Mario Kart MediaChallenge 2008
Nintendo Deutschland veranstaltete am 3. April 2008 im Kartcenter Cologne die Mario Kart Wii MediaChallenge 2008, wo es für alle geladenen Gäste hieß, möglichst erfolgreich sowohl auf der Kartbahn als auch bei Mario Kart Wii um die Wette zu fahren. Unsere Redakteure Christian, Paskal und Stefan waren für euch vor Ort und haben nicht nur äußerst erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen, sondern konnten auch erste Versuche mit Mario Kart Wii starten.
Das Event
Insgesamt waren ungefähr 60 Gäste vor Ort, größtenteils aus den Medien (Print, Online und Fernsehen), aber auch zwei Gewinner eines Preisausschreibens einer bekannten Boulevard-Zeitung waren zugegen. Zunächst konnte man einige Proberunden in Mario Kart Wii drehen, vorausgesetzt man war früh genug vor Ort. Anschließend wurden alle akkreditierten Medienvertreter in diverse kleinere Gruppen unterteilt. Zunächst durfte die eine Hälfte auf die echte Indoor-Kartbahn, die andere Hälfte an die Konsolen und nachdem alle Zeiten und Plätze ausgefahren waren wurde gewechselt. Es folgte eine kleine Pause, währenddessen man sich am reichhaltigen Buffet bedienen konnte. Im Hintergrund wurde fleißig gerechnet um dann die 32 Teilnehmer der Zwischenrunde bekannt geben zu können – alle Wii Insider-Redakteure waren erfreulicherweise mit von der Partie. Hier hieß dann abermals im echten Kart platznehmen und anschließend die Remote bewegen – oder eben umgekehrt. Zu erwähnen sei hier noch, dass die Wettbewerbe an der Wii jeweils mit den unterschiedlichsten Steuerungsvarianten ausgeführt wurden. Wer zuerst an seinem Stand war, der schnappte sich seinen bevorzugten Controller, wer zuletzt kam, der musste meist mit dem Wii Wheel an den Start gehen.
Jetzt wurde es spannend, denn über den vierten Platz der Finalteilnahme musste ein Stechen entscheiden. Ganze drei Fahrer lagen punktetechnisch gleichauf und mussten somit in einer einzigen Runde beweisen, wer der bessere Mario Kart-Fahrer ist. Nach einem spannenden Stechen war es dann soweit, die Finalteilnehmer standen fest – und ganz zu unserer Freude mit Beteiligung des Wii Insider Chefredakteurs – Christian durfte sich auf einem der vier Plätze vor der großen Leinwand niederlassen. Ein wirklich äußerst spannendes Finalrennen im Panzer-Cup folgte, bei dem erst auf der letzten Strecke der Sieger ermittelt werden konnte! Christian konnte sich tatsächlich gegen die Mitfahrer durchsetzen und somit den „Pott“ einheimsen, den Paskal im Verlauf des Abends mehrfach energisch gefordert hatte.
„Die Teilnahme am Finale kam überraschend. Zwar hatte ich in beiden Runden auf der echten Kartbahn jeweils die Tagesbestzeit erfahren, in Mario Kart Wii konnte ich in der Zwischenrunde aber für meinen Geschmack nicht genug Punkte holen. Ich dachte wirklich, ich wäre nicht dabei. Als dann mein Name ausgerufen wurde für das Finale war ich total baff. Das Finalrennen selbst war eine richtig spannende und knappe Angelegenheit – als ich die Ziellinie überquert hatte ist mir ein richtiger Stein vom Herzen gefallen und ich glaube meinen Kollegen auch!“
(Christian nach dem Rennen)
Das komplette Finalrennen könnt ihr euch in unserem Video-Special in voller Länge anschauen!
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Abend mehr als gelungen war mit einer nahezu perfekten organisatorischen Leistung des Event-Teams. Auch wenn wir den Pokal am Ende vielleicht nicht gewonnen hätten, wären wir dennoch Glücklich nach Hause gefahren, denn neben dem spaßigen Kartfahren auf der echten Strecke hatten wir vor allem vor der Konsole große Freude mit dem neuen Mario Kart Wii.
Mario Kart Wii: Erste Eindrücke
Die wohl größte Neuerung des neuesten Teils der Funracer-Serie stellt ohne Frage die Steuerung dar. Die neue Zielgruppenerschließung ist auch hier deutlich zu spüren. Mit dem eigens für Mario Kart Wii konzipierten Wii Wheel versucht Nintendo Anfängern den Einstieg so leicht wie möglich zu gestalten. Ziel herbei ist in erster Linie unerfahrene Spieler und erfahrene Veteranen näher zusammenzuführen und so ein geeignetes Mittelmaß für alle Parteien zu erreichen. Dies stellt aus Sicht der Hardcore-Gamer sicherlich die größte Sorge dar. Denn nicht nur die Steuerung, sondern auch das Streckendesign und das wahlweise automatisierte Driften vereinfacht das Fahrgeschehen enorm. Doch hier hat Nintendo wirklich eine ausgesprochen feine und elegante Möglichkeit gefunden um sowohl Casual- als auch Hardcore-Gamer gleichermaßen zufrieden zu stellen. Zwar wird das Wii Wheel auf Veteranen Anfangs eher ungenau und umständlich wirken, sich aber nach gewisser Eingewöhnungszeit als gute Alternative erweisen. Denn auch mit Wii-Remote und Nunchuk, Classic-Controller und GameCube-Controller ist das Spiel ohne weiteres spielbar. Wobei das Fahrgefühl mit Wii-Remote und Nunchuk wohl am ehesten an die klassische Steuerung alter Teile heranreicht. Auch das Driften lässt sich vor jedem Rennen auf gumstellen. Doch auch diese Variante unterscheidet sich von dem ursprünglichen Geist des Driftens, da hier die Links-Rechts-Bewegungen nicht mehr von Nöten sind und nur noch die Länge des Driftens über einen anschließenden Geschwindigkeitsschub entscheidet. Damit wirkt Nintendo dem sogenannten Snaken entgegen, bei dem es zuvor möglich war durch geschicktes Schlangenlinienfahren auch auf geraden Strecken permanent Turbos zu zünden und so vor allem im Online-Modus für einen hohen Frustfaktor zu sorgen. Zur Steuerung sei noch zu erwähnen, dass durch die nun vorhandene Bewegungssensorik ein zusätzliches Feature ins Spiel integriert worden ist: die Stunts und Wheelies. Durch kurzes Schütteln ist es fortan möglich an jeder Rampe und der ebenfalls neuen Halfpipes einen Stunt auszuführen der bei der Landung zu einem Turbo führt. Dieses Feature ist verständlicher Weise lediglich mit dem Wii Wheel und der Wii-Remote mit Nunchuk ausführbar. Durch das Fehlen einer solchen Sensorik bleibt diese Aktion den Spielern mit Classic- bzw. GameCube-Controllern vorenthalten.
Eine weitere wichtige Neuerung dürfte das Vorhandensein der Motorräder darstellen. Erstmals in einem Mario Kart-Spiel kann sich der Spieler neben den Karts auch für ein zweirädriges Vehikel entscheiden. Die Motorräder sind im Vergleich zu den Karts zwar langsamer, können jedoch durch die mögliche Ausführung von Wheelies dieses Handicap wieder wett machen. Wheelies können jederzeit durch ruckartiges Hochreißen des Controllers ausgeführt werden.
Mario Kart war schon immer auf den Mehrspieler-Modus ausgelegt und auch diesmal ist der lokale Multiplayer-Modus des Spiels für bis zu vier Spieler ausgelegt. Via Splitscreen können die Spieler beispielsweise im Grand Prix gegeneinander antreten oder im Team miteinander fahren. Dabei können entweder die vier vorgegebene Strecken eines Cups oder vier frei wählbare Strecken aus allen bisher freigespielten Cups gemischt werden. Doch damit nicht genug. Mario Kart Wii verfügt neben dem lokalen über einen Online-Multiplayer-Modus, der mit bis zu 12 Spielern ausgelebt werden kann. Leider hatten wir keine Möglichkeit diesen Modus auf der MediaChallenge zu testen. Auch der Battle-Modus konnte von uns weder lokal noch online angespielt werden.
Die neuen Items wussten ebenso zu begeistern. Der Maxi-Pils lässt den Spieler ganz in der Manier von New Super Mario Bros. zu einem Riesen mutieren und wird so zur bildlich gesprochenen Dampfwalze die zwischen Strecke und Konkurrenten keinen Unterscheid mehr macht. Mit dem POW-Block und dem Wolkenblitz kommen zwei weitere neue Items ins Spiel die erstmals auch für einen selbst zum Verhängnis werden können. Denn wenn man sie nicht rechtzeitig durch das Rammen der Gegner auf andere Fahrer überträgt werden sie einem selbst zum Verhängnis. Der POW-Block kann darüber hinaus durch dreimaliges, exakt getimtes Hüpfen abgeschüttelt werden.
Viel mehr als einen ersten Eindruck können und wollen wir euch zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht vermitteln. Ob Mario Kart Wii hält was es verspricht und das ursprüngliche Feeling des Funracers auch in Zeiten der Gelegenheitsspieler noch zu begeistern weiß, werdet ihr in Kürze in unserem ausführlichen Testbericht lesen.
Christians Fazit
Wenn ein neues Spiel der Mario Kart-Reihe wortwörtlich in Richtung Release fährt, sind die Erwartungen aufgrund der erfolgreichen Vorgänger natürlich hoch – da stelle ich persönlich auch keine Ausnahme dar. Bereits seit der Ur-Version auf dem SNES drehe ich liebend gerne meine Runden mit Mario und Co. auf den Rundstrecken. Die Mario Kart-Spiele lösen in mir immer eine regelgerechte Sucht aus, alle Strecken mit Bestzeiten und die Cups mit möglichst voller Punktzahl zu absolvieren. Bei Mario Kart Wii bin ich mit dem gleichen Gefühl nach Hause gegangen – ich hätte zu gerne bereits ein Exemplar mitgenommen, um auf Bestzeiten-Jagd gehen zu können. In puncto Steuerung habe ich mit der Remote/Nunchuk-Kombination auch schnell meinen klaren Favoriten gefunden. Nicht, dass die anderen Steuerungsmethoden nichts taugen – aber als alter Mario Kart-„Veteran“ fühlte ich mich hiermit heimisch. Die Optik des Spiels ist mit dem Gamecube-Teil vergleichbar, vielleicht auch noch einen Tick besser. Sehr gefreut habe ich mich zudem über die diversen Klassiker-Strecken älterer Teile der Serie. Abschließend lässt sich feststellen, dass uns mit Mario Kart Wii ein würdiger Nachfolger ins Haus steht, mit einigen neuen aber auch altbekannten Features und vor allem eins – Suchtpotential!
Paskals Fazit
Mario Kart Wii macht einen Heidenspaß. Ich habe ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet. Jedoch muss ich zugeben, dass ich einen kurzen Schock erlitten habe als ich das Spiel erstmals mit dem Wii Wheel gespielt habe. Dieses wirklich schön verarbeitete Stück Plastik wollte mir einfach nicht gefallen. Es fühlte sich mehr als ungenau an mit dieser Steuerungsvariante den sonst so präzisen Funracer zu steuern. Nach einer Weile habe ich mich jedoch an das für Einsteiger gedachte Lenkrad gewöhnt und muss mit Erstaunen gestehen, dass sich das Spiel sehr wohl mit dem Wheel steuern lässt. Meine favorisierte Steuerungseinheit stellt jedoch die Wii-Remote mit Nunchuk dar. Hierbei fühlt man sich als erfahrener Spieler einfach besser aufgehoben. Die Grafik würde ich als gehobene GameCube-Engine bezeichnen. Nichts revolutionäres, größtenteils zweckmäßig, jedoch absolut ausreichend und zufriedenstellend für ein Mario Kart. Denn hier steht nicht die Grafik im Vordergrund, sondern der Spielspaß. Und dieser ist definitiv vorhanden. Für mich ein absolutes Must-Have!
Stefans Fazit
Leichte Vorbehalte hatte ich bezüglich Mario Kart Wii ja schon. Doch Grafik, Steuerung und Spielspaß wussten durchaus zu überzeugen – zumindest an diesem Tag; ob Mario Kart Wii auf lange Sicht begeistern kann, muss der Test zeigen. Die Grafik ist völlig adäquat für ein Mario Kart, die Steuerung ist (trotz oder gerade dank fehlendem Snaking) klasse, und Mann, was habe ich geflucht ob der neuen Extras! Und so, bitte sehr, soll es ja auch sein.
Was mir nach wie vor Kopfzerbrechen bereitet, ist mein Unwille, den Classic Controller einzusetzen. Bevor wir uns falsch verstehen: N64-Controller bei Mario Kart 64, GameCube Controller bei Double Dash!!, alles kein Problem. Doch irgendwas stört mich beim Classic Controller … werde da mal nachforschen, sobald mir das Spiel vorliegt. Zurzeit ist mir das Wii Wheel lieber, aber mein Favorit ist Wii-Remote mit Nunchuk.
Das Event selber war in jeder Hinsicht gut gelungen, wenn auch die Spielleitung teils ein wenig aufdringlich war („danke, aber ich kenne das Grundkonzept von Mario Kart schon … nein, wirklich, ich weiß prinzipiell, wie man das steuert …“).
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