Vorschau: Dragon Quest Swords: Die maskierte Königin und der Spiegelturm
Als Square-Enix im letzten Jahr für Nintendos neue Konsole den Titel „Dragon Quest Swords: The Masked Queen and the Tower of Mirrors“ ankündigte, waren die Lager gespalten. Auf der einen Seite hoffte man auf ein tiefgreifendes Rollenspiel der bekannten Serie, auf der anderen Seite fürchtete man einen billigen Spinoff. Diese Angst war nicht unbegründet, denn es gab bereits einmal einen sogenannten „Plug-and-Play“-Titel aus dem Dragon Quest-Universum mit einem ähnlichen Konzept wie „Dragon Quest Swords“, allerdings wurde damals ohne Konsole ein Plastikschwert direkt an das TV-Gerät angestöpselt und war selbst im für verrückte Spielideen offenen Japan kein Renner.
Über die Story von „Dragon Quest Swords“ ist leider noch nicht viel bekannt. Dafür gibt es mittlerweile aber einige Infos zum Gameplay, die das Spinoff durchaus interessant scheinen lassen. Schon vor längerer Zeit hatte Suqare-Enix enthüllt, dass es sich bei „Dragon Quest Swords“ um einen sogenannten „On Rail“-Titel handeln soll. Damit ist gemeint, dass der Spieler in der Ego-Perspektive auf vorgegebenen Pfaden läuft und lediglich an bestimmten Wegkreuzungen eine andere Abzweigung nehmen kann. Damit sollte klar sein, dass es sich nicht um ein RPG im herkömmlichen Sinne handeln dürfte. Dennoch bietet „Dragon Quest Swords“ genug Elemente eines klassischen Rollenspiels, damit es auch für Fans des Genres interessant wird. Zum einen wird das Schienensystem in den Städten nicht zur Anwendung kommen, sprich man kann sich dort frei bewegen. Dies sollte man auch ausnutzen, um Tavernen und Shops zu besuchen. In Letzteren kann man wie gehabt mit Items handeln sowie das in den Kämpfen verdiente Gold in neue Waffen und Rüstungsgegenstände investieren. Zudem wird es möglich sein, beschädigte Ausrüstungsgegenstände reparieren zu lassen sowie Items zu kombinieren.
Die Steuerung wurde dabei bewusst simpel gehalten und beschränkt sich lediglich auf den Einsatz der Wiimote. Mit dem Steuerkreuz kann man sich nach links und rechts umgesehen sowie geradeaus nach vorne laufen. Ein Drücken des B-Buttons lässt den Helden ebenfalls laufen. Richtig interessant wird es allerdings erst, wenn man die Stadt verlässt und in der Wildnis auf Erkundungstour geht. Hier lassen sich nämlich nicht nur Schätze, sondern auch nach dem Zufallsprinzip erscheinende Monster aufspüren, mit denen es zum Kampf kommt. An dieser Stelle entfaltet die einfache, aber doch geniale Steuerungsidee von „Dragon Quest Swords“ ihren vollen Reiz. Im Kampf simuliert die Wiimote das Schwert des Helden und mit horizontalen, vertikalen sowie diagonalen Schlagbewegungen lassen sich die entsprechenden Schwerthiebe ausführen. Im Optimalfall achtet man natürlich darauf, in welcher Formation sich die Gegner auf dem Screen angeordnet haben, um so die größtmögliche Effektivität der Attacke zu erreichen.
Wer hierbei nun befürchtet mit einem simplen Haudrauf-Prinzip und ständigem Fuchteln zum Erfolg zu kommen, wird sicher bald auf den bitteren Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Denn sind die ersten Kämpfe vielleicht noch auf diese Art zu bewältigen, kommen bald schon immer mehr Feinheiten der Steuerung zum Einsatz. Gegner erscheinen über den Bildschirm verteilt und wollen erst anvisiert und mit einem Druck auf den A-Button „gelockt“ werden, bevor man sie angreift. Zudem attackieren die Biester selbst natürlich auch. Ein Druck auf den B-Button lässt den Helden das Schwert gegen einen Schild tauschen und schon kann man sich dieser Angriffe erwehren, indem man mit dem transparent erscheinenden Schild die attackierte Stelle blockt. Projektile wie Pfeile können so ebenfalls entweder abgewehrt oder sogar mit dem Schwert zurückgeschleudert werden.
Damit nicht genug, denn wie es sich für ein Rollenspiel gehört, spielen auch bei „Dragon Quest Swords“ Magie und Spezialattacken eine Rolle. Ist der Spezialbalken aufgeladen und die gewünschte Angriffsart gewählt, gilt es mit der Wiimote vorgegebene Bewegungen zu absolvieren. Dies kann das Nachzeichnen eines Unendlichkeitssymbols aber auch das Heben und Senken der Wiimote sein, je nach Attacke eben. Zu einem echten RPG gehören auch verschiedene Charaktere, die sich nach und nach Eurer Party anschließen. In die Kämpfe selbst kann allerdings immer nur ein Mitstreiter mitgenommen werden, welcher den Spieler tatkräftig unterstützt.
Square-Enix verspricht zudem etliche NPCs, Sidequests sowie eine Spielzeit von über 15 Stunden. Dies mag auf den ersten Moment für ein Rollenspiel relativ gering klingen, allerdings sollte man auch bedenken, dass man sich durch das „Rail“-Prinzip sicherlich an einigen Stellen für einen von zwei Wegen entscheiden muss. Somit wird man zum mehrfachen Durchspielen animiert, denn man möchte ja die komplette Welt erkunden. In Japan erscheint „Dragon Quest Swords“ am 12. Juli, für die USA und Europa gibt es bislang noch kein Releasedatum. Hiesige Rollenspieler werden sich also noch ein wenig gedulden müssen, dürfen sich aber auf einen vielversprechenden Titel freuen.
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