möglich zu absolvieren. Jedoch liegen auf den Minigolfbahnen diverse Münzen verstreut, die es einzusammeln gilt. Desweiteren erfolgt nach jedem Kurs eine leistungsbezogene Abrechnung. Unter dem Strich erhaltet ihr dann eine Anzahl Münzen mit welchen im Shop neue Kleidungsstücke sowie Accessoires für euer Alter Ego erworben werden können. Auch besteht die Möglichkeit neue Golfschläger zu ergattern indem alle drei Kurse eines Themas erfolgreich mit je mindestens Par gemeistert werden müssen. Als Belohnung winkt ein zum Thema passender Schläger.
Im Spiel gegen den Computergegner, gilt es das Match mit weniger Schlägen zu absolvieren als die künstliche Intelligenz um so den Sieg einzustreichen. Ist dies gelungen, so erhaltet ihr eine spezielle Münze die ebenfalls im Shop als besondere Währung dient.
Natürlich bedient Carnival Games: Minigolf auch die Freunde gepflegter Multiplayer-Matches. Zwar lässt sich lediglich offline spielen, dafür aber mit bis zu vier Spielern insgesamt. Natürlich zählt auch hier die Bahnen mit weniger Schlägen als die Mitspieler zu absolvieren. Witzig gemacht ist die Möglichkeit der „freundlichen Ablenkung“, wie sie im Handbuch des Spiels betitelt wird. Die Spieler, die nicht an der Reihe sind, können per Wii-Remote-Gesten Aktionen auslösen, die den spielenden Spieler ein wenig aus dem Konzept bringen können.
Abschlag leicht gemacht
Die Steuerung von Carnival Games: Minigolf geht recht leicht von der Hand. Beim ersten Mal bietet sich das Tutorial an, in welchem euch die Steuerung recht ausführlich näher gebracht wird. Beim ersten Schlag lässt sich mittels Steuerkreuz rechts und links die Spielfigur seitlich versetzen. Betätigt man das D-Pad hingegen nach oben oder unten, so lässt sich der Spieler drehen. Möchte man den Schlag ausführen, so muss zunächst der A-Knopf gedrückt gehalten werden. Nun kann mit einer Schlagbewegung, ganz wie beim echten Minigolf, der virtuelle Schläger geschwungen werden. Ein Balken gibt dabei Aufschluss über eure Kraft, die ihr in den Schlag gelegt habt. Solange der A-Knopf weiterhin gedrückt ist, wird der Schlag nicht ausgeführt sondern vielmehr geübt. Erst mit dem Loslassen des Knopfes am Ende der Schwungbewegung wird der tatsächliche Schlag ausgeführt. Anfangs benötigt man noch ein wenig Übung, um ein Gefühl für die richtige Dosierung zu bekommen, nach einigen Schlägen klappt dies aber recht gut. Wer gerne die Kamera etwas adjustieren möchte, der kann mit dem 1- sowie 2-Knopf die hinter dem Spieler positionierte Kamera auf und ab bewegen, was sich als sehr hilfreich erwiesen hat in unserem Test.
In den Minigames auf den Abenteuerlöchern kommen die typischen Remote-Gesten und –Aktionen zum Tragen. Hier muss geschüttelt oder gezeigt werden, um diverse Aufgaben zu bewältigen. Beispielsweise gilt es in einem dieser Minispiele diverse Geister wie in einem Railshooter aus dem Weg zu räumen. In einem anderen Spiel ist Rhythmusgefühl gefragt, in dem ihr die korrekten Tasten passend zur Musik drückt.
Grafik und Sound
Optisch bietet Carnival Games: Minigolf kunterbunte Comicwelten, die zwar keine Höchstleistung der Wii abverlangt, jedoch durch seine Liebe zum Detail sowie vielen kleinen Spielereien durchaus überzeugen kann. Jedes der neun Themengebiet wird somit optisch ansprechend dargestellt und geht insgesamt für diese Art von Spiel völlig in Ordnung.
In Sachen Soundkulisse vergab man dem kleinen Männchen namens Barker, welcher euch durch das Spiel führt und gegen den ihr auch im Singleplayermodus, wie oben beschrieben, antreten könnt, eine passende deutsche Sprachausgabe. Die musikalische Untermalung passt sich gut in die Atmosphäre ein, sorgt aber keineswegs für Ohrwürmer. Die sonstigen Soundeffekte sind gelungen, sodass die einzelnen Themenbereiche neben dem Look auch sehr schön akustisch in Szene gesetzt werden.
Unter dem Strich also eine technisch wirklich sehr solide Arbeit, welche die Entwickler hier abliefern.
Fazit
Carnival Games: Minigolf bietet wirklich spaßige und unterhaltsame Minigolf-Action auf der Wii, welche auch aus technischer Sicht durchaus gelungen ist. Im Singleplayermodus motiviert das Freispielen aller Themenbereiche sowie aller Schläger. Dass sich alle Kurse auch gegen die K.I. spielen lassen um weitere Boni zu ergattern, spornt zum zweiten Durchspielen der Kurse an. Allerdings sind bereits nach einer guten Stunde sämtliche Themengebiete erschlossen und Minigolfbahnen erfolgreich absolviert, was trotz des günstigen Preises unter dem Strich zu wenig ist und für Punktabzug sorgt. Jetzt vermag eigentlich nur noch der Mehrspielermodus Anreiz zum erneuten Einwerfen des Spiels in die Konsole zu geben. Wer also ein kurzweiliges Minigolf-Intermezzo für zwischendurch im bunten Comicstil sucht, der darf ruhig zugreifen, sollte sich des geringen Umfangs jedoch im Klaren sein.
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