Testbericht: All Star Cheerleader

Cheerleader sind eigentlich schon etwas Tolles. Vor einem Sport-Event tanzen junge, meist hübsche Mädels in knappen Uniformen und jedes männliche Wesen sabbert sie an. Ob ich nun auch im Wii-Spiel „All Star Cheerleader“ gesabbert habe, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Scheiß drauf – ich will jetzt ein Cheerleader sein!

Nintendo erfreut sich mit der Wii an zahlreichen weiblichen Kunden. Das weiß natürlich auch THQ und dachte sich, dass bestimmt auch ein paar Mädels den Traum haben, Cheerleader zu werden. Vermutlich haben diese Gedankengänge das Spiel All Star Cheerleader in die Ladenregale gebracht. Nur doof, dass bei uns in der Redaktion ausgerechnet diese Zielgruppe fehlt. Deshalb habe ich mich in die Situation versetzt, so richtig gerne ein Cheerleader zu werden.

Zu Beginn des Spiels kann man sich seinen eigenen Charakter zusammenstellen. Es gibt männliche und weibliche Charaktere, ich habe natürlich einen weiblichen genommen – Frauen haben so was Anziehendes. Nach meiner virtuellen Geschlechtsumwandlung konnte ich meiner Frau eine Frisur, eine Hautfarbe, ein Gesicht sowie einen Kleidungsstil verpassen. Hat man diese Einstellungen abgeschlossen, geht es an die ersten Tutorials und die – ich nenne es jetzt einfach einmal Story – beginnt. Ich bin der totale Newbie im Cheerleader-Squad. Niemand glaubte an mich, aber ich gab nicht auf! Bereits nach den ersten Tutorials bekam ich Komplimente, das munterte mich auf und ich arbeitete weiter an mir. Nach einigen Tutorials beginnt die erste Woche mit Wettkämpfen und sonstigen Herausforderungen, nebenbei lernt man auch stets neue Moves. Insgesamt gibt es acht Wochen, die mit verschiedenen Choreographien gefüllt sind. Diese Wochen sind natürlich lediglich virtuell gehalten, außerdem kann man alte Wettkämpfe und Herausforderungen stets wiederholen und verbessern.

Cheerleading – wie geht das?

In All Star Cheerleader wird mit Pfeilen gearbeitet. Ein blauer Pfeil für den Nunchuk-Controller und ein roter Pfeil für die Wii-Remote. Es ist eigentlich ganz einfach: Ihr müsst euer Controller-Duo in die gleiche Richtung halten, wie sie euch die Pfeile vorgeben. Klingt ziemlich simpel bis jetzt. Allerdings spielt auch das Timing eine sehr wichtige Rolle. Die Pfeile laufen am unteren Bildschirmrand von rechts nach links und am linken Ende befindet sich ein Ring. Wenn ihr die entsprechende Choreo genau in diesem Ring ausführt, gibt es die volle Punktzahl. Seid ihr zu früh oder zu spät, gibt es entsprechend weniger Punkte. Das genaue Timing zu erwischen ist zum Teil jedoch recht schwer, da das Spiel bei einigen Choreos sehr genau, bei anderen eher ungenauer reagiert. Es gibt außerdem Probleme bei einigen Choreo-Folgen. Ihr müsst zum Beispiel zuerst einen Controller schräg halten und in der nächsten Choreo waagerecht. Da kann es schon vorkommen, dass die nächste Choreo schon als Ausgeführt angesehen wird und diese deshalb viel zu früh ist und demzufolge nur wenige Punkte auf dem Konto landen. Am einfachsten sind Choreographien, bei denen zusätzlich ein Button gedrückt werden muss. So kann man die Controller in Position bringen und im richtigen Zeitpunkt den Button drücken.
Mit der Zeit lernt ihr jedoch auch weitere Choreos, bei der beispielsweise die Wii-Remote wie ein Schlüssel gedreht werden muss. Der Schwierigkeitsgrad steigt mit der Zeit ziemlich an, wobei es drei Schwierigkeitsgrade gibt, die man jederzeit ändern kann.
Noch schwieriger wird es für all diejenigen, die im Besitz eines Wii Balance Boards sind. Zu den zwei Pfeilen erscheinen jetzt noch zwei Punkte, die anzeigen, wie ihr mit euren Füssen zu stehen habt. Dies macht das Spiel natürlich um einiges schwieriger, aber auch interessanter.
Das Spiel lässt sich mit bis zu drei Freunden spielen. Ihr könnt also bis zu viert gegeneinander oder miteinander antreten.

Wie ist das nun mit dem Sabbern?

Bei diesem Spiel sabbern nur Leute, die während dem Schlafen ihren Speichel nicht halten können. Das Spiel enthält extrem lange Ladezeiten. Für eine kleine Zwischensequenz lädt das Spiel ca. sechs Sekunden und für einen Wettkampf ca. 20 bis 25 Sekunden. Eine Frechheit, wenn man dann anschließend die dargebotene Grafik betrachtet. Die Charaktere bewegen sich statt feminin eher wie Roboter und die verschiedenen Schauplätze, die sich kaum unterscheiden, sind auch kein Festmahl für die Augen. Noch länger werden die Wartezeiten wenn ihr mit dem Balance Board spielt. Vor jedem Tanz oder vor jedem Tutorial adjustiert das Spiel eure Waage neu. Jedes Mal die Meldungen: „Balance Board gefunden – nicht springen – noch nicht drauf stehen – bitte jetzt drauf stehen.“ Das ganze dauert nochmals ca. 20 Sekunden und nervt tierisch. Nach einigen Versuchen mit dem Balance Board wurde mir das zu doof und ich habe es wieder weggestellt.
Die musikalische Untermalung passt sehr gut zum Cheerleading, allerdings spürte ich etwas zu wenig Abwechslung.

Fazit

Einmal mehr ein Spiel für kleine Mädchen, bei dem ich die Zielgruppe natürlich ganz klar berücksichtigen muss. Bei den Zwischensequenzen wurde mir schon regelgerecht schlecht vor lauter kindischen Teenie-Sprüchen. Allerdings passen diese eben genau auf die Zielgruppe, deshalb sehe ich solche Dinge als positiv an. Es reicht jedoch nicht, ein Spiel auf den Markt zu werfen und zu sagen, es sei ja für die jüngeren Spieler. Bei All Star Cheerleader kann man noch so vieles besser machen. Das Spiel wird auch die Zielgruppe spätestens ab der zweiten virtuellen Woche langweilen, denn es ist immer dasselbe – außer mit den beiden Controllern die Choreos nachzustellen passiert nicht viel. Da bringt auch das Balance Board keine große Abwechslung mit sich. Deshalb empfehle ich allen Spielern mit ein wenig Anspruch, lasst das Spiel lieber im Regal liegen, denn es gibt noch so viel Besseres.

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Packshot All Star Cheerleader

All Star Cheerleader

Release: 06.03.2009
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Entwickler:
Anzahl Spieler: 4
USK: