Testbericht: Bionicle Heroes
2001 erfand Lego die sogenannten Bionicles. Vier Jahre später erschien dann das erste Spiel für Nintendos Heimkonsole Wii. Travellers Tales, der Entwickler, der auch für viele andere Lego-Spiele zuständig war, versuchte sich an der Umsetzung. Wie es uns gefallen hat und ob man eine Kaufempfehlung aussprechen kann, lest ihr in unserem Testbericht.
Bionische Helden
Im Spiel versucht ihr als Toa Inika die Maske des Lebens, die von den bösen Piraka gestohlen wurden, wieder euer Eigen nennen zu können. Am Anfang seid ihr auf einer Art „Oberwelt“ unterwegs. Von dort aus könnt ihr euch im Laden Upgrades für die Masken kaufen und auch Extras sowie Tipps, die euch im Spielverlauf helfen könnten. Dazu wird man noch sogenannte „Nebenräume“, wie z.B. den Spielplatz kaufen können. Um einen Level zu beginnen, wird man durch ein Portal gehen müssen und dort versuchen alle Gegner zu besiegen. Zudem lassen sich Gold- und Silberbehälter einsammeln, um einige Extras frei zu schalten. Ein Level wird erst dann beendet, wenn man den etwas kleineren Endboss besiegt hat. Hat man diesen bezwungen, wird eine Statusliste eingeblendet, die Auskunft über eure Level-Erfolge gibt sowie zum Ende hin eine Tafel mit frei geschalteten Extras. So könnt ihr entscheiden, ob ihr den Level mit 100% beenden wollt, oder euch einer neuen Stage widmen wollt.
Das Spielprinzip von Bionicle Heroes ähnelt dem der Lego-Reihe sehr. Wenn ihr ein Portal durchquert gelangt ihr zunächst an einen anderen Ort. Dort erwarten euch schon die ersten Gegner, diese sind allerdings weniger fordernd. Als wären die Gegner nicht schon schwach genug, wird man, wenn man genug Legosteine gesammelt hat, in den Hyper-Modus versetzt. In diesem Modus ist man praktisch unbesiegbar. Dazu wird man selbst entscheiden können, wann der Modus aufhören soll. Spätestens wenn man genug Legosteine hat, wird man, um weiterzukommen, etwas betätigen müssen, dass entweder den Weg freimacht oder den Endboss immer wieder Schaden zufügt. Dazu gilt es noch einige Rätsel zu lösen – wenn man diese denn als Rätsel bezeichnen kann. Sobald man in der Nähe eines „Rätsels“ ist, wird angezeigt mit welcher Maske man dieses lösen kann. Durch das Drücken des B-Knopfes wird die jeweilige Aktion durchgeführt. Es besteht auch die Möglichkeit nach dem Durchspielen des Levels mit einem der bösen Piraka den Level noch mal zu spielen, um noch weitere Legosteine zu sammeln.
Steuerung
Die Steuerung ist simpel gehalten und man wird auch ohne jegliche Tutorials schnell hineinfinden. Das Laufen wird wie üblich mit dem Analogstick des Nunchuks ausgeführt. Eine andere Steuerungsart wird nicht angeboten. Das Zielen auf Gegner wird durch das automatische Anvisieren deutlich vereinfacht. Geschossen wird mit dem B-Knopf und dadurch, dass unendlich Munition zur Verfügung steht, reicht ein Dauerdrücken des B-Knopfes. Die Gegner kommen dadurch kaum selbst zum Angriff und somit wird man kaum beschädigt. Die Masken werden mittels der C- und Z-Buttons gewechselt und durch das Drücken von A lassen sich die maskenspezifischen Fähigkeiten ausführen.
Grafik und Sound
Die Grafik des Spiels ist leider nur mittlere Kost, denn die Texturen wirken oft sehr verschwommen. Die Levels unterscheiden sich von der Aufmachung her kaum und insgesamt wirkt alles recht trist und öde. Die Gegner sehen teilweise nicht schlecht aus, aber die Bionicles, die man spielt, sieht man nur von hinten und sind auch nicht sonderbar schön animiert – sie bewegen sich kaum. Dazu sehen die sonstigen Effekte nicht gerade überzeugend aus. Am schönsten wirken mitunter die kleinen Legosteinchen, die man einsammeln kann sobald man Truhen, Blumen oder Gegner zerstört hat.
Schon im Disc-Kanal vernimmt man eine Musik, die sich nicht nach einem entsprechenden Videospiel anhört. Im Spiel selbst ertönen in jedem Level verschiedene Lieder. Diese Lieder sind leider relativ kurz geraten und wiederholen sich ziemlich oft. Man hätte sich wünschen können, dass sich die Verantwortlichen ein wenig mehr Mühe gemacht hätten in punkto musikalischem Umfang. Es gibt immerhin noch eine spezielle Musik, die den Helden-Modus untermalt – diese ist jedoch wesentlich lauter und lässt sich leider nur durch einen passenden Gegenstand im Spiel beenden. Zudem ist mir leider noch ein Mangel aufgefallen, denn bei der Schlusssequenz fehlt regelmäßig ein Ton zum Ende hin.
Fazit
Bionicle Heroes sollte man zwar nicht unbedingt als wirklich schlechtes Spiel abstempeln, jedoch trüben das Auto-Anvisieren und einige technische Defizite den Spielspaß. Ein paar Stündchen Spielspaß lassen sich mit dem Spiel dennoch erleben. Damit der Titel jedoch nicht in die falschen Finger gelangt und kein Fehlkauf riskiert wird, lege ich das Spiel nur echten Bionicle-Fans ans Herz. Alle anderen könnten schnell die Lust verlieren.
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