Hands-On: Disney Epic Mickey
Auf dem Post E3 Event in Frankfurt bekamen wir auch die Gelegenheit, erstmals Hand an Warren Spectors neustes Werk zu legen und konnten uns davon überzeugen, dass uns mit „Disney Epic Mickey“ ein wirklich gutes Spiel erwarten könnte.
Piraten, Roboter und ein schwarz-weißes Schiff
In Disney Epic Mickey schlüpft ihr in die Rolle der wohl bekanntesten Maus der Welt. Die Spielumgebungen sind dabei recht skurril gestaltet, zeigen aber in den von uns gesehenen Abschnitten nichts von dem auf ersten Artworks gezeigten Cyberpunk-Stil. Dennoch ist das optische Gewand gelungen. In der E3-Demo begannen wir als Mickey in dem an Adventureland angelehnten Piratendorf, das als Abenteuer-Bereich in der Demo enthalten ist. Dort erhalten wir vom Piraten Smee, bekannt als erster Maat von Käpt’n Hook aus Peter Pan, unsere erste Quest in deren Verlauf es gilt drei Gegenstände, z.B. einen Kompass, zu besorgen. Diese befinden sich allerdings im Besitz anderer Piraten. Diese wiederum geben ihren Besitz nicht ohne Gegenleistung heraus. So möchte der Pirat mit dem Kompass seinen Teddy aus dem Baumhaus gebracht bekommen. Alternativ könnten wir ihn aber auch mit genügend Tickets bezahlen und so an den von uns begehrten Kompass gelangen. Wir entscheiden uns aber dafür den Teddy zu suchen. Schnell finden wir das Baumhaus in dem sich besagtes Stofftier befindet, aber einer der Äste ist nur schemenhaft zu erkennen. Hier kommt zum ersten Mal unser magischer Pinsel zum Einsatz. Mit gehaltenem B-Knopf zielen wir mittels Pointerfunktion auf den entsprechenden Ast und kurz darauf erscheint dieser auch schon. Ein paar Sprünge später sind wir bereits am Baumhaus angelangt und sammeln eine Maske – die für einen der anderen Gegenstände benötigt wird – ein, bevor wir die Plattform vor dem Eingang des Baumhauses wieder mit dem Pinsel erscheinen lassen. Kaum haben wir das Gebäude betreten, wechselt die Ansicht von 3D in klassisches 2D. Dies soll auf Hinweis der Disney Mitarbeiterin, die uns während des Spielens einiges erklärt hat, bei allen Gebäuden der Fall sein. Schnell schnappen wir uns also den Teddy und kehren zu dem Piraten zurück, der uns nun bereitwillig den Kompass überlässt.
Als nächstes begeben wir uns, auf Hinweis der Disney-Mitarbeitern, zum Wasserrad, müssen aber aufpassen, dass wir nicht in das Wasser fallen, da dieses aus Farbentferner besteht, weshalb wir bei Berührung Lebenspunkte verlieren. Mit einem gezielten Sprung sind auf dem Wasserrad und sammeln unsere zweite Maske ein. Mit dieser im Gepäck gehen wir zum Händler des Dorfes und wollen diese gegen den von uns gewünschten Gegenstand eintauschen, aber dieser möchte insgesamt drei Masken haben. Wir verlassen also wieder das Gebäude. Erneut haben wir die Wahl, wie wir vor gehen möchten. Zum einen könnten wir uns die Maske aus den Bäumen holen oder aber den schnelleren, aber nicht ehrbaren Weg wählen. Wir entscheiden uns für Letzteres und begeben uns auf die Rückseite des Gebäudes. Dort entfernen wir mit Hilfe unseres Farbentferners, den wir mit Z einsetzen, die Rückwand und betreten wieder den Laden. In dem etwas dunkleren Abschnitt hinter der Theke entdecken wir zwei Masken, schnell schnappen wir uns eine, lassen die andere aber liegen, da uns der Händler sonst erwischen würde. Mit der dritten Maske im Gepäck kehren wir also zur Vorderseite zurück und geben die Maske dem Händler, woraufhin dieser uns den gewünschten Gegenstand aushändigt. Handlungen, wie der geschilderte Diebstahl der Maske, sollen Einfluss auf das Spiel haben, genauso wie der Einsatz von Farbe und Farbentferner.
An dieser Stelle beenden wir unseren Ausflug ins Piratendorf und begeben uns in den ersten Jump & Run-Abschnitt, der als Verbindungsglied zwischen Dorf und Skull Island – dem Actionabschnitt in der Demo – dient. In klassischer Jump & Run-Manier laufen wir in einem an dem ersten Mickey Film „Steamboat Willie“ orientierten Level von links nach rechts, sammeln eine Filmrolle ein und verlassen den Abschnitt auch kurz darauf wieder, um Skull Island zu betreten.
Von Smee haben wir bereits im Piratendorf erfahren, dass die Piraten hier von einer Maschine in Roboter verwandelt wurden. Es ist nun unsere Aufgabe dies Rückgängig zu machen. Dafür müssen wir als erstes drei Anker lösen, um ein Schiff zu heben. In diesem Abschnitt treffen wir auch erstmals auf Gegner. Mit einem kurzen Schüttler der Wiimote führt Mickey einen Schlag aus, der die Gegner betäubt. Wirklich besiegt werden sie aber erst durch den Einsatz des Pinsels. Verwenden wir Farbentferner, verschwinden die Gegner, mit dem Einsatz von Farbe hingegen können wir sie auf unsere Seite ziehen, wodurch sie uns fortan in Kämpfen unterstützen.
Der erste Anker befindet sich auf einer Insel hinter einem Gitter. Über einige Vorsprünge neben dem Gitter gelangen wir nach oben. Dort müssen wir – nachdem wir uns weiterer Gegner entledigt haben – einen Felsen verschwinden lassen und einen Schalter betätigen. Das Gitter unten wird hochgefahren und wir können zu dem Anker. Auch diesen lassen wir mit Hilfe des Farbentferners verschwinden, womit diese erste Aufgabe beendet wäre. An dieser Stelle beendeten wir unsere Anspielsession.
Fazit
Mit Disney Epic Mickey erwartet uns das wohl beste Spiel mit einer der alten Disney-Figuren seit langem. Die Aufteilung des Spiels in die drei verschiedenen Abschnitte bringt einige Abwechslung mit sich, könnte aber auf Dauer auch genau das Gegenteil erzeugen. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Entwickler genügend Ideen finden, um Inhalte zu liefern, die motivieren können. Es bleibt nur die Frage, ob der Ablauf – Adventure, Jump & Run und Action – auch in dieser Reihenfolge erhalten bleibt oder auch mal durchbrochen wird. Auch gespannt darf man darauf sein, welche alten Klassiker für die Jump & Run-Levels aus dem Hut gezaubert werden. Lediglich der bisherige Schwierigkeitsgrad lässt noch ein wenig zu wünschen übrig. Die Gegner im Action-Abschnitt waren keine wirkliche Bedrohung und in den anderen beiden Abschnitten waren überhaupt keine zu finden. Da es sich aber nur um eine Demoversion – vermutlich vom Anfang des Spiels – handelt, bleibt aber zu hoffen, dass sich in dieser Hinsicht im Laufe des Spiels noch etwas tut.
Gespannt darf man auch auf das Entscheidungs-Feature sein. In wie weit sich das Spiel, die Story und das Verhalten der anderen Charaktere durch die Handlungen des Spielers verändern werden muss sich erst noch herausstellen. Auch in Sachen Technik kann das Spiel überzeugen. Während die Spielgrafik mit schönen Charakteren und einem recht eigenen Stil daherkommt, erinnern die Zwischensequenzen an kurze Trickfilme und fügen sich dadurch perfekt in das ganze Spiel ein, verfügen aber über ihren ganz eigenen Charme.
Alles in allem dürfte Epic Mickey ein klarer Geheimtipp werden. Insbesondere alte Disney-Fans dürften sich darüber freuen, aber auch andere Spieler, die nichts gegen die Trickfilm-Maus haben, sollten das Spiel unbedingt im Auge behalten!
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