Testbericht: Bermuda Triangle
Gefährdete Korallenriffe retten! Puzzle lösen! Gegen Haie, Kraken und Diebe kämpfen! Die Welt braucht dich! Doch braucht sie wirklich dieses Spiel? Wir haben die Antwort für euch in unserem Testbericht zu „Bermuda Triangle“.
Blubblubblub
Das Spielprinzip von Bermuda Triangle ist so einfach wie bekannt: Match Three – bringe drei gleiche Teile, in diesem Fall Nährstoffbehälter für die Korallen, in eine Reihe, bevor diese den Boden berühren oder die Korallen von Feinden zerstört wurden. Um das zu tun, fährst du mit einem kleinen Schiff, gesteuert mit dem Nunchuk, hin und her und zeigst mit der Remote auf Stellen, an die du bestimmte Nährstoffe, die verdächtig so aussehen wie die Juwelen bei Bejeweled, haben willst. Sind mehrere dieser Behälter nebeneinander, lösen sie sich auf und lassen die Korallen erblühen. Dafür gibt es dann Punkte. Ziel ist es einen Score von 100 zu bekommen um in den nächsten Level zu gelangen. Da das Riff selbst aus mir völlig schleierhaften Gründen auch Nährstoffbehälter absondert, passiert das so unglaublich schnell, dass kaum ein Level länger dauert als zwei oder drei Minuten.
Um das Ganze etwas „schwieriger“ zu machen, hat man ein paar Feinde in die Runde geworfen: Zwei Arten von Schiffen, die versuchen entweder dich oder die Korallen mit Bomben in die Luft zu jagen. Man kann diese entweder selbst mit Bomben oder mit Nährstoffen nach ihnen werfen. Zu behaupten, es wäre leicht sie los zu werden, wäre eine Untertreibung. Die größere Herausforderung dabei ist wohl die Steuerung, die entweder nicht dahin schießt, wo du hinzeigst oder zwar dahin schießt, aber trotzdem nicht trifft, egal ob das Schiff an exakt dieser Stelle ist oder nicht. Ebenso verhält es sich mit den beiden anderen Feinden. Einem Tintenfisch, der Blasen absondert, die Nährstoffe nutzlos machen und eine Qualle, die die armen Korallen mit Elektroschocks grillt. Diese langweiligen Artgenossen lassen sich einfach mit der Remote zu Tode klicken. Wer es ganz ausgefallen will, kann sie mit einem Blitz rösten.
Die Haie, gegen die man laut Verpackung kämpfen darf, kommen erst gar nicht vor, außer man rechnet die Tiere im Hintergrund, die man nicht abschießen kann, dazu. Zwischen den Levels kann man sein Schiff „aufrüsten“, indem man schneller nachladende Kanonen kauft, Korallenwachstumsbeschleuniger, Blitze oder Tsunamis, die die oberste Reihe deiner Nährstoffbehälter abtragen, wenn diese sich mal zu stark dem Meeresboden nähern. Insgesamt lassen sich diese Hilfsmittel in drei Stufen erhöhen und Unterschiede bemerkt man kaum. Das motiviert natürlich ungemein! Das ganze System macht so wenig Spaß, dass man fast froh ist, dass die Stages so kurz geraten sind. Dieses Zucken im Auge, welches man bekommt, wenn man feststellt, dass man sich durch 30 solcher 3-Minuten-Level quälen soll, ist völlig normal, keine Sorge!
Abwechslung pur. Nicht.
Insgesamt hat das Spiel drei Modi: Den oben beschriebenen Story Modus (wobei ich mich wirklich frage, wo hier eigentlich die Story ist?), einen Zeit-Modus in dem man innerhalb von drei Minuten möglichst viele Nährstoffe freisetzen muss und den Überlebensmodus, bei dem man einfach möglichst lange überleben muss. Wow. Diese Abwechslung.
Oh schöne, bunte Korallenwelt
Eigentlich widerstrebt es mir überhaupt etwas zu Sound und Grafik zu sagen, da beides so lieblos zusammengeklatscht wurde, dass es fast eine Beleidigung ist es als solches zu bezeichnen. Anfangs wirken die Grafiken noch nett und comicartig, aber schnell merkt man, dass es höchstens fünf verschiedene Hintergründe gibt, die sich immer wieder abwechseln und einfach alles gleich aussieht.
Dies alles kann man betrachten während man von Musik, für die es keine anderen Adjektive als belanglos und nervig gibt, bedüdelt wird. Ab und zu tauchen seltsame Geräusche auf, die Feinde ankündigen und den Eindruck erwecken jemand würde R2D2 foltern und natürlich die Warnung, wenn die Nährstoffbehälter zu nah am Boden sind. Dieser schrille Mix hinterlässt nicht nur den Eindruck, das Trommelfell würde bald anfangen zu bluten, sondern dauert meistens auch länger an, als nötig, da man anstatt zu spielen auf der panischen Suche nach der Fernbedienung ist, um auf lautlos zu stellen. Immerhin macht das im Gegensatz zum Spiel Spaß und verschafft eine gewisse Befriedigung.
Fazit
Bermuda Triangle – schon der Name sagt, dass etwas Seltsames vor sich geht, jedoch hätte ich nicht gedacht, dass es so passend ist. Denn seltsam ist (neben grottenschlecht) das einzige Wort, das mir für dieses Spiel einfällt. Klar, das Spiel soll einfach sein und an Kinder gerichtet, aber immer gleich wirkende Level, die knapp drei Minuten in Anspruch nehmen und bei denen das Spiel eigentlich fast alles selbst erledigt, das ist einfach nur lächerlich. Ebenso gut kann man sich mit Vier Gewinnt, oder wer es etwas technischer will Bejeweled, vors Aquarium setzen und so tun als wäre man ein Schiff, während der kleine Bruder einen mit Gummibällen bewirft und so tut, als wäre er ein Kraken. Das ist genauso schwachsinnig, macht aber garantiert mehr Spaß und man hat sich 30 Euro gespart. Ihr könnt mir später danken. Wenn dieses Spiel motivieren soll Korallen zu retten, dann können wir uns jetzt schon mal von den Riffen verabschieden.
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